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Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Titel: Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Johnny
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hatte recht. Wozu die Eile?
    Ich sah zu, wie Alejandro die Mädchen an Little Piwi vorbei durch die Hintertür führte. Als die Männer in der Bar eine Schlange bildeten, gab er Little Piwi ein paar letzte Anweisungen. Die Männer waren wie kleine, aufgeregte Kinder, die mit Hüten und
Mützen in der Hand und großen Augen dem Spaß draußen entgegenfieberten. Alejandro sah zu, wie Little Piwi das Geld von den ersten fünf Männern einsammelte. Nachdem er sich überzeugt hatte, dass alles reibungslos lief, flüsterte Alejandro dem Riesen noch eine letzte Nachricht ins Ohr, strich ihm über den Kopf und ging zur Vordertür. An der Tür drehte er sich um und bedachte mich mit einem Schulterzucken, das bedeuten sollte: »Worauf wartest du noch?« Bobby und ich sahen uns an und leerten unsere noch fast vollen Bierflaschen.
    Eines musste ich Alejandro lassen, seine Arbeitskräfte waren tüchtig. Als ich zur Vordertür hinausging, sah ich im Augenwinkel den ersten Kunden durch die Hintertür zurückkommen. Er sah eher erleichtert als glücklich aus, aber ich nehme an, mehr kann man von fünfunddreißig Sekunden Liebe nicht erwarten.
    Alejandros Kleinbus parkte unter den Tamarisken ein bisschen weiter die Straße entlang. Es war ein orangefarbener Dodge-Familienbus aus den späten Siebzigern mit kleinem, herzförmigem Seitenfenster und Pompons, die deutlich sichtbar oben an der Windschutzscheibe hingen. Alejandro schloss den Bus auf und schob die Tür zur Seite.
    Yolanda, die wie eine Katze auf der Plüschauskleidung im Wageninnern zusammengerollt war, wachte auf. Sie gähnte, reckte sich und setzte sich auf, worauf sie uns alle drei ansah. Abwartend und für alles bereit, was da kommen mochte. Sie war wunderschön. Langes, dunkles Haar, große, dunkle Augen, glatte, dunkle Haut. Man würde wohl sagen, sie war ein dunkler Typ. Aber da war noch etwas anderes. Drei Männer, zwei davon Fremde, starrten sie durch eine offene Wagentür an, und sie wirkte überhaupt nicht ängstlich. Ihr neutraler Gesichtsausdruck schien zu sagen, dass wir ihr nichts tun konnten und dass sie wusste, dass man ihr nichts nehmen konnte.
    »¿Estás lista?« , fragte Alejandro und hielt ihr seine Hand hin, um ihr aus dem Bus zu helfen.
    »Sí« , antwortete sie mit überraschend tiefer Stimme. Sie ignorierte seine Hand und rutschte auf dem Teppich zur Seitentür, bis
ihre langen Beine die Erde berührten. Dadurch rutschte ihr Rock an ihrem Schenkel hoch. Bobbys Blick spiegelte wider, was auch ich dachte. Wow, sie war wirklich eine langbeinige belleza !
    Alejandro grapschte hart ihren Hintern. Ohne Vergnügen daran zu finden. Nur als Machtdemonstration. Bobby ging auf ihn zu, aber ich hielt meine Hand hoch. Er blieb stehen. Yolanda drehte sich zu Alejandro um und machte ein Gesicht wie jemand, der zum ersten Mal Fisch ausnimmt.
    Sie zerrte eine Reisetasche aus dem Bus und schenkte Bobby und mir ein breites Lächeln. »Hallo«, schnurrte sie so akzentfrei, als hätte sie es einstudiert und als wäre es das einzige Wort unserer Sprache, das sie kannte. Sie wandte sich Alejandro zu, ihre Augen immer noch auf Bobby und mich gerichtet. »¿Cuál?« , fragte sie.
    »Ich, yo , ich …«, brabbelte ich wie ein Schwachsinniger und vergaß einen Augenblick lang, dass sie nicht für mich bestimmt war. In meinem tiefsten Innern wünschte ich mir, es wäre so. Ich atmete tief durch und unterdrückte solche Gedanken.
    Sie neigte ihren Kopf zur Seite und kam langsam auf mich zu. Sie lächelte immer noch. Sie tastete mich mit den Augen von Kopf bis Fuß ab. Ihr Blick tanzte an mir auf und ab, während sie Bobby keines weiteren Blicks würdigte. Es war, als gäbe es nur noch sie und mich.
    Sie setzt ihre Tasche ab und hielt mir ihre Hand hin. »Yolanda«, sagte sie.
    »Jimmy«, antwortete ich und schüttelte ihre zarte Hand.
    »Jimmy«, wiederholte sie, wobei sie sich bewusst bemühte, das J richtig auszusprechen.
    »Bobby«, meldete sich Bobby.
    Ich sah Bobby mit meinem gekonntesten Halt’s-Maul-Blick an.
    »Okay, okay«, sagte er und ging zurück in die Bar. Yolanda und ich starrten Alejandro an, bis der begriff und Bobby nachging. Wir sahen schweigend zu, wie die beiden zurück zur Morales Bar liefen.
    »¿Donde está su carro?« , fragte sie und ging auf den Parkplatz auf der anderen Seite der Bar zu.
    »No carro« , antwortete ich. »Mi casa« , sagte ich und deutete auf die andere Straßenseite. Ich nahm ihre Tasche und wollte die Straße überqueren. Yolanda

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