Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)
das war beinahe mehr, als ich ertragen konnte. Zurückweichen, Scarlett, zurückweichen! Sofort! , zwang mich eine leise Stimme in meinem Inneren. Bevor etwas passiert, was du noch bereuen wirst! Jetzt umschloss Sean mein Gesicht mit beiden Händen … Aber ich wollte nicht zurückweichen! Ich wollte, dass Sean mich küsste. Ich wollte wissen, wie sich seine Lippen auf den meinen anfühlten, wie er schmeckte, wie er …
Es klopfte an der Tür.
Ich riss die Augen auf, und gemeinsam wirbelten wir zur Tür herum, bevor wir einander wieder ansahen.
Sean schüttelte den Kopf. »Schau mich nicht so an, Scarlett. Ich habe keine Ahnung, wer das sein könnte. Wir haben doch noch gar nichts beim Roomservice bestellt, oder?«
»Keine Ahnung«, erwiderte ich und starrte ihn an. »Es ist dein Zimmer!«
Sean ging zur Tür hinüber und warf einen Blick durch den Spion. Verwundert öffnete er die Tür.
» Bonsoir , Monsieur«, grüßte ihn ein Kellner, der ein mit Champagner, Schokolade, Kuchen und Gebäck beladenes Tablett trug.
»Das habe ich nicht bestellt«, erklärte Sean verwirrt. »Sie müssen sich in der Zimmernummer geirrt haben.«
Ein elegant gekleideter Mann im Anzug folgte dem Kellner und überreichte mir einen riesengroßen Blumenstrauß. »Bitte entschuldigen Sie, dass wir so spät am Abend noch stören, Sir, Madam«, erklärte er und nickte mir zu, als er den Strauß auf den Tisch stellte. »Bitte erlauben Sie mir, mich vorzustellen. Ich bin François, der Manager dieses Hotels.« Er verbeugte sich kurz. »Dies alles«, er deutete auf das Tablett und den Blumenstrauß, »ist ein kleiner Gruß des Hotels. Bei Ihrer Buchung war uns nicht klar, dass Sie sich in Ihren Flitterwochen befinden.«
»Aber …«
»Wir haben erst Kenntnis davon erhalten, als uns zwei unserer älteren Gäste heute Abend darauf aufmerksam gemacht haben, dass in unserer Honeymoon-Suite seltsame Dinge vor sich gehen würden, dabei ist diese Suite zurzeit unbewohnt. Erst als das Pärchen Ihre Zimmernummer nannte und erklärte, Sie seien frisch verheiratet, haben wir unseren Fehler bemerkt. Wir bitten Sie aufrichtig um Entschuldigung. Natürlich wird Ihnen morgen früh noch ein Champagnerfrühstück serviert werden – ebenfalls ein Gruß des Hauses.«
Sean sah mich verblüfft an.
Ich setzte meine Unschuldsmiene auf und zuckte mit den Schultern.
»Ähm … danke sehr, François«, hob Sean gerade an, »aber ich muss das kurz erklären …«
»Was mein Ehemann Ihnen gerade sagen will, François«, unterbrach ich ihn schnell, »ist, dass es überaus freundlich von Ihnen ist, uns derart zu verwöhnen. Wir sind sowohl Ihnen persönlich als auch dem Hotel sehr dankbar.«
»Es ist uns ein Vergnügen, Madame. Bon appétit! « François verneigte sich wieder. »Komm schon, Tomas«, winkte er den Kellner hinaus.
Tomas folgte François gehorsam. An der Tür wünschten sie uns eine gute Nacht, bevor sie sie leise hinter sich schlossen.
»Na, so was.« Sean musterte das Tablett. »Wie um Himmels willen kommen die auf die Idee, wir seien frisch vermählt?«
»Keine Ahnung«, erwiderte ich unschuldig. »Aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, oder? Komm schon, Sean, das sieht ganz köstlich aus. Lass uns reinhauen!«
Sean zögerte.
Ich hoffte inständig, dass er das, was passiert war – oder beinahe passiert wäre, bevor Tomas und François uns unterbrochen hatten –, nicht mehr erwähnen würde.
»Hast du denn gar keinen Hunger?«, fragte ich ihn, nahm einen Teller zur Hand und setzte eines der Törtchen darauf. »Kann ich dich nicht zu einer kleinen Sünde verführen?«
Ich wurde rot, als mir meine Worte klar wurden.
Sean grinste. »Das hättest du beinahe geschafft, Scarlett«, erwiderte er, trat an den Tisch und nahm die Champagnerflasche. »Und ich bin mir sicher, dass mir das bedeutend besser gefallen hätte als diese Sahnetörtchen hier.«
25
N achdem wir uns auf den Teppich gesetzt, die komplette Schokolade sowie die meisten Törtchen gegessen und den ganzen Champagner getrunken hatten, lehnten Sean und ich uns beschwipst mit dem Rücken ans Bett. Zumindest ich fühlte mich sehr beschwipst – was mit Sean war, konnte ich nicht genau sagen. Er grinste jedoch mehr als gewohnt, was ich mal als Zeichen eines möglichen Rausches wertete.
»So«, erklärte Sean und stellte sein Champagnerglas verkehrt herum auf den Boden. »Was jetzt?«
»Ich glaube, ich gehe besser in mein Zimmer zurück«, stellte ich fest, obwohl
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