Tausendstern
ehe der Vorrat an freien Schiffen erschöpft war.
Er machte sich an die Arbeit, wobei er sich bei der zunehmend nervöser werdenden Swoon gelegentlich Informationen holte. Es gab sieben oder acht verschiedene Begriffskategorien: physikalische Zustandsarten wie Hart, Weich, Dicht, Spröde und Diffus; verstandesorientierte Gefühlsformen wie Freude, Langeweile, Humor, Furcht und Mut; spezielle Bewegungsformen wie Geradeaus, Schräg, Stürzen, Rotieren und Ankunft; Geschmacksempfindungen wie Sauer, Süß, Scharf, Pikant und Fade; flüssige Materie wie Regen, Meer, Feucht, Trocken (z. B. das Fehlen von flüssiger Materie) und Fließend; Zahlen wie Eins, Zwei, Drei, Vier und Fünf; intellektorientierte Eigenschaften wie Weisheit, Dummheit, geistige Gesundheit und Verrücktheit; sowie verschiedene Begriffsfelder, die sich noch nicht eindeutig klassifizieren ließen, da es von jedem zu viele Beispiele gab. Die Begriffskategorien neigten dazu, sich in Randbereichen zu überlagern, wie zum Beispiel dort, wo Geschmacksarten und die sie transportierenden Flüssigkeiten sich vermischten.
Und nun zur Ordnung: die ersten beiden waren physikalische Zustandsformen, die dritte eine verstandesorientierte Gefühlsform, die vierte eine weitere physikalische Zustandsform, die fünfte wieder ein Gefühl, die sechste eine Richtung, die siebente eine weitere physikalische Zustandsform. Hatte er damit schon ein Muster? Schwer zu sagen.
Analysiere das Problem rein mathematisch, dachte er. Dann sei die erste Begriffskategorie A, die zweite B, die dritte C. Exponenten kennzeichnen dann die Wiederholungen.
Heem hielt inne. Hatte wirklich er das gedacht? Normalerweise war dies nicht die Art und Weise, in der sein Verstand arbeitete! Er kannte die Symbolsprache galaktischer Notation - A, B, C -, doch er dachte nicht darin. Die Anspannung übte eine seltsame Wirkung auf ihn aus. Nichtsdestoweniger war es ein guter Gedanke.
Er stellte im Geist eine Liste der erfolgreichen Begriffe auf, wobei er jeden mit einer mathematischen Notation versah. Geschmack A, Geschmack B, Geschmack C und so weiter, wobei er die tatsächlichen Begriffe wegließ, so daß ein Muster entstand, das nicht von den jeweiligen Bedeutungen verwischt wurde. Tatsächlich, das ist es!
Er war am Ziel, öffnete seine Geschmacksbahnen und flößte sich selbst Mut ein. Vielleicht rührte dieser atypische Manierismus von seiner andauernden Desorientierung nach seinem mißglückten Transfersprung her. Er hoffte, daß damit keine Auswirkungen auf seine derzeitige Rolle verbunden waren.
Weiter: Hart-Weich-Freude-Dicht-Langeweile wurden zu A-A-B-A-B. Er hielt sich nicht mit den Exponenten auf; A-A 1 -B-A 2 -B 1 schienen eine eher überflüssige Eingrenzung darzustellen. Das Muster konnte er auch ohne diese Angaben recht gut erschmecken.
Wie sah es jetzt mit den nächsten fünf Begriffen aus? Würde sich bei ihnen die erste Sequenz wiederholen, oder eine Variante, oder setzte sich bei ihnen eine komplexe Sequenz fort? Keine Zeit, sich in Mutmaßungen zu verlieren; er müßte die Nennungen sofort nach seiner Theorie umformen und das Ergebnis beurteilen. Die Begriffe waren Aufstieg-Spröde- Humor-Geradeaus-Sauer. Kategorien C-A-B-C-D. Keine Wiederholung der ersten fünfstelligen Begriffssequenz.
Nun, es gab keinen triftigen Grund, warum eine Sequenz immer aus fünf Elementen bestehen sollte; er hatte diese Aufteilung nur aus Bequemlichkeit vorgenommen. Insgesamt ergab sich dann: AABABCABCD.
Plötzlich offenbarte sich ihm eine sich wiederholende Untersequenz: ABC-ABC. Eingeleitet von AAB, gefolgt von D. Welche Erkenntnis ließ sich daraus ziehen?
Es war unsinnig, sich damit herumzuschlagen, wo doch so viele Informationen zur Verfügung standen. Er ließ sich von Swoon die nächsten zehn Begriffe zustrahlen und übersetzte sie mit zunehmender Fertigkeit in Geschmackskategorien. Diffus-A, Furcht-B, Sturz-C, Süß-D, Regen-E, Elastisch-A, Mut-B, Rotieren-C, Scharf-D, Meer-E. Und da war sie, wunderschön und lächerlich simpel: eine Begriffsprogression!
Um ganz sicherzugehen, stellte er sie noch einmal allein mit den Symbolen auf: A-AB-ABC-ABCD-ABCDE-ABCDE. Als nächstes müßte der einundzwanzigste Begriff ein F als Notation bekommen - eine neue Kategorie also. Ein intellektueller Prozeß oder eine Zahl oder etwas anderes - nur keine Wiederholung einer Kategorie.
»Nenn mir den richtigen Begriff für Schiff einundzwanzig«, strahlte er.
»Neun«, antwortete Swoon umgehend.
Gewonnen!
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