Tauchstation
Karte noch einmal zeigen?«, bat Donald und beugte sich noch weiter vor.
»Selbstverständlich.« Bereitwillig holte Arak noch einmal die atlantische Region Interterras auf die Leinwand.
»Sehe ich richtig, dass die östlich von Boston gelegene Stadt Barsama über einen interplanetarischen Ausreisehafen verfügt?«, fragte Donald.
»Ja«, erwiderte Arak. »Aber er wurde schon seit Hunder ten von Jahren nicht mehr genutzt. Barsama ist sehr schön, allerdings ziemlich klein.«
»Wenn der Hafen schon so lange nicht mehr genutzt wurde«, hakte Donald nach, »heißt das, dass er versiegelt ist – wie der Hafen von Saranta?«
»Nein«, antwortete Arak. »Noch nicht. Aber wir werden ihn sehr bald schließen. Die Schächte dieser veralteten Hä fen sollten schon vor einer Ewigkeit versiegelt werden, wie ich ja bereits gestern erwähnte. Gerade heute hat der Ältes tenrat beschlossen, die Arbeiten zu beschleunigen.«
Donald nickte. Dann lehnte er sich in seinem Sessel zu rück und verschränkte erneut die Arme vor der Brust.
»Haben Sie noch weitere Fragen?«, wandte sich Arak an die gesamte Gruppe. Niemand rührte sich.
»Ich glaube, es hat uns allen die Sprache verschlagen«, stellte Perry fest.
»Vielleicht sollten Sie sich zusammensetzen und gemein sam versuchen, Ihre Situation zu verarbeiten«, schlug Sufa vor. »Außerdem stehen Ismael und Mary Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Mit ihrer Lebensweisheit und Er fahrung können die beiden Ihnen bestimmt weiterhelfen.«
Niemand antwortete. »Okay«, beendete Arak für diesen Tag den Unterricht. »Dann bitte ich Sie, sich morgen Früh wieder hier einzufinden. Genießen Sie den Abend! Sie haben sich eine Erholung verdient. Schließlich haben Sie sich noch lange nicht vollständig von der Dekontaminationspro zedur erholt. Sie haben eine große Strapaze hinter sich, die Sie nicht nur körperlich, sondern auch seelisch in höchstem Maße belastet hat.«
Eine Viertelstunde später verabschiedeten sich Arak und Sufa, und die fünf marschierten zurück zu ihrem Speise raum. Es begann gerade zu dämmern. Während sie durch das dichte Gras stapften, sagte niemand ein Wort. Jeder war in seine eigenen Gedanken versunken.
»Wir müssen reden«, brach Donald schließlich das Schweigen.
»Da gebe ich Ihnen vollkommen Recht«, entgegnete Perry. »Wo?«
»Am besten draußen«, schlug Donald vor. »Aber vielleicht gehen wir erst einmal in den Speiseraum und depo nieren dort unsere Armbandkommunikatoren. Es würde mich nicht wundern, wenn die Dinger neben all ihren ande ren Funktionen auch zur Überwachung dienen.«
»Eine gute Idee«, stimmte Perry ihm zu. Er hatte sich inzwischen von dem Schock erholt, und allmählich stieg unbändige Wut in ihm auf.
»Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen allen entschul digen«, seufzte Suzanne. »Ich fühle mich so elend. Ich al lein bin für unsere Misere verantwortlich.«
»Reden Sie sich nicht so einen Unsinn ein!«, maßregelte Perry sie.
»Wir machen Sie nicht verantwortlich«, versuchte auch Michael sie zu beruhigen. »Wenn jemand schuld ist, dann einzig und allein diese verdammten Interterraner.«
»Wir sollten nicht so viel reden, bevor wir die Armband kommunikatoren los sind«, warnte Donald.
Also marschierten sie den Rest des Weges schweigend weiter. Im Speiseraum entledigten sie sich der Kommunika toren und gingen sofort wieder nach draußen.
»Was meinen Sie?«, fragte Perry und warf einen Blick über seine Schulter. »Wie weit müssen wir uns wohl entfer nen?« Der Swimming-Pool lag bereits mehr als dreißig Me ter hinter ihnen. Von drinnen fiel künstliches Licht auf den Rasen.
»Das dürfte reichen«, erwiderte Donald und blieb ste hen. Die anderen bildeten einen Kreis um ihn. »Jetzt wissen wir also endgültig Bescheid, dass wir lebenslängliche Gefan gene sind. Ich will ja nicht wichtig tun – aber habe ich es Ih nen nicht gleich gesagt?«
»Ihre Sprüche helfen uns nicht weiter«, grummelte Perry.
»Wenigstens wissen wir nun, woran wir sind«, stellte Do nald fest.
»Das ist ja ein toller Trost«, entgegnete Perry sarkastisch.
»Ich habe mich ziemlich gewundert, dass Sie die heikels te aller Fragen nun doch gestellt haben«, meldete sich Suzanne zu Wort. »Warum haben Sie Ihre Meinung plötzlich geändert? Eigentlich wollten Sie dieses heiße Eisen doch ausdrücklich nicht ansprechen.«
»Früher oder später hätten wir der Realität sowieso ins Auge sehen müssen«, erwiderte Donald. »Jetzt
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