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Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Titel: Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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hinter sich meine Zimmertür zu.
    Ich war sauer, richtig sauer. Das war ein klarer Fall von Erpressung. Normalerweise wäre ich den Rest des Tages in meinem Zimmer geblieben und hätte Mama spüren lassen, wie ungerecht ich diese Art von Behandlung fand. Aber ausgerechnet in diesem Moment schellte es an der Haustür. Sina und Michel waren da, um uns abzuholen. Auf keinen Fall würde ich verpassen, wie sich meine Mutter beim Rodeln in Sinas Vater verliebte. Also sprang ich in die verflixte Schneehose, während ich schrie: »Ich bin sofort fertig, es dauert nicht lange.«
    Es dauerte vielleicht doch ein bisschen, bis ich all meine Wintersachen angezogen hatte, jedenfalls bekam Michel einen Strafzettel überreicht, gerade als wir auf die Straße kamen. »Wegen Parkens in der zweiten Reihe«, zischte mir Sina aus dem Auto vorwurfsvoll zur Begrüßung zu. »Wieso warst du nicht fertig? Wir waren pünktlich um 11 Uhr da!«
    Das konnte ich nach allem, was heute Morgen gewesen war, so gar nicht gebrauchen. Ich wartete, bis Michel ausgestiegen und mit Mama zum Kofferraum gegangen war, um unseren Schlitten und Mamas Picknickkorb hineinzustellen.
    »Nur dass du es weißt, ich war vielleicht die halbe Nacht wach«, gab ich wütend zurück, denn Sina sah so ausgeschlafen und in ihrem Schnee-Outfit so super stylish aus. Ganz anders als ich.
    »Du weißt genau, dass mein Vater nichts mehr als Unpünktlichkeit hasst«, zeterte Sina weiter. »Warum musst du uns alles verderben?« McSniff, der in der Mitte der Rückbank saß, guckte von Sina zu mir.
    »Das ist ja wohl nicht wahr«, fauchte ich zurück. So langsam reichte es mir. »Jetzt mach mich nicht so an, ich verderbe überhaupt nichts. Wenn hier eine was verdirbt, dann du. Nämlich die Stimmung.«
    Sina hielt erst die Luft an, so hatten wir noch nie miteinander gesprochen. Dann zischte sie leise zurück, damit unsere Eltern am Kofferraum unseren Streit nicht hörten: »Weißt du was, ich sage dir was«, wisperte Sina. »Mach doch deine Sachen alleine.« Mit diesen Worten drehte sie sich von mir weg und blickte aus dem Fenster auf ihrer Seite, so als ob es dort etwas Interessantes zu sehen gäbe.
    »Super, mache ich gerne«, erwiderte ich gefährlich leise, während die Wut in mir so kochte, dass ich es am liebsten laut gebrüllt hätte. »Das ist besser, als so fies behandelt zu werden. Ich hatte heute früh voll den Stress, aber das interessiert ja sowieso niemanden.« Beleidigt schaute ich aus dem Fenster aus meiner Seite. In unserer Mitte schüttelte McSniff wild den Kopf, sodass seine Ohren hin- und herschlackerten, dann legte er sich der Länge nach auf die Rückbank. Ich bekam seinen Kopf, Sina sein Hinterteil. Besser hatte sie es auch nicht verdient, fand ich.
    Dann stiegen Mama und Michel ins Auto. »So, dann wollen wir mal«, rief Mama betont munter. »Wir haben heißen Kakao und belegte Brötchen mit.«
    Sina sagte nichts, ich auch nicht. Jede von uns guckte stur aus dem Fenster auf ihrer Seite heraus.
    »Super«, sagte Michel schließlich in das Schweigen. »Wir haben klein geschnittenes Obst und unsere ganze Keksdose mitgenommen.«
    Die Kekse und ihr Obst konnten die Morgens von mir aus alleine essen. Pah, dachte ich, ist mir doch egal. Ich jedenfalls würde nichts von ihrem Proviant anrühren und reden würde ich mit Sina auch nicht mehr. So verlief die Fahrt zum Rodelberg ziemlich still. Mama und Michel unterhielten sich ein bisschen, aber das war nicht dasselbe wie zwei kichernde Mädchen im Auto.
    Am Rodelhang stiegen wir aus. Normalerweise wäre es ganz herrlich gewesen: Der Himmel war strahlend blau, die Sonne schien und der Schnee knirschte unter meinen Füßen. Alle Bäume sahen so tief verschneit aus, als ob jemand weiße Kissen auf die Zweige und Äste gelegt hatte. Ich sah mir lieber die Bäume an als Sina, die so fies und ohne einen Funken von Mitgefühl zu mir gewesen war. Wir schwiegen uns weiter an, während unsere Eltern die Schlitten aus dem Kofferraum holten. Sina beugte sich zu McSniff und hakte die Leine aus. Er tobte erst in wilden Sätzen durch den Schnee, dass es weiß staubte. Dann steckte er seine Nase in eine Schneeverwehung und er schnaufte laut. Mama und Michel lachten gleichzeitig. Ob das ein gutes Zeichen war? Ich konnte mich nicht mehr genau an alle Aspekte in dem Artikel im Internet über die Liebe erinnern – und Sina fragen würde ich garantiert nicht. Lieber wusste ich es nicht oder biss mir die Zunge ab.
    Michel holte als Letztes

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