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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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immerhin besaß er nun einen groben Überblick über die Geschehnisse.
    »Also haben dein Verlobter und deine beste Freundin dich dazu gebracht, hier Zuflucht zu suchen?«
    »Mein Vater ist auch nicht ganz unschuldig daran. Aber er schien der gleichen Meinung zu sein wie die beiden.« Wenn nicht sogar noch mehr. »Ich will ihnen beweisen, wie daneben sie liegen, Oscar. Einerseits will ich demonstrieren, dass nichts Falsches daran ist, das Kino zu lieben, und andererseits, dass die Kinofilme gar nicht so weit vom Leben entfernt sind, wie alle denken.«
    »Meine Liebe, ich denke, du lebst allein schon einen Traum, indem du hierhergekommen bist. Für meine Begriffe klingt das total nach Hollywood!«, erklärte Oscar, riss die Augen weit auf und wedelte überschwänglich mit der Hand. »Ich sehe es bildlich vor mir: Junges, hübsches Mädchen bricht in die große weite Welt auf, um sich für die Ungerechtigkeit zu rächen, die ihr von ihrer gemeinen Familie angetan wurde. Ich höre schon, wie Redd Pepper den Kommentar spricht.«
    Ich musste lachen. Redd Pepper war der Typ mit dieser einzigartig tiefen, rauen Stimme, der alle dramatischen Kinovorschauen sprach. » So schlimm ist es nun auch wieder nicht, Oscar. Und mit Hollywood hat es nicht viel zu tun. Seit meiner Ankunft gleicht es eher einer einzigen Katastrophe.« Ich dachte an die verloren gegangene Adresse, aber auch an die Reaktion des Typen aus dem Buchladen, die mich immer noch ärgerte.
    »Du bist aber doch gerade erst angekommen, meine Liebe. Wenn du einen ganzen Monat lang bleibst, hast du noch unendlich viel Zeit.« Oscar dachte einen Augenblick nach und lächelte dann. »Eigentlich hast du einen ganz guten Start gehabt, wenn du tatsächlich beweisen willst, dass die Filme auch im echten Leben passieren.«
    »Habe ich das? Wie denn?«
    »Aber meine Liebe! Wie willst du denn einen solchen Beweis erbringen, wenn du nicht einmal eine Gelegenheit erkennst, wenn sie sich dir bietet? Zuerst einmal bist du mit jemandem zusammengestoßen, der Orangensaft auf dich gekippt hat …«
    Er machte eine lange Pause und wartete darauf, dass der Groschen bei mir fiel. Als mir allmählich etwas dämmerte, fuhr er fort. »Und dieselbe Person hat dich zu sich nach Hause eingeladen, damit du dich schnell umziehen kannst …« Wieder hielt er inne. »Okay, vielleicht bin ich nicht gerade Hugh Grant – obwohl, im richtigen Licht …« Oscar stand auf und bewunderte sich von allen Seiten im Spiegel über dem Kaminsims.
    Ich lachte.
    »Und« , fuhr er fort, »das Beste kommt noch: Dieselbe Person lädt dich heute Abend zu einem Essen ein!«
    »Du gibst heute Abend ein Essen?«
    »Na ja, bisher nicht. Aber was soll’s? Jetzt gebe ich eben eins! Damit biete ich dir eine weitere Kinoszene, um dich auf den richtigen Weg zu bringen!«
    »Und das würdest du tatsächlich tun? Für eine vollkommen fremde Person, die du gerade erst auf der Straße kennengelernt hast?«
    »Meine liebe Scarlett!« Oscar stemmte die Hände in die Hüften. »Ich kann dich wohl schlecht als vollkommen Fremde bezeichnen, oder? Eine fremde Person säße doch kaum in meinem Wohnzimmer, würde meine Kekse essen und mein T-Shirt tragen, oder?«
    Beschwingten Schrittes verließ ich Oscars Haus. In der Hand hatte ich eine Tragetasche von Fortnum and Mason, in der sich mein sauberes, weißes T-Shirt befand. Oscar hatte mir noch sehr präzise Anweisungen mit auf den Weg gegeben, wie ich es trocknen sollte, wenn ich in dem neuen Haus ankam.
    Als ich die Straßen entlangeilte und endlich den richtigen Weg eingeschlagen zu haben schien, war ich zuversichtlich, dass sich die Dinge nun zum Positiven entwickeln würden. Ich hatte sogar schon jemand Nettes kennengelernt, der mir helfen wollte und mich zudem zum Abendessen eingeladen hatte!
    Maddie hatte eben angerufen und mir eine Beschreibung durchgegeben, wie ich das Haus finden würde. Als ich jedoch auf das zerknitterte Stück Papier mit den Notizen in meiner Hand hinuntersah, fragte ich mich ernsthaft, ob ich sie vielleicht missverstanden hatte.
    »Das kann doch nicht sein«, stellte ich ungläubig fest und schaute mich um. »Ich muss mich verlaufen haben.« Ich war sicher, dass Maddie von einem kleinen Häuschen in der Portobello Road gesprochen hatte – doch die Häuser hier waren allesamt stattliche Villen. Dem Straßenschild an der Ecke nach zu urteilen, war ich hier jedoch richtig. Ich bremste meine Schritte ein wenig ab und zog rumpelnd meinen Koffer hinter mir

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