Taxi 503 (German Edition)
sagen: Ich habe ihn immer mehr geliebt als dich. Auch in der Zeit, als ich mich von ihm getrennt hatte. Du siehst deinem Vater so ähnlich, natürlich kannst du nichts dafür, aber ich konnte mich nie überwinden, dich so zu lieben, wie ich es hätte tun sollen. Dass Klaus sich für dich interessiert hat, hat mich fast verrückt gemacht. Ich war eifersüchtig auf dich… Abby, ich kann mich selbst dafür nicht ausstehen, aber es war so“, Eva sah sie entschuldigend an.
Abby konnte jetzt ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. „Auch das weiß ich schon längst, Mama. Aber ich habe immer gehofft, dass du mich vielleicht auch mal so lieben könntest, wie ich dich“, weinte sie leise.
„Nein, Abby. Das kann ich nicht. Mir ist bewusst, wie das klingt und wie herzlos das Alles ist. Aber ich kann es nicht. Ich habe dich ausgenutzt, und ich habe dich wahrscheinlich noch mehr misshandelt, als Klaus es getan hat. Das tut mir leid“, sie griff nach Abbys Hand und streichelte darüber. „Aber damit ist jetzt Schluss, ich möchte, dass du mir jetzt ganz genau zuhörst…“
Ihre Mutter stand auf und holte ein Fotoalbum aus dem Schrank. Es war das Album mit Abbys Kinderfotos.
„Nimm das mit. Ich möchte es nicht behalten“, sagte ihre Mutter ernst. „Und Abby: Komm nie wieder her. Du brauchst nicht nach mir zu sehen und ich möchte auch kein Geld mehr von dir. Ich möchte, dass wir getrennte Wege gehen. Vergiss, dass ich deine Mutter bin. Fang ein neues Leben an, du hast einen netten Mann an deiner Seite.“
Abby ergriff das Album und sah erschrocken auf. „W… was?“
„Wir sind ab jetzt getrennte Leute“, Eva verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
Abby sprang entsetzt auf. „Aber… aber das kannst du doch nicht ernst meinen, Mama“, schluchzte sie verzweifelt.
„Doch, Abby, das kann ich. Ich hätte dich vielleicht weggeben sollen, als Antonio zurück in die USA gegangen ist. Vielleicht hättest du in einer Pflegefamilie ein besseres Leben geführt. Aber damals war ich noch im festen Glauben, dass es das Beste für dich wäre, bei mir zu bleiben. Ich habe mir vorgemacht, dass ich das lernen würde – eine gute Mutter zu sein. Aber das habe ich nicht geschafft. Und jetzt, Abby, ergreife deine Chance und mach’ was aus deinem Leben. Ohne mich bist du besser dran“, sagte Eva eindringlich.
„ Nein, nein !“, Abby schüttelte heftig den Kopf. „ Du bist meine Familie, ich hab’ dich doch lieb “, ein Weinkrampf erfasste ihren Körper.
Marc hielt es nicht mehr aus, die Türe zum Wohnzimmer war zwar geschlossen, aber er hörte, dass Abby weinte, entschlossen trat er ein und erschrak.
Abby und ihre Mutter standen in der Mitte des Zimmers. Abby hatte ein Fotoalbum an sich gepresst und weinte bitterlich.
„ Was ist hier los ?“, rief er aufgebracht.
„Bringen Sie Abby fort“, Eva lächelte ihn an, dann schob sie Abby energisch in seine Arme.
„ Nein, Mama !“, schluchzte Abby.
28
Micha kam dazu, sah verdutzt von einem zum anderen.
„Bitte sei so nett und führe Abby zum Auto, ich komme gleich nach“, bat Marc ihn.
„Ich kann doch nicht…“, rief Abby verzweifelt.
„Du kannst, Abby. Und du wirst“, kam es entschieden von Eva Bartholdy.
Marc nickte Micha zu, der legte entschlossen einen Arm um Abby und verließ mit ihr die Wohnung.
„WAS HABEN SIE IHR JETZT WIEDER ANGETAN?“, Marc konnte sich nicht mehr beherrschen, Abby so aufgelöst zu sehen, brach ihm das Herz.
„Ich habe Abby gebeten, nicht mehr hierher zu kommen. Und den Kontakt zu mir abzubrechen“, Eva griff nach ihren Zigaretten, Marc konnte sehen, dass ihre Hände stark zitterten. „Irgendwann wird sie einsehen, dass es so das Beste für sie ist. Ich hätte das schon viel früher machen sollen - Abby freigeben - aber das konnte ich nicht.“
Marc schaute sie überrascht an, seine Wut war mit einem Male verpufft.
„Sie haben was?“, fragte er sicherheitshalber nach.
„Sie haben mich schon verstanden. Und jetzt gehen Sie bitte, das ist eine Sache zwischen meiner Tochter und mir gewesen. Bitte kümmern Sie sich gut um sie“, Evas Stimme brach plötzlich weg, sie drehte sich schnell um, doch Marc hatte ihre Tränen doch gesehen.
„Abby… Abby liebt sie. Sie können sie nicht einfach so wegschicken“, sagte er dann ungläubig.
„Doch, kann ich“, kam es weinerlich, er sah, dass ihre Schultern zuckten. „Gehen Sie!“
Marc schaute sie fassungslos an, doch sie machte keinerlei Anstalten,
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