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Tausendschön

Tausendschön

Titel: Tausendschön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Ohlsson
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in Ihre Angelegenheiten eingemischt hat. Wir glauben, dass jemand Sie gebeten hat, das zu tun«, sagte Peder langsam. » Und das Einzige, was wir wissen wollen und müssen, ist, mit wem Sie da Kontakt hatten und was Sie tun oder sagen sollten.«
    Er suchte Svenssons Blick und strich mit der einen Hand über die Tischfläche, um einen unsichtbaren Krümel wegzufegen.
    » Jakob Ahlbin und seine Ehefrau sind tot aufgefunden worden. Sie wurden in den Kopf geschossen«, sagte er sachlich, behielt aber seinen leisen Tonfall bei, um Svenssons Vertrauen zu erwecken. » Es wird nicht leicht sein für meinen Kollegen und mich, Sie vor einer Anklage wegen Beihilfe zum Mord zu bewahren, wenn Sie uns keine guten Gründe dafür nennen.«
    Als Tony Svensson immer noch schwieg, legte sein Anwalt ihm diskret eine Hand auf den Unterarm, doch Tony entzog sich ihm mit einer raschen Bewegung.
    So ein Mist, dachte Peder. Die müssen ihn so richtig eingeschüchtert haben. Er fürchtet offensichtlich mehr, mit seinen Auftraggebern in Konflikt zu geraten, als wegen Beihilfe zum Mord ins Gefängnis zu wandern.
    » Was haben die Ihnen angedroht, falls Sie mit uns reden?«, fragte Joar, als hätte er Peders Gedanken gelesen. » Dass man Sie zum Schweigen bringt? Oder begnügen sie sich damit, Ihnen verdammt wehzutun?«
    Immer noch keine Antwort, aber Peder sah, dass Svenssons Kiefer jetzt mahlten.
    » Ich habe in Ihrer Akte gesehen, dass Sie eine Tochter haben«, begann er und löste damit eine heftige Reaktion aus. » Du lässt die Finger von ihr!«, brüllte Svensson und sprang auf. » Du rührst sie nicht an!«
    » Seien Sie doch so nett, und setzen Sie sich wieder«, sagte Joar sanft.
    Peder suchte Tonys Blick. » Haben die es auf Ihre Tochter abgesehen? Wollen sie sich das Mädchen greifen, wenn Sie auspacken?«
    Tony Svensson sackte wie ein angepikster Ballon auf dem Stuhl zusammen. Er stützte die Ellenbogen auf den Tisch und legte den Kopf in die Hände.
    » Ist es so, Tony?«, fragte Joar.
    Und erhielt endlich ein wortloses Nicken zur Antwort.
    Peder seufzte erleichtert. » Wir können ihr helfen. Wir können Ihnen beiden helfen, wenn Sie nur mit uns reden …«
    » Einen Scheiß könnt ihr«, fauchte Tony Svensson heiser. » Jetzt behauptet bloß nicht, dass ihr einen von uns vor denen schützen könnt. Keine verdammte Chance.«
    Peder und Joar wechselten einen schnellen Blick.
    » Natürlich können wir das«, sagte Peder entschieden. » Sehr gut sogar. Viel besser, als Sie selbst es können.«
    Tony Svensson lachte nur müde. » Wenn Sie das glauben, dann haben Sie keinen Funken von dem ganzen Scheiß hier begriffen. Mein einziger Schutz, meine einzige verdammte Chance, das hier zu überleben und meine Tochter da rauszuhalten, ist, wenn ich nicht mit Ihnen rede. Kapiert? Wenn Sie mir wirklich helfen wollen, dann lassen Sie mich auf der Stelle gehen.«
    Der Anwalt scharrte mit seinem Stuhl auf dem Boden.
    » Wir brauchen nur einen Namen«, sagte Joar, » das ist alles. Um den Rest kümmern wir uns.«
    » Wenn ihr euren verdammten Namen kriegt, dann gibt es keinen Rest mehr«, flüsterte Tony Svensson. » Außerdem habe ich keinen Namen. Nur ein hässliches, widerliches Gesicht.«
    » Das reicht doch schon«, warf Peder ein. » Dann können Sie ihn zumindest identifizieren. Wir lassen Sie ein paar Bilder ansehen, und wenn Sie ihn wiedererkennen …«
    Tony Svenssons kaltes Lachen hallte von den kahlen Wänden wider. » Bilder ansehen?«, meinte er resigniert. » Ihr seid so komplett bescheuert, dass ihr es selbst nicht mehr merkt. Ihr sucht nicht nach so einem wie mir, ihr verdammten Schafsköpfe.«
    Peder beugte sich vor. » Wonach dann?«, fragte er gespannt.
    Tony Svensson kniff den Mund zusammen. » Ich sage keinen Ton mehr.«
    Peder zögerte. » Okay, dann erzählen Sie von dem Auftrag.«
    Tony Svensson horchte auf.
    » Wenn Sie nicht sagen wollen, mit wem Sie Kontakt hatten, dann erzählen Sie uns wenigstens, was für einen Auftrag Sie erhalten haben.«
    Es wurde still. Svensson dachte über Peders Angebot nach. » Ich sollte aufhören, E-Mails zu schicken«, sagte er schließlich leise. » Das war einfach, denn unsere Probleme waren sowieso dabei, sich zu lösen. Aber dann sollte ich noch was machen.« Er zögerte. » Ich sollte zu dem Pfarrer hinfahren und bei ihm klingeln. Und ihm einen Umschlag geben.«
    » Wissen Sie, was in dem Umschlag war?«, fragte Joar.
    Tony Svensson schüttelte den Kopf. Jetzt sah er resigniert und

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