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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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gekommen. Es war halb sechs am späten Nachmittag und die Stunden waren für Abby qualvoll langsam vergangen.
    „Ich konnte leider nicht eher Feierabend machen“, entschuldigte Charlie sich. Sie setzte sich zu Abby auf die Bettkante. „Bist du mir sehr böse?“
    „Nein“, Abby schüttelte leicht den Kopf. „Du hast es nicht wissen können“, versuchte sie ein Lächeln.
    „Ich mache mir solche Vorwürfe“, Tränen standen in Charlies Augen. „Hat er… hat er sich mal gemeldet?“
    „Nein“, antwortete Abby wahrheitsgemäß, auch sie fing wieder an zu weinen. „Hat er nicht.“
    „Scheiße“, fluchte ihre Freundin leise. „Ich werde ihn mal anrufen. Oder soll ich bei ihm vorbeifahren?“
    „Ich weiß nicht, ob das gut wäre. Vielleicht braucht er einfach etwas Zeit“, antwortete Abby mit mehr Zuversicht, als sie besaß.
    „Wie fühlst du dich?“, Charlie streichelte ihr sanft übers Haar. „Hast du Schmerzen?“
    „Sind auszuhalten.“
    „Wieso hast du noch den komischen Kittel da an? Hat dir niemand beim Umziehen geholfen?“, Charlie zupfte an dem Krankenhaus-Outfit, das Abby noch trug.
    „Ich hab nichts hier.“
    „Jetzt sag’ nicht, deine Mutter war noch nicht da“, sagte Charlie abfällig.
    „Nein“, musste Abby ihr eingestehen, sie hatte zwar versucht, sie zu erreichen, aber es war niemand drangegangen.
    „Das gibt es doch gar nicht!“, ihre Freundin sah auf ihre Uhr. „Micha macht gleich Feierabend. Soll ich mit ihm bei dir vorbeifahren?“
    „Vielleicht kommt sie ja noch“, entgegnete Abby. Doch das wurde von Minute zu Minute unwahrscheinlicher, das musste sie selbst einsehen. Ihre Mutter würde jetzt wahrscheinlich bereits schon einen zu hohen Promillespiegel haben.
    „Ich habe noch Geld in meinem Rucksack. Hier in der Nähe ist ein Kaufhaus. Vielleicht könntest du mir etwas besorgen?“, bat Abby sie.
    Charlie stand wieder auf. „Ich bringe dir von mir ein paar Sachen. Und Toilettensachen hole ich in der Drogerie“, sie gab Abby einen Kuss auf die Stirn. „Ich soll dich ganz lieb von Micha grüßen. Morgen kommt er auch vorbei.“
    „Danke.“
     
    Eine halbe Stunde später klingelte Abbys Handy. Hoffnungsvoll griff sie danach, doch es war ihre Mutter, die anrief.
    „Hallo Abby“, lallte sie in den Hörer. „Ich kann nicht kommen. Übrigens war die Polizei heute da und hat Klaus und mich verhört“, kam es dann vorwurfsvoll.
    „Warum?“
    „Sie denken, er hätte was damit zu tun, dass du gestürzt bist“, sagte Eva mürrisch.
    Abby erschrak. „Ich weiß davon nichts…“
    „Siehste, das haben wir der Polizei auch gesagt. Keiner weiß, wie das passiert ist“.
     
    Abby war total verwirrt. Er sollte was damit zu tun haben? Wieso konnte sie sich denn bloß nicht erinnern?
    Ihr wurde eiskalt, zuzutrauen wäre es ihm durchaus, aber es musste ja auch einen Grund dafür gegeben haben. Hatten sie Streit gehabt?
    „Haben… haben er und ich gestritten?“
    „Du willst doch ausziehen. Schon vergessen?“, nuschelte Eva. „Und mich in eine Klinik stecken.“
    ‚Also haben wir darüber gesprochen’ , schoss es durch Abbys Kopf, aber an den genauen Inhalt des Gespräches konnte sie sich nicht erinnern.
    „Ich kann mich nicht erinnern, Ma. Das liegt an der Verletzung“, in Abby tobte alles durcheinander.
    „Da kann man wohl nichts machen. Morgen bringe ich dir Sachen“, wechselte ihre Mutter das Thema.
    „Charlie macht das schon.“
    „Gut, dann brauche ich ja nicht zu kommen. Gute Besserung, Abby“, kam es dann durch die Leitung.
    Abby wollte gerade entgegen, dass das so nicht gemeint war und sie sich natürlich trotzdem über einen Besuch freuen würde, aber ihre Mutter hatte schon aufgelegt.
    Sie überlegte gerade, ob sie sie zurückrufen sollte, als eine Schwester mit dem Abendessen hineinkam.
    Abby wurde bei dem Gedanken daran schon übel.
    „Ich möchte nicht“, lehnte sie dankend ab.
    „Schon wieder nicht?“, die Schwester schaut sie missbilligend an. „Sie haben den ganzen Tag noch nichts gegessen. Sie müssen doch wieder zu Kräften kommen.“
    „Ich kann nicht.“
    „Dann bringe ich Ihnen wenigstens eine Brühe, ja?“
    „Nein, bitte nicht.“
    „Aber Sie müssen trinken. Sonst müssen wir Sie an einen Tropf hängen“, die Schwester machte ein strenges Gesicht, aber das war Abby furchtbar egal, sie zuckte nur mit den Schultern.
    „Ich werde einen Arzt darüber informieren müssen.“
    Abby antwortete darauf nicht, es war ihr gleichgültig

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