Taxi 503 (German Edition)
Schönste, was ich hier im Krankenhaus erleben durfte“, antwortete sie erleichtert, dann biss sie sich aber auf die Lippen. Sie wollte nicht, dass es vorwurfsvoll klang, er wirkte schon zerknirscht genug.
„Das glaube ich sofort“, Marc schaute sie betrübt an, wieder fragte er sich, was in ihn gefahren war.
„Marc, ich weiß leider nicht, was kurz vor dem Sturz passiert ist“, sagte Abby dann traurig. „Aber ich weiß, dass ich mit meiner Mutter darüber gesprochen habe… also… dein Angebot… zu dir zu ziehen“, begann sie zaghaft.
Dies war ein Punkt, der ihr auf der Seele brannte und ihr Kummer bereitete. „Wenn… wenn es dir nichts ausmacht… also… mit dem Arm möchte ich nicht in die Wohnung zurück… würde es dir was ausmachen, wenn ich bei dir unterkommen könnte? Also nur solange, bis das wieder okay ist?“
Marc plumpste gerade ein riesiger Felsbrocken von der Seele, er konnte es kaum fassen, was sie da gerade gesagt hatte. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, sie nicht sofort mit allem zu überrumpeln, dass sie jetzt von selber damit ankam, erleichterte ihn sehr.
„Abby, was für eine Frage. Natürlich kommst du zu mir“, er nahm ihr Gesicht behutsam zwischen seine Hände. „Und was das ‚vorübergehend’ angeht, das müssen wir noch klären. Nachdem ich alles von Charlie weiß, werde ich nicht zulassen, dass du noch einen Schritt in die Wohnung machst, wo dieser Kerl sich aufhält. Und das ist mein völliger Ernst. Du kannst dir also überlegen, ob du bis zu deiner Genesung bei mir bleibst und danach irgendwo anders hinziehst – was ich, um ehrlich zu sein, für völligen Schwachsinn halten würde, aber das ist deine Entscheidung – oder ob du gleich bei mir bleibst.“
„Bist du dir da wirklich sicher? Ich meine, also…“, innerlich jubilierte sie bereits, aber das alles hier war zu schön um wahr zu sein. Abby konnte ihr Glück kaum fassen.
Heute Morgen sah alles noch so hoffnungslos und grau-in-grau aus und es war ihr alles egal gewesen. Und jetzt auf einmal hatte ihre Welt wieder Farbe bekommen – und es gab eine Perspektive für sie. Für sie und Marc.
„Ja, ich bin mir sicher. Ich kann verstehen, dass dir das jetzt komisch vorkommt. Aber als ich eben durch diese Zimmertüre gekommen bin, war alles wieder so einfach und klar. Ich möchte es wirklich, Abby. Du gehörst zu mir , und auf gar keinen Fall werde ich dulden, dass du dich noch einmal in seine Nähe begibst“, sagte er eindringlich.
„Danke…“, Abby kullerten wieder die Tränen über die Wangen.
„Danke, dass du zu mir kommst, mein Engel“, er küsste zärtlich ihre Tränen weg.
„Noch etwas: Der Arzt meinte, dass es sein könnte, dass dich jemand geschlagen hat , und Charlie mutmaßte, dass es dieser Widerling gewesen sein könnte“, begann er zögernd.
„Ich kann mich aber nicht erinnern“, schüttelte Abby den Kopf. „Ich weiß nichts mehr von dem Unfall.“
„Wenn das der Fall gewesen sein sollte, dann… dann… also wäre es nicht besser, wenn dich jemand hier bewacht? Wer sagt denn, dass er es nicht noch einmal probieren wird“, sagte Marc vorsichtig. Er wollte ihr ja nicht noch unnötig Angst machen.
„Das glaube ich nicht, das würde er nicht wagen“, Abby runzelte die Stirn. Sie kannte ihn ja nun schon leider eine ganze Weile, aber so dreist, dass er ihr im Krankenhaus etwas antun würde, war er nicht. Dafür war er auch zu feige, die Gefahr, gesehen zu werden, war zu groß.
„Und außerdem steht ja auch nicht fest, dass er überhaupt was damit zu tun hat. Vielleicht war ich einfach nur ungeschickt.“
Ihm gingen noch so viele andere Dinge durch den Kopf, die er unbedingt mit ihr besprechen wollte. Marc hatte nämlich keinesfalls vor, die Sache mit Klaus als gegeben zu akzeptieren. Er würde gerne einen Anwalt konsultieren und herausfinden, wie das mit den Verjährungsfristen war. Denn wenn es möglich war, den Kerl für all das, was er Abby angetan hatte, dranzukriegen, dann würde Marc alles daran setzen, dass dies auch geschehen würde.
Aber d as war Abbys Entscheidung. Und sie musste erst mal wieder gesund werden, das stand im Vordergrund.
„Du kannst das sicher besser einschätzen als ich“, lächelte Marc ihr zu. „Ich hoffe, ich kann dich bald zu mir holen. Versprichst du mir, dass du alles daran setzen wirst, schnell wieder fit zu werden? Ich möchte dich bei mir haben. Ich kann es immer noch nicht glauben, wie idiotisch ich mich benommen
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