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Tatort Oslo - Unehrlich waehrt am laengsten

Tatort Oslo - Unehrlich waehrt am laengsten

Titel: Tatort Oslo - Unehrlich waehrt am laengsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knut Krueger
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Oslo je gesehen hat.« Morten rieb sich vergnügt die Hände. »So einfach und doch so … elegant«, fügte er hinzu. » Einfach natürlich in erster Linie für dich, Bruder, weil ich mal wieder den ganzen Stress am Hals habe, während du in Ruhe überlegen kannst, was du mit der ganzen Kohle anfangen willst. Dein Part besteht nur darin, eine klitzekleine Investition zu tätigen.«
    Bei dem Wort Investition zuckte Petter zusammen.
    »Eine Investition, die sich hundertfach – ach, was sage ich –, tausendfach auszahlen wird! Schon mal was von Holiday on Ice gehört?«, fragte Morten.
    »Klar.«
    »Hör zu, die kommen kurz vor Weihnachten nach Oslo, ins Spektrum. Und du besorgst uns jetzt zwei Karten für die Show am Freitag.«
    »Also für Eisrevuen hab ich mich eigentlich noch nie so richtig inter…«
    »Doch nicht für uns, du Schwachkopf!« Morten schüttelte sich vor Lachen. »Mann, mann, mann, du bist manchmal wirklich blöder, als die Polizei erlaubt. Du besorgst die Karten und ich erklär dir den Rest später. Ich sag dir nur eins: Die Sache wird der Hammer!«
    ✶ ✶ ✶
    So war ihr Gespräch verlaufen und jetzt saß Petter also zu Hause auf dem Fensterbrett, schwitzte wie ein Marathonläufer und hasste sich für seine Feigheit. Heute hatte er in der Stadt zwei Karten für Holiday on Ice gekauft, wie Morten es von ihm verlangt hatte. Ein Mal würde er noch mitmachen. Ein einziges Mal und dann nie wieder – das schwor er sich.

Kapitel 15
    Der Montag hielt, was Ohlsen sich davon versprochen hatte. Er war am Nachmittag zu einem Vieraugengespräch ins Büro von Liv Eriksen gebeten worden. Eine kurze Begrüßung sowie zwei, drei unverbindliche Sätze reichten aus, um ihm das zu bestätigen, was er gehofft, nein, gewusst hatte: Bjarnes Bericht war nicht der Rede wert gewesen. Viel Blabla, aufgebauscht mit noch mehr heißer Luft. Das band ihm die Dezernatsleiterin zwar nicht auf die Nase, doch Ohlsen kannte sie gut genug, um ihre Worte richtig zu deuten.
    »Ich denke, es ist das Beste, wenn wir die Ermittlungen ergebnisoffen weiterführen«, sagte Liv. »Allerdings sollten wir bald mal mit irgendwelchen Erfolgen aufwarten. Krogstad wird langsam ungeduldig.«
    Krogstad war der Kriminaldirektor, der sich vor allem durch seine maßlose Ungeduld auszeichnete. Er wollte sich weder Ausflüchte noch Entschuldigungen anhören. Krogstad wollte Erfolgsmeldungen, um diese sofort an den Polizeipräsidenten weiterzuleiten, der ebenso ungeduldig war wie er selbst.
    »Was den Einbruch am Husebyskogen betrifft, so haben sich an den Jeansfasern tatsächlich DNA -Spuren befunden«, konnte Ohlsen immerhin vermelden. »Wir haben das Ergebnis schon durch den Computer gejagt.«
    »Und?«
    »Leider ist der Einbrecher kein Bekannter von uns.«
    Liv Eriksen nickte. »Und gibt es bei dem Ladenraub schon etwas Neues? Wie ich höre, ermittelst du da ja inzwischen mit deinem Sohn zusammen«, sagte sie lächelnd.
    Natürlich hatte sich die Nachricht, dass ausgerechnet der Sohn von Kommissar Ohlsen ein Handyfoto der flüchtenden Täter gemacht hatte, im Präsidium wie ein Lauffeuer verbreitet.
    »Ich wäre dir dankbar, wenn du das nicht an die große Glocke hängst«, erwiderte Ohlsen nachdenklich. »Das sieht ja wirklich so aus, als würde ich meinen Sohn in die Ermittlungen hineinziehen. Alexander war rein zufällig in dem Laden und die Sache mit dem Foto gefällt mir eigentlich gar nicht.«
    »Ist denn irgendwas darauf zu erkennen?«, fragte Liv.
    »Nur sehr wenig und schemenhaft. Außerdem war die Entfernung viel zu groß«, wiegelte Ohlsen ab.
    Was eine bewusste Untertreibung war. Ohlsen hatte lange Zeit vor dem Computer gesessen und das Foto studiert, das einige wertvolle Informationen enthielt. Aufgrund der Vergleichsgrößen der fahrenden Autos am rechten Bildrand ließen sich die Umrisse der beiden Täter – Körpergröße, Schulterbreite, Kopfumfang – sehr exakt bestimmen. Ansonsten stimmten Kleidung und Haarfarbe mit Alexanders Beschreibung überein. Von den Clownmasken war nichts zu erkennen. Die hatten sie vermutlich in dem Beutel mit der Beute verschwinden lassen.
    Immer wieder hatte Ohlsen das Foto stufenlos vergrößert und wieder verkleinert, hatte versucht, jede Winzigkeit zu erfassen. Hatte systematisch die Hinterköpfe und Rücken, Hosen und Stiefel der Männer studiert, die über den Bürgersteig stürmten – auf der Suche nach einem verräterischen Detail. Er hatte das Foto an die Technikexperten weitergeleitet,

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