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hoch, als sein Handy klingelte. Irritiert sah er eine Rufnummer mit der Vorwahl +73952 auf dem Display seines Handys. „Das muss Nadja sein“, dachte er und nahm das Gespräch entgegen.
„Hier ist Nadja, Martin bist du das“, fragte eine weibliche Stimme mit slawischem Akzent.
„Hallo Nadja! Ist alles in Ordnung?“, fragte Martin besorgt.
„Ja, ja. Ich wollte dir nur sagen, dass Svetlana insgesamt zwanzigtausendfünfhundert Euro überwiesen hat. Das Geld müsste morgen früh auf deinem Konto gutgeschrieben sein! Könntest du das Geld schon morgen früh abheben und zu Western Union bringen? Das Reisebüro hat heute schon wieder angerufen und gesagt, dass ich dringend das Flugticket bezahlen muss. Der Flug ist wohl vollständig ausgebucht und das Reisebüro hat noch einige Kunden, die gerne fliegen würden! Ich habe Angst, dass ich dann nicht zu dir kommen kann. Das wäre schrecklich, Martin!“
„Mach dir keine Sorgen. Ich werde einfach morgen früh freinehmen und alles erledigen.“
„Oh, du bist einfach toll, ich freue ich schon auf dich! Svetlana hat gesagt, dass du lieber nur jeweils fünftausend Euro einzahlen solltest, da es bei höheren Beträgen häufig länger dauert. Das werden ein paar fantastische Tage und heiße Nächte, das verspreche ich dir. “
Martin konnte in dieser Nacht vor Aufregung nicht schlafen.
Am nächsten Tag ging Martin um acht Uhr zu seiner Bankfiliale. Freundlich wurde er von dem Kundenberater am Bankschalter begrüßt, der ihn schon einige Jahre persönlich betreute.
„Guten Morgen. Können Sie mir sagen, ob eine Überweisung in der Höhe von zwanzigtausendfünfhundert Euro auf meinem Konto eingegangen ist?“
Der Kundenberater sah kurz im Computer nach und bestätigte den Geldeingang. „Dann möchte ich das Geld bitte in bar abheben“, sagte Martin.
„Herr Saarländer, das tut mir leid. Wir haben nur einen begrenzten Bargeldbestand in unserer Filiale. Sie müssen so hohe Abhebungen einen Tag vorher ankündigen.“
Martin sah den Bankmitarbeiter erschrocken an. Was sollte er Nadja sagen, oder noch schlimmer, was wäre, wenn Nadjas Flugticket dann storniert würde? „Gibt es denn keine Möglichkeit, heute Vormittag das Geld zu bekommen?“, fragte Martin. „Für mich ist das sehr wichtig“, fuhr er fort.
„Herr Saarländer, Sie können bei mir jetzt fünftausend Euro abheben. Ich werde dann in der Hauptniederlassung anrufen und dort können Sie das restliche Geld bekommen. Wenn ich Sie jetzt ankündige, wird das Geld in spätestens einer Stunde bereitliegen. Wäre das für Sie akzeptabel?“
„Damit helfen Sie mir sehr“, sagte Martin erleichtert und ließ sich die 5.000 Euro auszahlen. Wenige Minuten später machte er sich auf den Weg in die Innenstadt. Um kurz nach zehn betrat er am Hauptbahnhof Hannover eine Filiale von Western Union und überwies Nadja die ersten 5.000 Euro. Beruhigt, dass der Geldtransfer problemlos ablief, ging er danach zur Hauptniederlassung seiner Bank in Hannover und hob die restlichen 15.500 Euro von Nadjas Geld ab.
Guten Mutes ging er zur nächsten Western-Union-Filiale und wurde freundlich am Schalter begrüßt. „Guten Morgen, was kann ich für Sie tun?“
„Ich würde gerne fünfzehntausendfünfhundert Euro nach Irkutsk transferieren. Hier haben Sie die Empfängerdaten.“
„Können Sie mir bitte sagen, wo Sie das Geld herhaben und zu welchem Zweck die Überweisung stattfindet?“, wurde Martin höflich von der Mitarbeiterin gefragt.
„Warum wollen Sie das wissen?“
„Bei Geldbeträgen in dieser Höhe sind wir gemäß Geldwäschegesetz verpflichtet, einen Herkunftsnachweis des Geldes zu erfragen.“
Martin erzählte der Mitarbeiterin die ganze Geschichte vom Kennenlernen bis Nadjas Ankündigung, ihn in Hannover zu besuchen.
Mitleidig schüttelte die Frau mit dem Kopf: „Herr Saarländer, es tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber das hört sich für mich an, als ob Sie einer Betrügerbande aufgesessen sind. Wir haben hier schon ähnliche Fälle gehabt. Unter diesen Umständen darf ich das Geld leider nicht annehmen. Ich kann Ihnen nur raten, nehmen Sie das Geld und gehen Sie damit zur Polizei. Die wird klären, ob es sich um einen Betrug handelt.“
Martin war wie vor den Kopf geschlagen und verließ wortlos die Western-Union-Filiale. 40 Minuten später saß er in seiner Wohnung und fuhr seinen Computer hoch. Aufgeregt tippte er: „Nadja, bist du online?“
Innerhalb weniger Augenblicke antwortete
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