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– oder in unserem Fall schreiben kann. Ich fühle mich bei dir geborgen, ein Gefühl, das ich noch nie bei einem Mann hatte. Bitte maile mir ein Foto von dir“, schrieb Nadja.
Martin war von den Worten gerührt, aber auch verunsichert. Schließlich war Nadja erst 30 Jahre alt und er schon 41. Dazu kam, dass er inzwischen einen sichtbaren Bauchansatz hatte und sein Haar langsam zurückging. Da er Nadja aber nicht verlieren wollte, antwortete er ihr umgehend: „Gerne, einen kleinen Augenblick, ich suche schnell eins.“ Fast schon panisch suchte Martin auf seinem Computer nach einem Foto, auf dem er noch etwas jünger und vorteilhafter wirkte. Nach einigen Minuten fand er ein fünf Jahre altes Urlaubsbild.
Mit Spannung erwartete er Nadjas Reaktion. Die Minuten verstrichen und er wurde langsam nervös, als er immer noch keine Antwort von Nadja erhalten hatte. „Sicherlich ist Nadja von meinem Aussehen enttäuscht. Das war doch eigentlich klar“, dachte Martin frustriert. Nach zwanzig Minuten kam endlich eine Antwort von Nadja. Unter starkem Herzklopfen öffnete er die Nachricht.
„Hey, Martin, entschuldige die Wartezeit, aber ich hatte noch einen Anruf. Ich muss sagen, dass ich dachte, dass du anders aussiehst. Ich hatte schon befürchtet, du wärst so ein typischer Jüngling. Gottsei Dank ist das nicht so. Du gefällst mir und siehst aus wie ein süßer gutmütiger Bär“, schrieb Nadja. „Warte, ich sende dir ein Foto von mir, ich hoffe es gefällt dir!“
Nach einigen Minuten blinkte in Martins Posteingang der Kontaktbörse eine neue Nachricht auf. Gespannt öffnete er das beigefügte Foto.
„Wow, sexy“, pfiff er vor sich hin, nachdem er das Foto von Nadja geöffnet hatte: „Nadja, du siehst fantastisch aus, dein Lächeln, deine Augen!“
„Danke, aber gefällt dir der Rest nicht?“ kam schelmisch als Antwort zurück. „Bei uns ist es jetzt schon sieben Uhr morgens, Martin. Ich muss jetzt los zur Arbeit. Schlaf gut“, schrieb Nadja.
Am Abend wartete Sven nervös in der gemeinsamen Wohnung auf Corinna, die montags immer länger im Büro zu tun hatte. Um seine Lebensgefährtin milde zu stimmen, hatte er im Wohnzimmer ein Dutzend Kerzen angezündet. Beim Sushi-Service hatte er zwei große Sushi Bent bestellt und den Esstisch liebevoll dekoriert. In der Mitte des Tisches thronte eine Champagnerflasche in einem Kühler. Daneben lag eine kleine viereckige Box mit einem Kettenanhänger in Form eines geflügelten Herzens von einer teuren Lifestyle-Marke. Als er hörte, wie Corinna die Wohnungstür aufschloss, sprang er auf, schaltete das Licht im Wohnzimmer aus, lief zur Tür und umarmte seine Freundin.
„Ich habe eine Überraschung für dich“, flüsterte er ihr ins Ohr, nahm ihr die Jacke ab, verdeckte ihre Augen und führte sie vorsichtig ins Wohnzimmer. Leise klingende japanische Musik verbreitete eine beruhigende Atmosphäre. Behutsam führte er Corinna zum Esstisch und setzte sie auf ihren Stuhl. „Ich dachte, wir verbringen endlich mal wieder einen schönen gemeinsamen Abend miteinander“, damit nahm er die Hände von ihren Augen.
Überrascht schaute Corinna auf den dekorierten Tisch. Überglücklich strahlte sie Sven an und küsste ihn zärtlich. „Das ist wunderschön, Sven“, sagte sie. Als Corinna das kleine Schmuckkästchen entdeckte, überschlugen sich ihre Gedanken und sie freute sich wie sich wie ein Kind. „Endlich will Sven mir einen Heiratsantrag machen“, dachte sie mit klopfendem Herzen. „Es kann keinen anderen Grund für dieses Essen, den Champagner und das kleine Kästchen geben. Da muss mein Verlobungsring drin sein“, jubelte sie innerlich.
Mit einem lauten Plopp öffnete Sven die Champagnerflasche und füllte beide Gläser. Dann hob er sein Glas und prostete Corinna zu: „Auf uns, mein Schatz, und dass wir noch viele schöne gemeinsame Jahre miteinander verbringen werden.“
Corinna genoss jeden einzelnen Bissen des japanischen Menüs. Nach dem Essen bat Sven Corinna auf die Couch. Immer schneller schlug ihr Herz vor Freude, als er sich mit dem Kästchen in der Hand neben sie setzte.
„Also, meine Liebe, ich würde gerne mit dir über zwei Angelegenheiten reden. Aber zuerst habe ich eine Frage, die mir sehr wichtig ist. Du weißt doch, dass du meine große Liebe bist, Corinna?“, fragte er.
Sie nickte atemlos, woraufhin Sven fortfuhr. „Du weißt ebenfalls, dass ich dir eigentlich nichts abschlagen kann. Deshalb möchte ich dich bitten …“, sagte Sven
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