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Tausendschön

Tausendschön

Titel: Tausendschön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Ohlsson
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…«
    Aber sie hat dir vertraut, Måns.
    » Wobei brauchte sie Hilfe?«
    » Sie musste unbedingt Jakob erreichen. Und ihre Rückreise organisieren.«
    Sie hörte ihn schnaufen.
    » Aber ich war irgendwie nicht richtig drauf, um so was zu organisieren.«
    » Haben Sie ihr das gesagt?«
    Ein Seufzen. » Nein. Ich hab ihr auch nicht erzählt, dass ihr Vater tot war. Konnte das einfach nicht. Nicht am Telefon.«
    » Was haben Sie stattdessen getan?«, fragte Fredrika.
    » Ich habe meinen Bruder angerufen. Der ist gut darin, solche Sachen zu organisieren«, sagte Måns mit schwacher Stimme. » Und Karolina habe ich gebeten abzuwarten. Aber als ich sie zurückgerufen habe, ist sie nicht mehr ans Handy gegangen.«
    » Hat sie eine Mail geschickt?«
    » Das ist möglich … ich kuck da nicht so oft rein.«
    Fredrika ertappte sich dabei, wie sie ebenso angestrengt atmete wie Måns.
    » Und Ihr Bruder?«, flüsterte sie aus Angst, grundlos in Tränen auszubrechen. » Was hat der getan?«
    » Er hat gesagt, dass man da nicht viel machen könnte. Sie müsste sich wohl oder übel ein neues Flugticket kaufen. Und er hat mir geraten, das von Jakob nicht am Telefon zu erzählen.«
    Klug, dachte Fredrika. Kluger Bruder. Und dann stellte sie noch eine letzte Frage, ehe sie das Gespräch beendete. » Was macht ihr Bruder denn?« Die nächstliegende Frage sprach sie nicht aus. Ist er auch auf Drogen?
    » Vielleicht kennen Sie ihn ja«, sagte Måns. » Er ist Polizist.«
    Unwillkürlich musste Fredrika lächeln, doch das Lächeln gefror ihr, als Måns weitersprach.
    » Viggo heißt er. Viggo Tuvesson.«

In dem Gefühl, sich mit der Kraft eines Güterzuges auf gerader Strecke zu bewegen, marschierte Peder festen Schrittes die letzten Meter zu dem Verhörraum, in dem Sven Ljung wartete. Stefan Westin von der Kripo sollte das Verhör leiten. Er hatte ihm schon berichtet, dass die Verhaftung selbst ganz ruhig vonstattengegangen war. Als hätten sie nur darauf gewartet, dass jemand kam und sie holte, hatten Elsie und Sven Ljung beim Kaffee gesessen, als die Polizei klingelte. Elsie war den Tränen nahe gewesen, als ihr Mann aus der Wohnung geführt wurde, doch sie hatte nicht protestiert.
    » Sie wirkte verdammt resigniert«, drückte Stefan Westin es aus.
    Die Erwartungen an das bevorstehende Verhör waren enorm. Peder verspürte einen fast physischen Druck auf der Brust, als er über die Schwelle in den Verhörraum trat und Sven Ljung die Hand gab.
    Seine Erleichterung darüber, dass er es war und nicht Joar, dem Alex den Auftrag erteilt hatte, an diesem Verhör teilzunehmen, war grenzenlos. Damit hatte er einen Teil der Macht wiedergewonnen, derer er in der letzten Zeit verlustig gegangen war. Er wusste aber auch, dass sein Vertrauenskapital in der Abteilung noch größer werden musste. Derzeit konnte man ihn noch zu leicht beiseiteschieben oder unberücksichtigt lassen.
    Das muss, muss, muss besser werden.
    Stefan Westin nahm gleich bei der Eröffnung des Verhörs mit Sven Ljung das Heft in die Hand. Peder war Ljung bisher noch nicht begegnet und war erstaunt, wie alt und müde der Mann aussah. Verstohlen schielte er auf die Papiere. Den Unterlagen zufolge war Ljung noch nicht einmal fünfundsechzig, was in Peders Augen kein Alter war. Doch ihm fiel noch etwas anderes an dem Mann auf. Sein Gesichtsausdruck war der eines zutiefst traurigen Menschen.
    Er betrauerte insgeheim einen schweren Verlust.
    Stefan Westin riss Peder aus den Gedanken.
    » Herr Ljung, Sie haben vor zehn Tagen Ihr Auto als gestohlen gemeldet. Haben Sie eine Ahnung, wer es gestohlen haben könnte?«
    Der Angesprochene schwieg.
    Peder zog die Augenbrauen hoch. Dieses Schweigen hatte er schon einmal erlebt, und zwar als sie Tony Svensson verhört hatten. Wenn es ihnen beschert wäre, einen weiteren Menschen vor sich zu haben, der von wer weiß wem zum Schweigen verdonnert worden war, dann würde dies hier ein zähes und inhaltsloses Verhör werden.
    » Nein, ich habe nicht die geringste Ahnung«, sagte Ljung schließlich.
    Und dann wurde es wieder still im Raum.
    » Aber Sie sind sich sicher, dass es gestohlen wurde?«, fragte Westin.
    Sven Ljung nickte bedächtig. » Ja.«
    » Wie haben Sie das festgestellt?«
    » Als ich am Freitagmorgen vor knapp zwei Wochen damit fahren wollte. Da stand es nicht mehr auf der Straße, wo ich es am Abend zuvor abgestellt hatte.«
    Als wäre alle Luft aus ihm entwichen, sah er plötzlich viel kleiner aus.
    » Wir haben Hinweise darauf,

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