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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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dass ich ein bisschen mehr eingepackt hab?«, fragte sie.
    »Ja, ja«, sagte Franzi ungeduldig.
    Schnell schlangen Franzi und Kim die Seidentücher um ihre Köpfe und setzten die Sonnenbrillen auf. Marie zog die Krempe des Huts tief in die Stirn und sah sofort mindestens zwei Jahre älter aus. Prüfend betrachteten sie sich gegenseitig.
    Kim steckte eine vorwitzige rote Strähne unter Franzis Tuch, dann nickte sie. »Jetzt ist alles perfekt.«
    »Okay«, sagte Marie. »Seid ihr bereit?«
    »Klar«, sagte Kim.
    Da schüttelte Franzi plötzlich den Kopf. »Noch nicht. Macht es euch was aus, wenn wir noch mal den Schwur aufsagen? Irgendwie brauch ich grade ein bisschen Energie.«
    »Okay, aber schnell«, drängte Marie.
    Die drei !!! stellten sich im Kreis auf, streckten die Arme aus und legten die Hände übereinander. Dann riefen sie im Chor: »Die drei!!!« Kim flüsterte: »Eins«, Franziska: »Zwei!« und Marie: »Drei!« Zum Schluss hoben sie gleichzeitig die Hände in die Luft und riefen: »Power!«
    Danach rannten sie los, so schnell sie konnten, um ihre Verspätung wieder aufzuholen, Kim immer voraus, da sie die beste Orientierung von allen hatte und sich die Strecke genau eingeprägt hatte. Zum Glück ging es meistens abwärts. Bald trafen sie auf die Rue de Saules, die steil am Weinberg bergab führte. Als sie sich der Hausnummer 22 näherten, verlangsamten sie das Tempo und taten so, als seien sie harmlose Touristinnen, die nur die pittoreske Gegend bewundern wollen. Hinter ihren Sonnenbrillen scannten sie, ob Mike irgendwo auftauchte, doch weit und breit war keine Spur von ihm zu sehen. Allerdings war es auch erst Viertel nach drei, also noch fünfzehn Minuten bis zur vereinbarten Zeit. Zögernd gingen sie immer näher auf das Ziel zu. Die Nummer 22 war ein niedriges, rot gestrichenes Haus mit grünen Fensterläden, die alle geschlossen waren. Anscheinend machte die Kneipe erst abends auf. Im ersten Stock rechts neben einem Fenster war ein Aushängeschild an die Fassade gemalt: Darauf konnte man, schon leicht verblasst, einen Hasen erkennen, der gerade aus einem Kochtopf hüpfte.
    Die drei !!! gönnten sich nur einen kurzen Blick auf das Bild und sahen sich nach einem geeigneten Beobachtungsposten um. Auf der anderen Straßenseite wurden sie fündig: Dort parkte ein dunkelblauer Kleinbus. Langsam schlenderten sie hinüber und gingen hinter dem Wagen in Position.
    Besorgt drehte sich Marie nach allen Seiten um, ob jemand sie gesehen und misstrauisch geworden war. Doch außer zwei alten Frauen, die mit ihren Körben ein paar Häuser weiter ein Schwätzchen hielten, und einem struppigen Hund, der nach essbaren Abfällen suchte, war niemand unterwegs.
    »Der Count-down läuft«, flüsterte Kim. »Noch sieben Minuten.«
    Da fiel Marie etwas ein. »Hast du eigentlich das Aufnahmegerät dabei?«
    »Nein, wieso?«, fragte Kim. »Ich dachte, das hast du eingepackt mit den ganzen anderen Sachen.«
    »Davon war nie die Rede!«, sagte Marie.
    Franzi sah von einer zur anderen. »Heißt das, wir stehen hier ohne Aufnahmegerät da?«
    »Ich fasse es nicht. Mensch, sind wir blöd!«, rief Marie.
    »Wie konnte das bloß passieren!«, sagt Kim laut und schlug sich mit der Hand an die Stirn.
    »Seid ihr verrückt?«, zischte Franzi. »Jeden Moment können Mike und Philippe hier auftauchen. Außerdem ist es jetzt eh zu spät, um das Gerät noch zu holen.«
    Das sahen schließlich beide Mädchen ein. Trotzdem ärgerte sich Marie immer noch über Kim. Wie konnte ihr das nur passieren, wo sie doch sonst die Zuverlässigste von allen war? Leise stöhnte sie, dann konzentrierte sie sich wieder auf die Straße.
    Zwei Minuten und dreiunddreißig Sekunden später hörten die drei !!! ein brummendes Motorengeräusch, das von einem größeren Auto stammen musste. Und da kam auch schon Mike mit seinem Reisebus angefahren.
    Typisch Autofahrer, dachte Marie. Nicht mal die paar Minuten von der Kirche hierher kann er zu Fuß gehen.
    Mike bremste und hielt nach einem Parkplatz Ausschau. Zum Glück waren die Plätze neben dem Kleinbus alle schon besetzt. Mike musste ein Stück weiter vorfahren. Auf der anderen Straßenseite parkte er den Bus und stieg aus, mit einem Rucksack auf dem Rücken. Was da wohl drin war? Das würden die drei !!! hoffentlich bald erfahren.
    Pfeifend, die Hände in den Hosentaschen vergraben, schlenderte Mike auf die Künstlerkneipe zu. Als er dort ankam, holte er ein Päckchen aus seiner Jackentasche und zündete sich

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