Taxi 503 (German Edition)
holen würden?“, fragte er mit so einem Funkeln in den Augen, dass Marc sofort klar war, dass es ihm nicht nur darum ging, Abbys Kleidung aus dieser Wohnung in seine hinüber zu transportieren.
„Ich würde mich sehr gerne mit dem Kerl unterhalten“, pflichtete Marc ihm ernst bei. „Aber ich weiß nicht, wie das bei Abby ankommt.“
„Er hat eine Abreibung verdient – mindestens!“
„Das sehe ich auch so. Aber wenn sie das herausbekommt, ich weiß nicht, wie sie reagieren wird. Im Moment ist alles noch sehr zerbrechlich, ich will nichts riskieren“, gab Marc zu bedenken.
Ihm war der Vorschlag von Micha sehr sympathisch, er würde diesem Klaus am liebsten eigenhändig den Hals umdrehen. Doch was würde Abby davon halten?
Nein, er konnte das nicht wagen.
„Vielleicht lässt sich Abby ja dazu bewegen, ihn endlich anzuzeigen“, sagte Marc,
Michas Miene verdüsterte sich. „Die Hoffnung hab’ ich aufgegeben. Sie schweigt - Eva zuliebe.“
„Sie hat sich aber etwas von Eva gelöst. Vielleicht gibt es doch eine Chance…“
„Mir ist alles recht, Hauptsache der Kerl kriegt endlich, was er verdient“, gab sich Micha kämpferisch. „Ich bin jedenfalls dabei, wenn du ‚Hilfe’ benötigst.“
„Danke – gut zu wissen“, Marc klopfte ihm auf die Schulter, dann gingen sie zurück zu den anderen.
Am Abend brachte Marc Anni nach Hause, anschließend fuhr er sofort zurück zu Abby.
„Brauchst du noch irgendwas, mein Engel?“, fragte er sie sanft. „Hast du irgendwelche Wünsche?“
„Nein, nicht mehr. Ich hab’ alles, was ich brauche.“
„Du bist sehr leicht zufriedenzustellen“, lachte er. „Möchtest du ein eigenes Zimmer in unserer Wohnung haben?“
‚Unsere Wohnung’ , Abbys Herz klopfte direkt ein paar Takte schneller. ‚Wie sich das anhört’.
„Abby?“, hakte Marc nach, sie schien ganz in Gedanken.
„Nein, also… wenn ich bei dir schlafen könnte, wäre das sehr schön“, antwortete sie dann frech.
„Das will ich doch sehr hoffen, dass du das tust“, er hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.
„Hallo , Frau Bartholdy“, Dr. Klein unterbrach die beiden. „Sie haben also eben noch eine Kleinigkeit gegessen, habe ich mir sagen lassen“, er schaute kurz zur Schwester.
„Ja.“
„Dann würde ich es gerne mal versuchen, dass Sie aufstehen. Sie brauchen keine Angst zu haben, wir helfen Ihnen natürlich dabei. Wenn Sie möchten, kann das natürlich auch gerne Herr Warnke machen.“
„Würdest du?“, fragte ihn Abby.
„Natürlich“, erklärte sich Marc direkt bereit. „Was muss ich tun?“
„Wir stützen sie ein bisschen, dann probieren wir , ein paar Schritte zu gehen“, erklärte ihm die Schwester, sie wandte sich an Abby. „Sie haben jetzt eine Woche nur gelegen, es ist normal, dass Ihnen ein bisschen schwindelig werden könnte. Bei den letzten Versuchen hat es ja nicht so gut geklappt, also nehmen Sie sich Zeit, ja?“
„Okay“, antwortete Abby zögerlich.
Marc legte einen Arm um ihre Taille und richtete Abby vorsichtig auf. Er war zum Glück auf der Seite mit dem gesunden Arm, die Schwester hatte die andere übernommen.
Selbst das Hinsetzen versuchte schon ein Schwindelgefühl bei Abby, doch es dauerte nur kurz an.
Die Schwester half ihr, die Beine aus dem Bett zu heben und Abby rutschte an den Rand.
„Versuchen wir es?“, fragte der Arzt sie freundlich.
Abby nickte nur.
Langsam stand sie auf, sofort kam dieser Schwindel wieder und ihre Beine drohten wegzusacken, doch sie spürte, dass Marc sie fest umklammert hielt, das gab ihr Sicherheit.
Es dauerte eine kleine Weile, dann hörte das Zimmer damit auf, sich um sie zu drehen.
„Es geht jetzt“, sagte Abby ein bisschen unsicher.
„Gehen Sie mal ein paar Schritte“, ermunterte die Schwester sie. „Wir passen schon auf.“
Abby war sehr wackelig, aber sie konnte tatsächlich laufen. Sie lächelte Marc kurz zu, er strahlte sie glücklich an.
„Das klappt doch schon wirklich gut“, lobte der Arzt sie anschließend, als sie, völlig außer Atem und schweißgebadet, wieder in ihrem Bett lag. „Das wiederholen Sie jetzt öfter, aber bitte nur, wenn jemand im Zimmer ist, okay?“
„Okay“, nickte Abby, dann sprach sie den Arzt noch einmal an. „Könnte ich wieder in das Zimmer von Canan gebracht werden?“, bat sie ihn.
Der Arzt zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Bisher hatten wir nur Patientinnen, denen der Trubel dort zu groß war.“
„Mir macht das
Weitere Kostenlose Bücher