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Tausend Worte der Liebe

Tausend Worte der Liebe

Titel: Tausend Worte der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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nassem Haar wieder zum Vorschein.
    An dem winzigen Tisch der Garderobe saß Mitch Prescott. Er hatte Gel auf seinen Kopf geschmiert, während er auf Shay wartete, und nun kämmte er sich eine Art überlangen Crewcut. »Darf ich mir die Bemerkung erlauben«, sagte er beiläufig, »dass mich dein Benehmen heute Morgen schockiert hat?«
    Die Situationskomik siegte, Shay lachte laut. »Du bist verrückt!«
    Mitch griff nach ihrem Arm und zog sie auf seinen Schoß. »Ja, Shay, nach dir.«
    Shay wusste, dass sie nicht auf Mitch Schoß sitzen sollte, in Marvins zu großem Bademantel, mit Reese Motors Angestellten außerhalb der Umkleidekabine, aber sie war unfähig, sich zu bewegen. Sie sah in Mitchs lachende, braune Augen und dachte: Ich liebe dich. Der Himmel helfe mir – ich liebe dich.
    Mutwillig schob Mitch den Frotteestoff am Ausschnitt beiseite, bis ihre linke Brust frei war, und auch dagegen konnte Shay sich nicht wehren. Erst traf sein Atem ihre Brustspitze, die sich sofort zusammenzog, dann folgten seine Lippen. Shay stöhnte wohlig auf, prickelnde Schauer rannen über ihre Haut.
    Mit letzter Willenskraft riss sie sich los und sprang auf. Doch weit kam sie nicht. Mitch streckte die Hand aus, und Shay glitt zurück in seine Arme. Er öffnete den Bademantelgürtel, zog Shay auf seine Knie und lehrte sie eine neue Version der Liebesmelodie, jede Note erregender, als die vorhergegangene.
    Das Intermezzo war kürzer, aber nicht weniger süß und heftig, begleitet von unterdrücktem Seufzen und Stöhnen.
    Etwas später verließ Shay tadellos gekleidet die Kabine, sehr selbstbewusst, mit hocherhobenem Kopf. Ihr Körper vibrierte jetzt wieder, und dieses Gefühl hielt den ganzen Tag lang an.
    Wenn die erste Nacht der Zärtlichkeit gewidmet war, so war die nächste angefüllt mit ernsthafter Arbeit. Mitchs restliche Möbel standen herum, und Shay half ihm beim Einrichten. Dann setzten sie sich an seinem großen Schreibtisch einander gegenüber und breiteten alles Material aus, was Shay von ihrer Mutter mitgebracht hatte.
    Shay erzählte von früher und fiel von einer Stimmung in die andere, sodass Lachen und Tränen wechselten. Mitch machte keinen Versuch, sie zu unterbrechen, er hörte aufmerksam zu. Sein Kassettenrekorder zeichnete alles auf.
    »Manchmal«, gestand Shay, als sie fast am Ende angelangt war, »manchmal denke ich, Rosamond sei die selbstsüchtigste Person der Welt gewesen. Riley hat sie so sehr geliebt und doch …«
    »Ja?«
    »Vielleicht hat sie gerade deshalb später das Interesse an ihm verloren. Er tat ihr nur noch leid. Und Riley ist ein guter Ehemann gewesen, anständig, zuverlässig – einfach fabelhaft. Es lag kein Grund vor für eine Trennung. Rosamonds Verhalten gab keinen Sinn.«
    »Seit wann erwartet man von legendären Filmstars sinnvolle Handlungsweise?«
    Shay zuckte die Schultern und gähnte. »Jedenfalls nicht von Rosamond.«
    »Sie muss dich geärgert haben.« Mitch stellte den Rekorder ab.
    Die Worte rissen Shay aus ihrer verschlafenen Träumerei. Plötzlich wollte sie über Rosamond nicht mehr sprechen, und sie wollte auch über sich selbst nicht mehr sprechen. »Ich werde jetzt nach Hause fahren«, sagte sie und erhob sich.
    Mitch hielt sie davon ab, indem er sie bei der Hand nahm. »Sie hat dich geärgert, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Du schwindelst.«
    Shay schob Mitchs Hand beiseite und wendete sich energisch zum Gehen. »Wofür hältst du dich?«, sagte sie kurz angebunden. »Für Sigmund Freud?«
    Mitch ließ sich auf das weiche Sofa zurückfallen. Verdammter Kerl! Die Hände hinter den Kopf verschränkt, saß er schweigend da. Shay musste unwillkürlich an die skandalöse Situation denken, wie er sie nach der Dreharbeit geliebt hatte, und sie setzte sich mit weichen Knien auf den nächsten Stuhl.
    »Ein jeder hat irgendwelche ungelösten Probleme, die im Zusammenhang mit der Mutter stehen«, sagte Shay mit scharfer Stimme. Mitch schwieg, und das Schweigen dehnte sich unangenehm aus. Shay starrte ihn an und erinnerte sich an das, was Ivy über ihn erzählt hatte. »Oder mit der Stiefmutter.«
    Er seufzte, sagte aber auch weiterhin nichts, sondern schaute hinauf zur Decke, in einer völlig entspannten Haltung. »Der Unterschied, meine Liebe, ist, dass ich über meine Stiefmutter sprechen kann. Sie und ich, wir kommen nicht miteinander klar, weil sie vor der Scheidung meiner Eltern schon Vaters Geliebte gewesen ist. Sie hat ihn uns sozusagen weggenommen.«
    »Oh Himmel«,

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