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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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oder er verblaßte? Heems Vorfahren hatten sich in eine Lage hineinrollen müssen, in der ihnen so etwas nicht zustoßen konnte.
    Daher hatten die Vorfahren den Stern HydrO genauestens studiert und wundervolle Eigenschaften entdeckt. Generationen gingen über der Suche nach Wissen dahin, doch mittlerweile konnte man die grundlegenden Erkenntnisse als gesichert ansehen. Der Stern HydrO war nicht nur dem Wechsel von Tag und Nacht unterworfen (d. h. wechselnden Perioden von Wärme und Kälte), auf ihm gab es auch Jahreszeiten und größere Klimazyklen. Die Ausweitung und Perfektionierung dieser Erkenntnisse war manchmal mit Fehlern behaftet, doch am Ende dieses langen Rollens hatte das Wesen des modernen Universums einen recht eindeutigen Geschmack angenommen.
    Die HydrOs hatten erkannt, daß im Universum auch noch andere Lebensformen existieren mußten, genauso wie es auch andere Sterne gab. Nichts erschien allein; wie Jugendliche in einem Tal, waren da immer ein- oder zweihundert. In der Tat, im System HydrO gab es uralte Ruinen, zweifelsfrei Überreste der Anwesenheit einer technologisch hochentwickelten fremden Spezies. Auf einem Planeten innerhalb der Sphäre HydrO, der einen anderen Stern umkreist (ein Stern war eine riesige strahlende Gaskugel; seine Bedeutung erhielt er durch eine zugeordnete intelligente Lebensform), gab es die Überreste einer vollständigen Lebensökologie, die einstmals in voller Blüte gestanden hatte, nun jedoch vollkommen ausgelöscht war. Analysen der Spuren hatten ergeben, daß die Fremden andere Perzeptoren benutzten als den Geschmackssinn. Sie schienen fähig gewesen zu sein, die reflektierte Strahlung der Sterne direkt wahrzunehmen. Da diese Strahlung sich, laut Forschung der HydrOs, geradlinig und überaus schnell ausbreitete - ganz anders als Dampf und Geschmacksnuancen - hatte dies die Fremden in die Lage versetzt, viel direkter auf stellare Erscheinungen zu reagieren. Und tatsächlich mußte diese Fähigkeit für raumfahrende Kreaturen von unschätzbarem Wert sein und könnte sogar auf der Oberfläche von Planeten von Nutzen sein. Infolgedessen hatten die HydrOs Geräte zum Empfang dieser Strahlung entwickelt und sie in Geschmacksmoleküle übersetzt, wobei sie ähnlich verfuhren wie Heem bei dem Wettstreit, als er die genannten Begriffe codiert hatte. Dies hatte zu einem dramatischen
    Zuwachs an astronomischen Informationen geführt.
    >Ich kann nicht sehen<, dachte er verzweifelt.
    Wie bitte? Natürlich konnte er nicht sehen; das war der Begriff, der die direkte Wahrnehmung von Strahlung bestimmter Wellenlängen bezeichnete, zu der ausschließlich Maschinen und Aliens fähig waren und womit ein Ausgleich zu deren unzureichenden Geschmacksfähigkeiten geschaffen war. Kein HydrO konnte diese technische Leistung vollbringen, falls er dies gewollt hätte; die Instrumente reichten völlig aus, die Auswirkungen von Strahlung verständlich zu machen. Sollte ihm jemals sein Geschmackssinn abhanden kommen, dann hätte er wohl Grund zum Verzweifeln; warum also beklagte er das Fehlen eines fremdartigen Wahrnehmungsvermögens?
    >Ich bin blind!< dachte er wieder.
    Blind: ein speziell geschaffener Begriff, der die Unfähigkeit der Strahlungswahrnehmung bezeichnete. Im Groben ließ sich dieser Zustand mit Geschmackslosigkeit gleichsetzen - zumindest traf dies auf eine Spezies zu, die töricht genug war, sich auf Strahlungswahrnehmung als primäre Umwelterfassung zu verlassen. Ein solcher Verlust konnte sehr unangenehm sein. Doch nicht für Heem, der eine solche Fähigkeit nie besessen hatte und auch nicht den Wunsch danach verspürte.
    Möglich, daß dies eine vorübergehende Anomalie seines Denkens war, hervorgerufen durch den Beschleunigungsdruck. Heem war schon früher durch den Weltraum geflogen, ohne sich mit einem derartigen Problem herumschlagen zu müssen, doch es war möglich, daß seine Untauglichkeit sich auch auf diesen Bereich erstreckte. Litt er etwa unter einer Störung seiner geistigen Gesundheit?
    »Ich kann fühlen, ich kann schmecken«, sprühte er, obwohl sein Sprühstoß in diesem durch die Beschleunigung beanspruchten Wassermilieu kaum eine Wirkung haben konnte. Er erinnerte sich daran, wie er auf den Flachsegler gewartet hatte, vor langer Zeit, als er noch ein Jugendlicher war, und sich ähnlich eingeengt gefühlt hatte. »Das ist alles, was ich fordere.«
    »Nicht du, Idiot! Ich bin es, der blind ist!«
    Nadelstrahlte er sich selbst etwas zu? Schon immer war er voller

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