Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)
schien. »Warten Sie, bitte. Einen Augenblick noch!«
Zum zweiten Mal wurde alles mucksmäuschenstill. Da war es wieder, ich hatte es mir also nicht eingebildet. Es klang, als würde jemand draußen vor der Kirche singen. Und Lied und Sänger hatte ich sofort erkannt.
In dem Augenblick wusste ich, dass ich hinausgehen und herausfinden musste, was es damit auf sich hatte, vorher konnte ich einfach nicht mit der Zeremonie fortfahren.
Was, wenn es nicht einfach nur ein Zufall war? Was, wenn das Lied das bedeutete, was ich vermutete?
Ich drehte mich zu David um.
Mein Kopf sagte mir: »Dies hier ist dein Hochzeitstag, Scarlett!«
Doch mein Herz sagte mir etwas anderes.
»David, ich bin gleich zurück!«
»Scarlett, du kannst doch nicht während der Trauzeremonie nach draußen laufen!«
Doch zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon den halben Mittelgang hinter mir.
»Weg da!«, befahl ich Cruella, die versuchte, mir den Weg nach draußen zu versperren.
»Miss O’Brien, das sollten Sie nicht tun! Ich habe schon versucht, die Herren davon abzuhalten hereinzukommen. Es ist nichts, wirklich. Bitte fahren Sie mit der Trauung fort.«
»Gehen Sie aus dem Weg – bevor ich Sie eigenhändig zur Seite schieben muss!«
Eilig trat Cruella einen Schritt beiseite.
»Wenn Sie mir wirklich helfen wollen, dann sorgen Sie dafür, dass die Gäste wenigstens ein paar Minuten lang nicht nach draußen kommen«, bat ich sie, als ich sah, wie David, Maddie und meine Eltern hinter mir her durch den Mittelgang gelaufen kamen.
Eilig legte ich die letzten Meter zurück und stieß die schweren Holztüren auf. Die Musik wurde lauter. Draußen auf den Stufen stand ein CD-Player und spielte ein Lied, das mir sehr vertraut war: »When You Say Nothing AtAll« von Ronan Keating.
Das war der Titelsong von Notting Hill – das Lied, das gespielt wurde, als Hugh und Julia im Film zusammen auf der Parkbank saßen.
Der Song, von dem ich Sean erzählt hatte, als wir am ersten Abend gemeinsam auf der Parkbank gesessen hatten …
Während das Lied spielte, merkte ich plötzlich, dass mich zwei Augenpaare beobachteten, die sich hinter zwei dunklen Sonnenbrillen versteckten, die wiederum zu zwei Personen gehörten, die sich hinter zwei Grabsteinen versteckten.
»Wissen Sie vielleicht, was es hiermit auf sich hat?«, rief ich, während ich die Stufen hinunterlief und auf den CD-Player deutete, den ich in Händen hielt.
Die zwei Sonnenbrillen sahen einander an und nickten, dann tauchten langsam die dazugehörigen Personen hinter den Grabsteinen auf: zwei Männer in zu den Sonnenbrillen passenden schwarzen Anzügen und Hüten, die nun über den Kirchhof auf mich zugeschlendert kamen.
»Erlauben Sie mir, mich vorzustellen«, erklärte der kleinere der beiden Männer und lüftete den Hut zur Begrüßung. »Mein Name ist Dermot, und das ist mein Bruder Finlay.«
Finlay deutete ein Kopfnicken an.
»Kann ich davon ausgehen, dass Sie die Lady sind, um die es hier geht?«
Verwirrt starrte ich sie an.
»Scarlett?«, soufflierte er.
»Ja, das bin ich – aber wer sind Sie? Was ist hier los?«
»Alles zu seiner Zeit, Miss«, erwiderte Dermot. »Zuerst müssen wir uns dafür entschuldigen, dass wir hier heute auf diese Art und Weise auftauchen.« Er lächelte entschuldigend und richtete sich die Krawatte. »Und bitte übermitteln Sie der Dame, die versucht hat, uns davon abzuhalten, die Kirche zu betreten, unsere aufrichtige Entschuldigung für die kleine … ähm, Auseinandersetzung, die sich vor wenigen Minuten zugetragen hat.«
»Wen meinen Sie? Cruella etwa? Große Frau, silbergraues Haar, Dutt?«
Dermot nickte. »Das ist sie.«
»Ach, machen Sie sich um die keine Sorgen – ich bin sicher, sie kommt damit klar.«
»Da stimme ich Ihnen zu. Finlay war über eine Minute bewusstlos.«
Ich sah zu Finlay hinüber, der zustimmend nickte.
»Oh, ähm … tut mir wirklich leid, Finlay.«
Just in diesem Augenblick wurde die Kirchentür aufgerissen. David, Maddie und meine Eltern stürmten heraus und die Stufen herunter zu mir.
»Was um alles in der Welt ist hier los, Scarlett?« David sah verächtlich zu Dermot und Finlay hinüber.
» Das , David, versuche ich gerade herauszufinden«, erwiderte ich ungeduldig. »Dermot, bitte fahren Sie fort. Ich bin sicher, wir alle werden Ihnen zuhören, nicht wahr ?«
Schweigend nickten meine Eltern, David und Maddie. Wahrscheinlich sah ich aus, als würde man mir augenblicklich besser nicht in die Quere
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