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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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Kopf und versuchte, die Bilder von Gilbert und Marion wieder loszuwerden, die ich plötzlich vor meinem geistigen Auge sah.
    Die Schilder halfen mir also nicht weiter. Ich beschloss, erst einmal in mein Zimmer zurückzukehren.
    Wie viel Zeit blieb mir wohl noch? Über diese Frage dachte ich nach, während ich in meinem Zimmer auf und ab lief. Sean und seine Begleiterin schienen im Aufbruch gewesen zu sein, als ich sie im Restaurant gesehen hatte. Vielleicht waren sie noch anderswo hingegangen oder genehmigten sich einen Drink an der Hotelbar? Sonst wären sie nämlich schon längst hier oben aufgetaucht.
    Ich ging zum Fenster und sah hinunter, ob ich sie vielleicht entdecken konnte. Dann öffnete ich die Flügeltür und trat auf den schmalen Balkon hinaus. Im Bistro war nichts zu erkennen. Ein Stückchen weiter befand sich ein unbekanntes Pärchen auf dem Heimweg.
    Gerade als ich mich umdrehen und wieder ins Zimmer gehen wollte, fiel mir auf, dass der Vorhang in Seans Zimmer flatterte. Wenn sich ein Vorhang nach draußen bauschte, konnte das nur eines bedeuten …
    Ich schätzte die Entfernung zwischen den beiden Balkonen ab. Diese war nicht allzu weit, wahrscheinlich ließ sie sich mit einem Schritt überwinden. Die Gefahr hinunterzufallen sollte also nicht allzu groß sein.
    Jetzt hör dir doch bloß mal selbst zu, Scarlett! Die Gefahr sollte also nicht allzu groß sein? Du solltest erst gar nicht hinüberklettern!
    Der Gedanke, dass Sean meine Nachricht las, war mir jedoch unerträglich. Unter normalen Umständen wäre es schon schlimm genug gewesen, aber nachdem ich nun wusste, dass er den Abend mit einer anderen Frau verbracht hatte, würde dies meine Scham noch vergrößern. Ich musste die Nachricht unbedingt zurückbekommen.
    Ich holte tief Luft, dann stellte ich mich mit dem Gesicht zur Wand, hielt mich mit einer Hand an einem Regenrohr fest und streckte zögerlich ein Bein über die Brüstung meines Balkons in Richtung Seans Balkon. »Danke, lieber Gott«, flüsterte ich, als ich unter meinem Schuh etwas Festes verspürte und mein Fuß wieder auf sicherem Untergrund stand. Mit gespreizten Beinen hing ich nun zwischen den beiden Hotelzimmern – einen Fuß auf jedem Balkon – und musste all meinen Mut für den nächsten Schritt zusammennehmen: mein rechtes Bein zu meinem linken hinüberzuschwingen.
    Noch einmal holte ich tief Luft, schloss die Augen, und bevor ich es mir anders überlegen konnte, schwang ich mein Bein über den Spalt zu Seans Balkon hinüber.
    »Puh!«, seufzte ich erleichtert, als ich die Augen wieder aufmachte. »Das war einfacher, als ich gedacht hatte!«
    Vorsichtig öffnete ich die Flügeltüren, die in Seans Zimmer führten, und schlüpfte leise hinein. Der Raum war vollkommen dunkel.
    Bitte mach, dass er in der Zwischenzeit nicht zurückgekommen ist! Panisch überlegte ich, wo sich in meinem Zimmer der Lichtschalter befand.
    Per Zufall lief ich in eine Stehlampe hinein und knipste sie an, nachdem ich eine Weile lang nach dem Schalter getastet hatte. Schlagartig war das Zimmer lichtdurchflutet.
    Wieder atmete ich erleichtert auf, als ich sah, dass niemand im Bett lag. Mit einem kurzen Blick stellte ich fest, dass meine Nachricht vor der Tür lag. Schnell lief ich darauf zu. Gerade, als ich sie aufheben und meine Mission Impossible erfolgreich beenden wollte, hörte ich, wie eine Hotel-Schlüsselkarte auf der anderen Seite in die Absperrvorrichtung gesteckt wurde.
    Verdammt! Panisch sah ich mich um. Ich griff nach einer Klinke, die in meinem Zimmer zum Badezimmer geführt hätte. Da mir aber nicht klar war, dass die Zimmer spiegelverkehrt angeordnet waren, öffnete ich stattdessen die Tür zu einem Einbauschrank. Mir blieb keine Zeit mehr, mir ein anderes Versteck zu suchen, deshalb kletterte ich schnell in den Schrank und zog die Tür hinter mir zu – so gut das eben ohne Griff an der Innenseite ging.
    Zuerst hörte ich Seans Stimme, dann erklang die einer Frau.
    »Sean, ich bin beeindruckt«, erklärte die Frau. »Offenbar hast du es zu etwas gebracht, seit ich dich kenne. Exklusivere Hotels und exklusivere Zimmer.«
    »Stimmt.« Jetzt sprach Sean. »Seit damals ist viel passiert.«
    »So scheint es.«
    Es entstand eine kurze Pause, bevor Sean das Wort ergriff. »Ich suche dir schnell die Prospekte heraus, von denen ich dir erzählt habe«, erklärte er hastig. »Ich denke, ich habe sie im Koffer.«
    O Gott. Sein Koffer war zwischen meinen Beinen eingeklemmt.
    »Vergiss das doch erst

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