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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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daß du es bereits erwähnt hast, doch nun, da wir an dem Punkt angelangt sind...
    »Wir haben genug davon«, beruhigte er sie. »Dank unserer Sehfähigkeit schaffte ich den Flug durch den Nebel so gekonnt, daß ich nur die Hälfte von dem verbraucht habe, was eigentlich nötig gewesen wäre. Wir hätten mit dem Bremsvorgang später beginnen können und wären auf dem fünften oder sechsten Platz gelandet, aber ich ziehe es vor, das Ausmaß unseres Erfolges nicht allgemein bekannt zu machen. Deshalb werden wir uns mit dem absoluten Minimum an Verzögerung, dazu noch unsicher und lädiert, einordnen. Wir werden von unserem Flug zwischen Stern und Loch derart mitgenommen erscheinen, daß niemand uns für einen ernstzunehmenden Gegner hält.« »Heem, das ist skrupellos!«
    »Ja. Aber erlaubt. Je länger wir als Konkurrenz nicht ernstgenommen werden, desto besser werden unsere Chancen für einen Überraschungserfolg sein. Hier geht es nicht um eine gesittete gesellschaftliche Auseinandersetzung. Wir befinden uns in einem verbissenen Kampf um die Rechte an dem Ahnen-Fundort.« »Du hast den Geist eines Solariers.« »Ich vermute, du meinst dies als Kompliment.« »Stimmt.«
    »Dann muß es eins sein.« Das Gefühl, das er schon vorher kennengelernt hatte, kam nun noch eindringlicher zurück. »Ich habe von dir geträumt, konnte dich aber nicht sehen.« »Ich weiß.«
    »Physisch bist du einem Squam am ähnlichsten, mit deinen Gliedmaßen und deiner Hörfähigkeit und der widerwärtigen Gewohnheit des Essens. Squams sind mir einfach zuwider. Außerdem bist du auch noch weiblich.« »Das bin ich.«
    »Nun, ich halte mich nicht für genügend abgestoßen. Dein Geist ist eher wie meiner, trotz der grotesken Merkmale deiner Rasse. Als ich Angst hatte, daß du dich von mir getrennt hattest, konnte ich das kaum ertragen.«
    Sie schwieg, aber an ihrer Stimmung konnte er ablesen, daß sie ihn verstand. Es war undenkbar für einen HydrO, jemandem zuzustimmen, der auch nur entfernt einem Squam ähnelte, aber in diesem Fall war etwas weniger Ausgeprägtes angeraten als Feindschaft. Vielleicht sollte er sie ähnlich betrachten wie die Erbs, fremd aber neutral, daher für ihn im Grunde nicht gefährlich. Immerhin teilte sie ja mit ihm das Sehvermögen. Dennoch war sie nicht neutral. Und auch nicht mehr richtig fremdartig. Warum dachte er nun über sie genauso, wie er früher einmal über Moon von Morgendunst gedacht hatte? Es konnte sicher nicht daran liegen, daß sie eine Weibliche war, denn den meisten Weiblichen stand er gleichgültig gegenüber.
    Er hatte ein vages Gefühl, daß sie von all dem mehr verstand als er, jedoch ihre Reaktionen im Zaum hielt. Warum?
    Jetzt meldete Jessica sich zu Wort. »Die Erbs - von denen hast du immer sehr wenig gehalten. Aber auf dem Planeten Exzenter treffen wir persönlich mit ihnen zusammen, nicht wahr? Und auch mit den Squams?«
    »Richtig. Wir empfingen eine intellektuelle Herausforderung und eine Herausforderung, was das Lenken eines Raumschiffs angeht; auf dem Planeten kommt dann der physische Kampf. Und der wird gewisse gewalttätige Aspekte haben.«
    »Das glaube ich auch! Dank deiner Rückerinnerungen habe ich jetzt eine Vorstellung davon, was ein Squam ist, und ich glaube, ich kann dir in diesem Bereich helfen. Weil ich gewisse, wie du das so freundlich ausgedrückt hast, Ähnlichkeiten aufweise. Aber von den Erbs weiß ich überhaupt nichts. Wenn du mir einen visualisieren könntest...«
    Heem versuchte es. Er jonglierte mit ihrem Gesichtssinn, um eine Vision eines einzelnen Erb zu schaffen: eine pflanzenartige Kreatur, deren Wurzeln Wasser und Mineralien sammelten, ein massiver Stamm und eine Menge Blätter, die sich zu einem dichten Kelch anordnen konnten.
    »Ist das alles? Eine Sonnenblume mit einer Faltblüte? Wie lebt sie? Will sagen, sie kann doch nicht nur von Wasser und Mineralien existieren, nicht wahr?«
    »HydrOs leben ausschließlich von Stickstoff«, erinnerte er sie.
    »Auch das habe ich noch nicht ganz begriffen«, gab sie zu. »Aber wenn dieser Erb eine Art Pflanze ist, dann braucht er ebenfalls Licht...«
    »Er öffnet seine Scheibe aus wie Schuppen angeordneten Blättern, um das Sternenlicht aufzufangen.«
    »Sonnenlicht, meinst du sicher. Eine Sonne ist ein Stern, stimmt. Wenn dort Wind aufkommt, dann fängt er sich in den Blättern, erzeugt ein Drehmoment und hebt die Energie für späteren Gebrauch auf.«
    »Ich denke an eine Windmühle«, sagte sie unsicher. »Was

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