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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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Geschäftskredit aufzustocken, surfte ich im Internet, wobei ich vorgab, einen Brief zu schreiben. Es war also ein todlangweiliger Arbeitstag wie jeder andere.
    Schon bald hatte ich alle Kino-Webseiten abgegrast, die ich mir als Favoriten abgespeichert hatte, und wollte mich gerade bei robbiewilliams.com einloggen, als ich merkte, dass mich Dad von seinem Platz aus beobachtete.
    Schnell schloss ich das Internetfenster.
    »Scarlett?«, fragte er langsam.
    »Ja«, erwiderte ich knapp und öffnete den Brief, den ich eigentlich hätte schreiben sollen.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja.« Ich nickte und konzentrierte mich auf den Bildschirm.
    »Bist du sicher?«
    Ich schaute vom Monitor auf. Was war denn bloß los? Während der Arbeit erkundigte sich Dad doch sonst nicht nach meinem Befinden!
    »Ja.«
    Mein Vater seufzte. »Scarlett, ich habe doch Augen im Kopf! In letzter Zeit bist du einfach nicht mehr du selbst. Was ist denn los?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Nichts.«
    Mein Vater zog die Augenbrauen hoch.
    »Wirklich nichts, Dad.«
    »Liegt es an David?«
    »Vielleicht.«
    »Scarlett, du musst mir schon ein wenig mehr verraten. Ich bin ein Mann – mir liegen solche Beziehungssachen nicht.«
    Ich lächelte schief. »Du bist immer gut zurechtgekommen, wenn ich früher Probleme hatte.«
    »Musste ich ja auch, nicht wahr?«, erwiderte Dad ein wenig unwirsch. »Schließlich gab es niemand anderen. Habt ihr zwei euch gestritten?«
    »Nein, das ist es nicht«, log ich.
    »Wirklich?« Dads braune Augen musterten mich eindringlich über den Rand seiner Lesebrille hinweg.
    »Ja«, antwortete ich, doch dann hielt ich inne. Moment mal, irgendetwas stimmte hier nicht! »Er war bei dir, nicht wahr?«, fragte ich plötzlich, als der Groschen fiel.
    Mein Vater schob ein paar Unterlagen auf seinem Schreibtisch hin und her. »David war tatsächlich am Samstag bei mir, Scarlett. Er ist wirklich sehr besorgt.«
    »Worüber?«, fragte ich angespannt.
    »Scarlett, reg dich bitte nicht auf, nur weil David sich Gedanken um eure Beziehung macht!«
    »Ich rege mich doch gar nicht auf!«, entgegnete ich, während ich unter der Schreibtischplatte die Hände zu Fäusten ballte. »Ich verstehe nur einfach nicht, warum David überhaupt zu dir gegangen ist. Was zwischen uns abläuft, ist allein unsere Sache.«
    »Er macht sich Sorgen um dich – das war der Grund.« Dad nahm die Brille ab, kam zu mir und hockte sich unbeholfen auf die Ecke meines Schreibtischs. »Er meinte, du seist einfach nicht mehr du selbst, Scarlett. Und wie ich dir eben schon gesagt habe: Mir ist das Gleiche aufgefallen.«
    Seine Worte überraschten mich. Und ich dachte, ich hätte mir Mühe gegeben, alles zu verbergen! An einem einzigen Wochenende hatte mir David eine Szene gemacht wegen ein paar Tagträumereien, Maddie hatte sich über meine Liebe zu Kinofilmen beschwert, und jetzt auch noch Dad … Was genau hatte Dad eigentlich bemerkt?
    »Du liebst David doch noch, oder, Scarlett?«, fuhr Dad nach ein paar Minuten des Grübelns fort. »So schlecht ist es doch nicht um euch bestellt, oder etwa doch?«
    Mit sorgenvollem Blick wartete er auf meine Antwort.
    »Ja, Dad«, antwortete ich automatisch und ohne nachzudenken – hauptsächlich, um ihn zu beruhigen. »Ich liebe David immer noch … wenigstens glaube ich das.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde schien Dad erleichtert zu sein, dann sah er mich wieder besorgt an. »Was meinst du damit – du glaubst das wenigstens ? O Scarlett, warum um alles in der Welt hast du eingewilligt, den armen Kerl zu heiraten, wenn du dir nicht sicher bist, ob du ihn immer noch liebst?«
    »Vielleicht, weil ich in diesem Frühjahr nichts Besseres zu tun habe?«, erwiderte ich schnippisch und zuckte mit den Schultern, da ich ihm die wahren Gründe nicht preisgeben wollte. Und David konnte man wohl kaum als armen Kerl bezeichnen!
    »Scarlett!«, rief mein Vater und fuhr sich verzweifelt durch die ergrauenden Haare.
    »Na ja, es stimmt doch! Eine Hochzeit ist so ziemlich das spannendste Ereignis, das ich auf lange Sicht erleben werde.«
    Mein Vater schüttelte den Kopf und erhob sich von meinem Schreibtisch. »Aber ich dachte, du liebst David?«, fragte er fassungslos und lief vor dem Tisch auf und ab. »Immerhin habt ihr zusammen das Haus gekauft.«
    Na klar – als ob Davids Einsatz-in-vier-Wänden -Handwerkerspielereien einen Unterschied machen würden! Angesichts dessen, was ich augenblicklich für David empfand, würden wir

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