Tausendschön
gestürzt. Nur anderthalb Monate vor dem errechneten Geburtstermin nahm sie jetzt richtig Fahrt auf.
» Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich jetzt nach Danderyd zum Krankenhaus fahre.«
» Das klingt nach einem guten Anfang«, sagte Alex.
» Ich habe die Bibliothek in Farsta angerufen«, fuhr sie fort, » und die haben versprochen, sich zu melden. Sie hatten die Informationen nicht im Computer, sondern müssen erst Unterlagen raussuchen.«
Einer der Jungs von der Technik klopfte hinter Fredrika an Alex’ Tür.
» Was ist?«, fragte Alex brüsk.
» Wir haben uns die Telefonanschlüsse der Eheleute Ahlbin noch einmal angeschaut«, sagte der Mann.
» Und?«
» Der Festnetzanschluss ist eine Woche vor den Morden schriftlich bei der Telia gekündigt worden, und zwar auf den 26. Februar, also den Tag ihres Todes.«
» Wer hat denn die Kündigung unterschrieben?«, fragte Alex.
» Jakob Ahlbin selbst. Und er hat darüber hinaus am Tag seines Todes auch noch telefonisch sein Handy abgemeldet.«
» Und das Handy seiner Frau?«
Der Techniker räusperte sich. » Das war bis Mittwochmorgen aktiv, dann wurde auch das gesperrt, wir wissen nur noch nicht, von wem.«
» Hat denn irgendjemand auf dem Handy angerufen?«, fragte Alex.
Der Techniker nickte. » Seit wir es beschlagnahmt haben, hat der Mobilfunkanbieter zwei eingehende Anrufe registriert: eine Nummer aus Bangkok und eine von einem Gemeindemitglied, das offensichtlich nicht wusste, dass Marja Ahlbin tot war.«
» Aus Bangkok?«, fragte Fredrika verwundert.
» So ist es.«
» Dann hat er also seine Telefone abgemeldet«, sagte Alex nachdenklich. » Warum mag er das getan haben?«
» Wenn er es denn selbst getan hat«, warf Fredrika ein.
» Exakt. Wenn er es denn selbst getan hat.«
» Was aber unwahrscheinlich ist«, fuhr Fredrika fort. » Es ist eher plausibel, dass es dieselbe Person war, die auch Marja Ahlbins Anschluss nachträglich gesperrt hat.«
» Es ist übrigens gar kein Problem, das Telefon von jemand anderem zu kündigen«, warf der Techniker ein. » Die einzigen Kontrolldaten, die sicherstellen sollen, dass auch wirklich der Besitzer des Anschlusses selbst anruft, sind einfache Dinge wie die Personennummer und die Heimatadresse.«
Alex nickte und zog die Augenbrauen zusammen. » Die Frage ist nur, warum es so furchtbar wichtig war, ihre Telefone abzuschalten.«
Der Techniker zog sich zurück, und draußen im Flur zog jemand von der Putzkolonne vorbei. Fredrika signalisierte ihm, dass es in Ordnung sei, dass er ihr Büro betrat.
Alex zog den Bericht hervor, den er über die beiden erschossenen Männer bekommen hatte, die am Vorabend aufgefunden worden waren. Der Mann, den man im Brunnsviken gefunden hatte, war nur kurze Zeit, ehe der Jogger vorbeikam, erschossen worden. Wahrscheinlich hatte der Mörder nicht erwartet, dass gegen Mitternacht noch jemand durch den Hagapark joggen würde. Muhammed Abdullah war geschätzte zwei Stunden vor dem Mann im Brunnsviken gestorben.
Dieselbe Waffe. Hieß das auch: derselbe Täter?, fragte sich Alex. Ein herumreisender Mörder?
Als könnte sie seine Gedanken lesen, sagte Fredrika: » Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass es in beiden Fällen derselbe Täter ist.«
Alex wartete. » Und die Verbindung zu Jakob Ahlbin? Wenn es eine gibt?«
» Die muss es geben«, meinte Fredrika nachdenklich. Und dann sagte sie: » Ich glaube, sie sind beide zum Schweigen gebracht worden. Das ist die Verbindung.«
Alex’ Augen weiteten sich. » Aber warum?«
» Genau das verstehe ich nicht«, gestand Fredrika frustriert. » Als wir Muhammed Abdullah aufgesucht haben, hat er uns ganz offen gesagt, dass er sich fürchtete, und jetzt wissen wir, dass er allen Grund dazu hatte. Auch Jakob Ahlbin schien einen Grund gehabt zu haben, sich zu fürchten. Die Frage ist nur, ob ihm das selbst so klar war.«
» Aber warum hatte Muhammed Abdullah Angst? Weil er einerseits überzeugt war, dass er eine heikle Information erhalten hatte, und andererseits fürchtete, die Polizei würde seine Kontakte zu den Schleppern näher in Augenschein nehmen?«
» Immerhin wusste er etwas über das neue Schleppernetzwerk, und das hat er Jakob Ahlbin noch übermitteln können«, ergänzte Fredrika.
» Jakob wurde in einer der Mails ermahnt, er solle aufhören zu suchen. Heißt das, dass er vielleicht aktiv Informationen suchte, um die er sich besser nicht geschert hätte?«
» Gut möglich.«
» Aber reicht das als
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