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Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Titel: Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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zählte bis zehn, dann setzte ich mich hinter sie. »Festhalten!«, rief Sina, wir stießen uns ab und sausten gemeinsam auf dem Schlitten den Berg hinunter.
    McSniff rannte erst in wilden Sätzen neben uns her und dann überholte er uns und lief vor den Schlitten. Wir mussten blitzschnell umlenken, lehnten uns so weit wir konnten zur anderen Seite und kippten in voller Fahrt in den Pulverschnee. McSniff sprang aufgeregt hechelnd zwischen uns hin und her und wollte uns aus dem Schnee retten.
    Wir setzten uns beide auf. Sina war von Kopf bis zu ihrer Schneehose mit Schnee überzogen. »Du siehst aus wie ein weiß paniertes Fischstäbchen«, rief ich. Da kreischte Sina: »Fischstäbchen, na warte, das kannst du haben«, und beschmiss mich mit Schnee. Schließlich lagen wir beide auf dem Rücken im Schnee und blickten in den blauen Himmel über uns.
    »Reden wir wieder miteinander?«, fragte ich, und Sina sagte: »Oh ja, und wie!«
    »Lass mal sehen, was unsere Eltern machen«, meinte ich, denn um die ging es ja vor allem! Wir stapften in der Sonne den Berg hinauf, als Mama jauchzend an uns vorbeisauste. Als wir oben ankamen, fühlte ich mich wie ein Würstchen im Schlafrock, das aus dem Ofen kommt. So glühend heiß war mir in der Schneehose.
    Michel erwartete uns bereits. Sein Gesicht war düster: »Wie konntet ihr nur zusammen mit dem Hund rodeln? Kinder, ich habe eben gedacht, ihr habt einen Zusammenstoß mit McSniff«, sagte er furchtbar ernst.
    »Aber, Paps«, rief Sina, »das war doch lustig! Wir haben uns kaputtgelacht.«
    »Ihr vielleicht«, gab Michel todernst zurück. »Mir ist fast das Herz stehen geblieben.« Er nahm McSniff an die Leine. »Noch einmal macht ihr das auf keinen Fall. Das ist viel zu gefährlich. Nicht, dass ihr noch einen Unfall habt.«
    Ich verstand ihn nicht. Es war doch nichts passiert. Wieso hatte Michel nur so einen Sicherheitstick?
    McSniff fing in der Kälte an zu zittern. »Aber, Paps, wenn er nicht läuft, friert er doch«, protestierte Sina. Da kam Mama den Berg hinaufgestapft. Sie hatte rote Wangen vom Aufstieg und zog den Schlitten hinter sich.
    Los, Michel, dachte ich, jetzt frag Mama, ob sie gemeinsam mit dir rodeln möchte. Damit sie sich an dir festklammert. Aber das tat er nicht. »Man kann ihnen ja nicht zusehen, so wie sie rodeln«, sagte Michel.
    Mama grinste.
    Heißt es, dass sie Michel wichtig ist und er deshalb nicht zusehen will, wie sie beim Rodeln einen Unfall hat? Oder heißt es, dass sie ziemlich rasant rodelt? Sina weiß es auch nicht. Wir brauchen unbedingt ein Liebeswörterbuch, in dem steht, was Erwachsene wirklich meinen. Aber selbst dann weiß ich nicht, ob Mama in Michel verliebt ist oder vielleicht doch in Udo. Es gibt mehr Fragen als Antworten.

Als ich nach dem Rodelwochenende Sina auf dem Schulhof traf, kamen Paul und seine beiden Freunde rempelnd und einander gegenseitig schubsend auf uns zu.
    »Hi, Sina«, sagte Paul, als er an uns vorbeiging.
    Zum ersten Mal ganz ohne sie zu ärgern oder sonst einen Blödsinn zu machen.
    Sina nickte ihm kurz zu.
    Dann gongte es und der Unterricht bei Frau Peters begann. Das Lüften in unserem Klassenzimmer über das Wochenende hatte gewirkt. Endlich stank es nicht mehr so, als ob eine Horde pupsender Elche darin übernachtet hatte.
    Unsere Klassenlehrerin klatschte in die Hände. »Wir kommen nun zum Wichteln«, rief sie laut. Sofort ging aufgeregtes Gemurmel durch die Klasse, es raschelte überall, als alle Schüler nun ihre Wichtelgeschenke hervorholten. Zwei Päckchen waren so groß wie ein Schuhkarton, ein anderes so klein, dass es in meiner Hand Platz gehabt hätte.
    Sina durfte als Erste ihr Wichtelgeschenk entgegennehmen. Sie bekam von Paul ein kleines Päckchen, in dem zwei rote Herzen als Tannenbaumanhänger lagen. Als sie die sah, wurde sie rot und klappte das Päckchen schnell wieder zu. Ich glaube, das hätte ich auch gemacht, wenn ich vor der ganzen Klasse rote Herzen von einem Jungen bekommen hätte. Machte Paul das, um Sina zu ärgern oder … Ich blickte ihn an. Er hatte rote Wangen und schaute verlegen auf seine Füße. War er vielleicht sogar in Sina verliebt?
    Sina ließ das Päckchen verlegen in ihrer Schultasche verschwinden. »Weißt du was, er hat dir bestimmt auch den Zettel mit dem Weihnachtsengel geschrieben«, wisperte ich meiner ABF zu.
    »Aber warum sagt er dann in der Schule nicht mal was Nettes?«
    Stattdessen machte Paul meist das Gegenteil, schoss es mir durch den Kopf. Aber weshalb

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