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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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winziger flackernder Lichter Zuckerguss zu glänzen.
    Wir fuhren vor dem Schloss vor, das speziell für die Feier geschlossen worden war, und stiegen so elegant wie möglich aus den Kutschen. Zunächst wurden draußen ein paar Fotos von uns geschossen, dann wurde es Zeit, das Schloss zu betreten.
    Auf dem Weg hinauf zum Eingang passierten wir ein Spalier aus Disney-Figuren. Alle waren versammelt, Mickey, Minnie, Donald und Daisy – einfach alle waren gekommen und säumten Maddies Weg ins Schloss. Alle, außer Goofy. Tatsächlich klaffte dort eine Lücke, wo er hätte stehen sollen. Ich nahm mir vor, später Sean zu fragen, ob er heute Morgen daran gedacht hatte, Maurice das Kostüm zurückzugeben.
    Überraschenderweise erinnerte mich das Innere des Schlosses an eine kleine, runde Kirche. Es gab große Bleiglasfenster, auf denen verschiedene Szenen aus Dornröschen dargestellt waren, sowie eine höher gelegene Empore, die den gesamten Raum säumte. Von dort aus konnten die Gäste der Zeremonie beiwohnen, die unten stattfinden sollte. Der Pastor, Felix und Will standen schon dort und warteten darauf, dass die Braut mit ihren Brautjungfern eintraf. Felix sah in seinem Smoking, dem weißen Hemd und der schwarzen Fliege überaus attraktiv aus. Ich war überrascht, wie gut ihm der Anzug stand, da Felix eigentlich nicht der Typ Mann war, der sich gern fein machte oder gar einen Smoking trug. Wie schade, dass das Gleiche nicht auch auf seinen Trauzeugen Will zutraf, der in seinem sackartigen, schlottrigen Anzug und mit einer völlig schiefen Fliege aussah wie ein schlaksiger Charlie Chaplin. Ihm fehlte nur noch eine Melone, dann wäre das Kostüm perfekt gewesen.
    Nachdem Maddie ihren großen Auftritt gehabt hatte und wir uns endlich alle im Inneren drängten, schien das Schloss noch kleiner zu werden. Andererseits wirkte die einzigartige Kulisse dadurch noch intimer und romantischer.
    Die Zeremonie war insgesamt recht traditionell, wenn man einmal von ein paar Überraschungen absah, die Braut und Bräutigam eingebaut hatten. Nachdem sie einander die Eheringe angesteckt hatten, überreichte Felix Maddie zum Spaß einen riesigen Plastikring mit einer Tinker-Bell-Figur darauf. Und auch Maddie schenkte Felix einen ähnlichen Ring, doch auf seinem war ein grinsender Sulley aus Die Monster AG . Beide hatten ihre Ehegelübde selbst verfasst, und es rührte mich zu Tränen, als Maddie Felix ihr Jawort gab und dabei das Erlebnis mit dem fliegenden Teppich als Gleichnis einflocht. Sie sprach von Höhen und Tiefen, die es erforderlich machten, sich aneinander festzuhalten, und dass sie nun zu einer neuen Reise ins Ungewisse aufbrachen.
    Während eines der Kirchenlieder – die, wie ich erleichtert feststellte, traditionell und nicht etwa in einer fröhlich-beschwingten Disney-Version gespielt wurden – sah ich verstohlen nach oben zur Empore und entdeckte Sean. Er zwinkerte mir zu, und ich erwiderte seinen Gruß mit einem Lächeln.
    Mein Blick schweifte weiter, bis ich auch David entdeckte, der jedoch nicht zu mir heruntersah, sondern mit einem verblüfften Ausdruck quer über die Empore zu Sean hinüberstarrte.
    Die gesamte Zeremonie lief ohne Schwierigkeiten ab. Beide Parteien antworteten an den richtigen Stellen mit »Ja, ich will«, und nicht allzu viele Leute brachen in Gelächter aus, als herauskam, dass Felix mit zweitem Vornamen Archibald hieß. Als wir endlich nach der Trauung das sehr beengte Schloss verließen und ins Disneyland Hotel zurückkehrten, waren alle in bester Laune.
    Dann wurde es Zeit für jene Hochzeitstradition, vor der es mir immer graute: wenn man als Gast auch der unmittelbaren Familie und den Trauzeugen von Braut und Bräutigam gratulieren und dabei Sachen sagen musste wie »Sie müssen sehr stolz sein« oder »Sie sehen in diesem Kostüm wirklich toll aus« – was man meiner Meinung nach am besten immer den weiblichen Mitgliedern der Hochzeitsgesellschaft vorbehielt. Es sei denn, man besuchte anders als ich deutlich freigeistigere Hochzeiten.
    Heute jedoch befand ich mich als erste Brautjungfer in der ungewohnten Rolle, ebenfalls Glückwünsche zu erhalten. Leider waren den meisten Gästen die besten Glückwunschsprüche schon ausgegangen, wenn sie mich erreichten, sodass ich fünfunddreißigmal »Sie sehen toll aus« zu hören bekam, elfmal »Purpurrot steht Ihnen«, achtmal »Das haben Sie toll gemacht«, zweimal »Sind Sie Maddies Schwester?« und einmal »Wo sind denn hier bitte die

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