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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Gedanken gewesen, doch nie zuvor hatte er versucht, sich selbst zu besprühen.
    »Ich hätte nie gedacht, daß es so sein würde! Keine Augen, keine Ohren ich bin eingesperrt in eine dunkle und absolut geräuschlose Zelle. Ich verliere allmählich den Verstand!« »Demnach strahle ich mich selbst an«, düste Heem sich auf dieselbe Art die Antwort zu. »Wenn ich schon meinen Verstand verliere, wie ich befürchte, dann doch wenigstens im freien Raum und nicht in Gefangenschaft.« Technisch betrachtet gab es nichts Einengenderes als die Raumfahrt; keine zur Klaustrophobie neigende Kreatur konnte ein Raumschiff lenken. Doch jenseits jenes engen und bedrückenden Metalls lag die grandiose Weite des Raums, das Höchste an Unbeengtheit. »Aber warum beschäftige ich mich so intensiv mit - wie hießen noch mal diese Organe zur Wahrnehmung von Strahlung?«
    »Augen! Ohren! Um zu sehen und zu hören. Wie kannst du es nur ertragen, blind und taub, sogar ohne Hände?«
    »Hände! Das einzige Wesen mit jenen schrecklichen Anhängseln, das ich jemals traf, ist...«
    »Alle vernunftbegabten Kreaturen haben Hände! Oder seitenspezifische Finger oder Entsprechendes. Damit sie Werkzeuge bedienen, Maschinen steuern können, damit sie eine dem Cluster-Niveau entsprechende Technologie entwickeln.«
    »Das sind nicht meine Gedanken!« nadelte Heem erregt. »Möglich, daß ich meine geschmacksanalytischen Fähigkeiten allmählich einbüße, aber nicht mein logisches Denkvermögen. HydrOs haben keine Hände, dennoch zählen wir zu den technologisch am weitesten entwickelten Spezies im Segment Tausendstern. Und ich lenke zur Zeit ein HydrO-Raumschiff ganz ohne Hände.«
    »Natürlich sind es nicht deine Gedanken. Es sind meine. Ich hätte niemals erwartet, daß es so sein würde.«
    Der Geschmack des Verstehens strömte über seine Oberfläche. »Der Transferer! Er ist trotz allem angekommen!«
    »Es - ich meine ich - kam fast tot am Ziel an. Ich bin im Augenblick kaum bei Bewußtsein. Ich halte mich nur durch Willenskraft aufrecht; schon in ein paar Stunden, wenn ich mich nicht aus diesem Alptraum befreien kann, breche ich völlig zusammen. Mit meiner Willenskraft kann ich nur kurze Zeit durchhalten; und zwar kann ich so gut wie alles geduldig ertragen, wenn ich genau weiß, daß es sich nur um einen vorübergehenden Zustand handelt. Aber wenn meine Kräfte erst einmal nachlassen...«
    »Deshalb wurde ich also von der Wettbewerbsleitung nicht disqualifiziert! Ich besaß eine andere Aura!«
    »Genauso funktioniert doch der Transfer, nicht wahr? Was hast du erwartet?«
    »Ich rechnete mit einer Persönlichkeit, die mir einen Besuch abstatten will. Dafür bekam ich einen Hieb verpaßt, der mich beinahe ausgeschaltet hätte.«
    »Mich auch«, düste der Transferer. Doch es war ein imaginärer Strahl; es war eine interne Kommunikation, die man am ehesten mit einem Gedanken vergleichen kann.
    »Du bist - der Solarier? Erfahren im Spinnen von Intrigen?«
    »Hattest du schon früher Transferer? Ist es immer so wie jetzt?«
    »Ich bin bisher noch nicht Wirt gewesen. Doch keiner der anderen Wirte schien irgendwelche Probleme zu haben. Ich dachte, ich hätte keine Aura empfangen. Aber du hast nicht geantwortet: Bist du der Solarier?«
    »Ich bin solarischer Herkunft.« Eine komplexe Woge aus Denken und Fühlen, unentzifferbar.
    »Mäßige deine Reaktionen!« nadelte Heem. »Wenn du ein Dutzend fremde Gedanken auf einmal denkst, kann ich keinen einzigen analysieren!«
    »Nun, so bleibt mir wenigstens ein Teil meiner privaten Sphäre.«
    »Du wurdest nicht in meinen Körper transfert, um dich in deiner privaten Sphäre ausruhen zu können! Wir müssen einen Wettkampf gewinnen!«
    »Nun, ja, das weiß ich. Und ich habe dabei erheblich geholfen, glaube ich.«
    »Geholfen! Indem du mich schon vor der ersten Aufgabe ausgeschaltet hast?«
    »Dich ausgeschaltet?« wiederholte der Alien indigniert. »Ich habe mich nur zusammengerissen und einen Teil meines Bewußtseins rechtzeitig wiedergewonnen, damit ich das Begriffsmuster entschlüsseln konnte - und diese Anstrengung ließ mich erneut das Bewußtsein verlieren. Die Schrecken totaler Blindheit...«
    »Du hast das Muster entschlüsselt? Ich habe die Analyse vorgenommen, und...«
    »Und hast versucht, dich mit einer Wiederholung selbst zu disqualifizieren, dann hast du beim letzten Begriff gekniffen, als suchtest du plötzlich den Tod. Ich bin nicht scharf aufs Sterben! Ich mußte den richtigen Begriff durch

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