Tausend heiße Liebesnächte: Roman (German Edition)
meinte Frank und nahm eine Tasse Kaffee vom Tablett. „Ich hab etwas Kardamon hineingetan“, sagte er. „Wir trinken den Kaffee hier gern so.“
Vorsichtig nippte Ellen an dem heißen Kaffee, der ein ganz besonderes Aroma besaß. „Der ist ganz hervorragend“, meinte sie. „Ich fühle mich topfit.“ Sie sah kurz auf ihre Armbanduhr. „Erst zwei Uhr in der Nacht.“ Sie streckte beide Arme nach Frank aus. „Ich hatte das Gefühl, stundenlang geschlafen zu haben.“
„Und jetzt bist du wach und erholt.“ Er grinste frech. „Dann weiß ich schon, was wir machen.“ Noch ehe Ellen reagieren konnte, hob er sie hoch und trug sie durch die weit geöffnete Tür hinaus auf eine weitläufige Terrasse.
Ohne sie aus den Armen zu lassen, sagte er: „Hier, ich lege dir die Stadt zu Füßen, meine Prinzessin.“
Ellen antwortete nicht. Fasziniert sah sie hinüber zum Lichtermeer Dubais. Weithin sichtbar zogen sich die hell erleuchteten Straßen durch die Stadt, und auch die beiden bekanntesten Wahrzeichen, das Burj Al Arab und der hohe Turm des Burj Khalifa waren deutlich auszumachen.
Neben der Terrasse brannten sechs hohe Fackeln in Steinkrügen, und der Duft nach Jasmin und Rosen mischte sich mit dem des Feuers.
„Wunderschön“, murmelte Ellen nach einer Weile und drehte den Kopf zurück, um sich das Haus von der Rückseite her ansehen zu können. „Du wohnst ja wirklich in einem Palast.“ Stirnrunzelnd versuchte sie Frank ins Gesicht zu sehen. „Wer bist du? Das ist ja ein riesiges Anwesen.“ Ihr fiel erst jetzt die hohe Mauer auf, die das Grundstück säumte. Und auch der Park mit den sich sacht im Nachtwind wehenden Palmen schien sich endlos weit in die Dunkelheit hinein zu erstrecken.
Frank lachte verhalten. „Der Mann, der dich glücklich macht.“ Schnell küsste er sie, verhinderte so weitere Fragen.
Und dann trug er sie hinunter in den Garten, wo sich ein langer Swimmingpool befand. Auch hier standen Fackeln und gelbe Laternen, die die Szenerie in ein fast unwirkliches Licht tauchten.
„Ich hoffe, du kannst schwimmen“, lachte Frank, machte drei weitere Schritte – und sprang mit Ellen auf den Armen ins Wasser. Er ließ sie auch dann nicht los, als sie wieder auftauchten und Ellen sich prustend das Wasser aus dem Gesicht wischte.
„Du bist verrückt!“, lachte sie.
„Stimmt. Verrückt nach dir.“ Behutsam ließ er sie aus seinen Armen gleiten, doch nur, um im nächsten Augenblick abzutauchen und sie unter Wasser an ihrer intimsten Stelle zu küssen.
Minuten voller Zärtlichkeit, aber auch übermütiger Balgerei im Wasser folgten. Ellen, die eine hervorragende Schwimmerin war, entzog sich Frank schließlich und zog sich mit Schwung aus dem Wasser.
Tropfnass, die schlanke Figur vom Mondlicht und den Fackeln angestrahlt, stand sie da – die personifizierte Verführung.
Frank blieb für eine Sekunde im Wasser stehen und sah sie nur an. Er war von einer bisher nicht gekannten Zärtlichkeit dieser Frau gegenüber erfüllt. Einer Zärtlichkeit, die sich immer wieder mit lodernder Leidenschaft paarte.
Er sprang ebenfalls aus dem Pool und ging auf Ellen zu. Ohne ein Wort zu sagen hob er sie hoch und trug sie auf eine breite Liege, die an der linken Seite des Pools stand.
Kaum lag sie in seinen Armen, da spürte sie schon wieder sein erregtes Klopfen an ihrem Schenkel.
„Komm her, du Prinz aus Tausendundeiner Nacht“, murmelte sie und spreizte leicht die Beine, um ihn wieder in sich aufnehmen zu können. Alles ist unwirklich, schoss es ihr dabei durch den Sinn. Diese Nacht. Dieser wunderbare Mann. Dieses Haus in all seiner orientalischen Pracht …
Ich träume.
Ich bin nicht mehr ich.
Ich erlebe ein Märchen.
Kapitel 8
Dunstschleier lagen über der Stadt und dem weitläufigen Hafengebiet. Nur undeutlich konnte man die großen Kreuzfahrtschiffe erkennen, die eins nach dem anderen in den Hafen einliefen. Und auch die Wolkenkratzer wirkten so, als läge ein grauer Watteschleier über ihnen.
Frank war schon seit einer halben Stunde wach. Leise hatte er sich aus dem Bett geschlichen und auf der Terrasse den Frühstückstisch gedeckt.
Jetzt kam er zurück und setzte sich zu Ellen ans Bett. Lange sah er auf die Schläferin. Wie schön sie war! Die Wangen waren leicht gerötet, wie dunkle Fächer lagen die Wimpern auf den hohen Wangenknochen. Ein paar kleine Locken fielen ihr in die Stirn, während die goldfarbene Haarpracht sich über das seidene Kopfkissen ergoss.
Es
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