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Tausendschön

Tausendschön

Titel: Tausendschön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Ohlsson
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ist nicht Karolina Ahlbin.«
    » Verdammt, das ist doch unglaublich.« Joar warf seinen Stift auf den Tisch.
    Alex sah zu ihm hin – er konnte sich nicht erinnern, ihn jemals fluchen gehört zu haben. Auch Peder starrte Joar an, allerdings mit eher dunklem Blick.
    Er hat das offenbar schon erlebt, stellte Alex für sich fest. Nur ich habe nichts davon mitbekommen.
    Peders Handy klingelte, und er beeilte sich, es auszuschalten. » Mein Bruder«, murmelte er entschuldigend, » ruft schon den ganzen Tag an, ein hartnäckiger Bursche.«
    » Wenn du mit ihm reden willst, geh schnell raus«, sagte Alex beiläufig. Er kannte Jimmys Situation.
    Peder winkte ab.
    » Jetzt wissen wir also mit Sicherheit, dass Johanna vorsätzlich eine Fremde als die eigene verstorbene Schwester identifiziert hat«, erklärte Alex. » Dennoch haben wir, obwohl die Zeitungen laut herausgeschrien haben, dass die Eltern tot sind, nichts von Karolina gehört.« Er schwieg einen Augenblick lang. » Was sagt uns das?«
    » Entweder ist sie tot, oder sie kann aus einem anderen Grund nichts von sich hören lassen. Vielleicht ist sie ja gekidnappt worden?«, meinte Peder.
    » Oder sie ist selbst ein Teil des Komplotts«, sagte Joar.
    Fredrika ließ ein Räuspern vernehmen. » Oder es gibt noch einen anderen Grund dafür, dass sie einfach akzeptiert, für tot erklärt worden zu sein. Wir waren doch in ihrer Wohnung, und die schien seit Wochen leer zu stehen.«
    » Ist sie denn an ihrem Arbeitsplatz nicht vermisst worden?«, fragte Ellen, die sich ansonsten in den Besprechungen nur selten zu Wort meldete.
    » Sie ist selbstständig«, erklärte Fredrika, » oder hat sich zumindest als Freiberuflerin versucht. Nach ihrer letzten Steuererklärung zu urteilen, läuft es wirtschaftlich nicht besonders, was aber wiederum ganz gut in das Bild als Drogenabhängige passte.«
    » Jedenfalls hat sich irgendjemand, ob mit oder ohne ihre Zustimmung, darum bemüht, eine Legende um ihren vermeintlichen Tod zu stricken«, stellte Joar fest. » Die Frage ist nur, warum.«
    » Um den angeblichen Selbstmord der Ahlbins glaubwürdiger erscheinen zu lassen?«, warf Peder ein.
    » Vielleicht hat dieser Jemand auch versucht, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen«, meinte Fredrika und ließ ihrer Fantasie freien Lauf. » Wenn wir mal zu unserer Arbeitshypothese zurückkehren, dass Jakob Ahlbin ermordet wurde, weil er zum Schweigen gebracht werden sollte, dann gab es vielleicht auch einen Grund, Karolina mundtot zu machen. Es heißt doch, dass Jakob und sie einander sehr nahestanden.«
    Alex seufzte und rieb sich das Gesicht. » Aber warum dann Marja?«
    Es wurde still im Raum.
    » Warum ermordet man auch die Ehefrau des Mannes, den man zum Schweigen bringen will? Der Täter dürfte wohl kaum überrascht gewesen, dass auch die Hausherrin daheim war. Er hätte Jakob ja auch zu jedem anderen Zeitpunkt umbringen können.«
    » Vielleicht war er in Eile«, sagte Peder nachdenklich. » Oder er dachte, er hätte keine Alternative, weil er doch wollte, dass es wie Selbstmord aussieht.«
    » Apropos – wie war das mit dem Abschiedsbrief«, fragte Fredrika, » war der im Vorhinein geschrieben worden, und wie sah er eigentlich aus?«
    » Er stammt aus Jakob Ahlbins eigenem Drucker«, antwortete Joar. » Das Dokument war auf der Festplatte gespeichert, auf den Tag datiert und von der Uhrzeit her passend zur Tatzeit geschrieben.«
    » Dann lasst uns doch mal ein Bild des Mörders entwerfen«, sagte Alex angriffslustig. » Am Donnerstag wird Karolinas Tod inszeniert. Dann fährt jemand nach Ekerö, dringt dort unbemerkt ins Haus ein und holt sich die Mordwaffe. Am Dienstag fährt dieser Jemand dann mit dem Vorsatz zu Jakob und Marja Ahlbin, sie beide zu erschießen, nachdem er überdies Jakob gezwungen hat, seinen eigenen Abschiedsbrief zu schreiben. Welche Schlüsse ziehen wir daraus?« Noch ehe jemand antworten konnte, fuhr er selbst fort: » Erstens: Der Mörder kennt die Familie gut. Zweitens: Er hat Zugang zur Wohnung der Eheleute sowie zum Haus der Töchter, denn es ist ihm gelungen, beide zu betreten, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Drittens.« Alex hielt inne. » Drittens: Der Mörder muss die Familie schon seit längerer Zeit kennen. Er weiß sowohl um Jakobs Gesundheitszustand als auch, dass Karolina ihrem Vater am nächsten stand.«
    Er verstummte.
    » Viertens«, sagte Fredrika, » der Mörder wusste, oder er hatte zumindest Gründe zu glauben, dass Karolina

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