Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)
können. Ein paar aus Notting Hill hast du ja dank Oscar nun schon erlebt … Wie wäre es dann also mit Vier Hochzeiten und ein Todesfall ? Es muss doch möglich sein, ein paar Hochzeiten aufzutreiben, zu denen du hingehen könntest.«
»Meine beste Freundin heiratet diesen Monat, aber das ist auch die einzige Hochzeit. Ich kann mich doch nicht einfach bei drei wildfremden Hochzeiten als Gast einschleichen!«
»Vielleicht könntest du Pastorin werden?«, schlug Lucian vor. »Aber ich gehe mal davon aus, dass du dafür keine Zeit hast«, fuhr er fort, als alle ihn ungläubig anstarrten.
»Werd Mitglied bei der Frauengemeinschaft«, schlug Brooke vor und wedelte lässig mit ihrer Zigarette durch die Luft.
»Bitte?«, fragte Oscar ungeduldig. »Was soll das denn bitte schön bringen?«
»Meine Mum ist in der Frauengemeinschaft. Die sorgen bei uns in der Kirche immer für den Blumenschmuck. So kämst du zumindest in die Kirche hinein.«
»Vielen Dank, Brooke.« Ich lächelte sie dankbar an. »Aber ich denke nicht, dass ich vom Typ her zur Frauengemeinschaft passe.«
Sean kicherte.
Über den Tisch hinweg warf ich ihm einen bösen Blick zu.
»O mein Gott, jetzt habe ich’s!«, schrie Ursula auf einmal. »Sean – Cousine Rachel heiratet doch an diesem Wochenende!«
»Wie bitte?« Sean sah sie verwirrt an.
»Rachel – Tante Hilarys und Onkel Jonathans Tochter! Sie heiratet dieses Wochenende oben in der Nähe von dem Ort, in dem Dad wohnt!«
»Tatsächlich?«
»Du hast doch eine Einladung bekommen, Sean! Wir beide!«
»Daran kann ich mich nicht erinnern.«
»Nein, natürlich nicht, weil du nämlich gesagt hast, dass du nicht hingehst. Deswegen habe ich ihr von uns beiden eine Karte geschickt und abgesagt.«
»Ach ja, stimmt. Das war nett von dir.«
»Ja – nicht wahr?« Ursula warf Sean einen Blick zu, den er geflissentlich ignorierte. »Warum fährst du nicht einfach hin und nimmst Scarlett mit? Es könnte eine ihrer vier Hochzeiten sein!«
Sean und ich hätten beinahe unseren Wein ausgespuckt, so schnell, wie wir diese Idee von uns weisen wollten. Zeitgleich ratterten wir beide verschiedene höfliche Entschuldigungen herunter – die alle nur eines besagten: Kommt gar nicht infrage!
Doch Ursula ließ sich davon nicht beeindrucken. »Oh, mach schon, das wird toll werden. Du hast Dad seit einer halben Ewigkeit nicht mehr besucht, Sean. Und du, Scarlett, musst ein wenig mehr Pioniergeist an den Tag legen, sonst wirst du deiner Familie niemals das Gegenteil beweisen können!«
»Aber wir haben Rachel doch bereits abgesagt!«, protestierte Sean. »Wir würden ihre Planung vollkommen durcheinanderbringen.«
Puh – gute Ausrede, Sean , dachte ich erleichtert.
»Das spielt keine Rolle«, erwiderte Ursula fröhlich. »Es wird einen Empfang mit Buffet geben, wenn ich mich recht an die Einladung erinnere. Rachel und Julian sind zwei ziemliche Freigeister«, erklärte Ursula und wandte sich zu mir um. »Die beiden haben nicht einmal um Antwort gebeten. Aber ich mag es gern geordnet, deswegen habe ich ihnen die Karte geschickt.«
Ich nickte. »Das ist nur höflich.«
»Ganz genau. Also, was ist nun? Komm schon, Sean, dann kannst du Dad Scarlett vorstellen. Ich bin mir sicher, dass sie mit ihrer Leidenschaft fürs Kino eine Menge gemeinsam haben. Vielleicht hat er sogar noch ein paar Vorschläge für Scarlett!«
Sean sah zu mir herüber. Sein Blick signalisierte mir, dass er seinen Trumpf mit der Planung schon ausgespielt hatte und nun ich an der Reihe war, etwas zu unternehmen.
»Aber … ich habe gar nichts anzuziehen für eine Hochzeit«, erklärte ich darum schnell. »Ich habe nur Alltagskleidung mitgebracht.«
Sean nickte anerkennend.
»Das ist überhaupt kein Problem!«, entgegnete Oscar. »Ich bin sicher, dass du bei mir in der Boutique fündig wirst!«
»Da hörst du’s! Und jetzt keine Ausflüchte mehr – ich rufe Dad gleich an, um euch anzukündigen.« Ursula rieb sich begeistert die Hände. »Ach, ich liebe es, Pläne zu schmieden!«
Gemeinsam verließen Sean und ich Oscars Haus. Wir kamen uns dabei vor wie Kinder, die von ihren Eltern gezwungen wurden, gegen ihren Willen etwas zusammen zu unternehmen – alles unter der Prämisse: »Es wird euch mal ganz gut tun!«
»Tut mir leid wegen Ursula«, entschuldigte sich Sean, als sich die Tür endlich hinter uns schloss und niemand mehr unser Leben in die Hand nehmen konnte. »Manchmal übertreibt sie es ein wenig.«
»Schon okay«, erwiderte
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