Taxi 503 (German Edition)
in ihm hoch.
„Abby“, begann er vorsichtig. Er hatte keine Ahnung, wie sie auf das Thema reagieren würde. „Vielleicht wäre es ganz gut, wenn du mal mit jemanden reden würdest, der dir professionelle Hilfe anbieten kann…“, Marc beobachtete sie sorgfältig.
Abby schaute ihn erschrocken an. „Nein, das geht schon. Ich möchte nur nicht mehr an ihn erinnert werden.“
„Aber… aber es könnte dir helfen. Ich meine, wenn du merkst, dass es nichts bringt, musst du ja nicht mehr hingehen.“
„Nein, ich brauche das nicht. Ich komme klar“, sie griff nach seiner Hand und sah ihn beschwörend an. „Ich komme klar, wirklich“, wiederholte sie noch einmal eindringlich.
„Wie du willst, mein Engel. Aber wenn du es dir anders überlegst, dann sag es sofort, okay? Es ist keine Schande, Hilfe anzunehmen, wenn einem so etwas passiert ist, Abby.“
„Ich brauche das nicht“, Abby schüttelte leicht den Kopf.
Marc ließ das Thema erst mal auf sich beruhen. Er wollte sie nicht drängen, obwohl ihm wohler wäre, wenn sie einen Therapeuten aufsuchen würde.
„Waren das alle?“, fragte er dann verwundert, das Album war noch nicht einmal zur Hälfte voll.
„Ja“, nickte Abby. „Charlie hat vielleicht noch ein paar Fotos, als wir Teenies waren“, zuckte sie dann mit den Schultern.
„Hast du Hunger?“, Abby lenkte schnell ab. Sie wollte auf keinen Fall, dass das Thema noch mal auf eine Therapie kam.
Charlie sprach das auch immer mal wieder an, doch Abby blockte jedes Mal ab. Und jetzt, wo sie bei Marc war, fand Abby das noch viel unnötiger. Sie wollte sich hier mit ihm ein neues Leben aufbauen, es zumindest versuchen, und sich nicht mehr mit den ‚Altlasten’ aus ihrer Vergangenheit befassen, die hatten viel zu lange ihr Leben bestimmt.
„Ja, hab’ ich. Soll ich was kochen?“
„DU?“, Abby riss gespielt empört die Augen auf. „Du hast ja gestern schon Probleme gehabt, das Essen aufzuwärmen.“
„Gar nicht wahr“, motzte Marc zurück. „Ich muss ja wohl kochen, wenn ich so eine lädierte Frau an meiner Seite habe. Ich werde dich von vorne bis hinten verwöhnen, Abby-Darling“, raunte er an ihren Lippen.
„Wenn du das wirklich tun willst – dann erspare mir dein Essen.“
„Hey!“, Marc biss ihr leicht in die Unterlippe, doch er war froh, sie wieder so fröhlich zu sehen. „Dann schlag etwas vor…“
„Ich sage dir, was zu tun ist, und versuche dir zu helfen.“
„Kochen unter deiner Kontrolle?“
„Genau.“
„Das wird schrecklich werden…“
„Sieh es mal so: Es ist deine Chance, kochen zu lernen…“
Bis das Essen fertig zubereitet war, dauerte es tatsächlich sehr, sehr lange. Marc und Abby blödelten die ganze Zeit herum und Marc tat so, als würde er sich besonders dämlich anstellen.
Aber schließlich siegte der Hunger und sie wurden doch noch fertig.
Abby wurde schnell müde, ihr war das selbst unangenehm, doch nach dem Essen fielen ihr fast schon die Augen zu.
„Bist du mir böse, wenn ich schon ins Bett gehe?“
„Nein, warum sollte ich böse sein?“, Marc runzelte die Stirn. „Geh nur, ich schaue mir noch ein paar Passagen aus den Drehbüchern an.“
„Bist du schon aufgeregt?“, erkundigte sie sich neugierig.
„Wegen der Rolle? Nein“, er schüttelte den Kopf. „Das ist ein TV-Film und die Rolle ist nicht besonders schwierig. Wenn die Dreharbeiten für den Mehrteiler beginnen, dann wird’s richtig interessant.“
„Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie das alles funktioniert. Also wie man so einen Film macht“, Abby hoffte, dass er sie jetzt nicht für blöde hielt.
„Na, das lässt sich ändern“, lachte er sie an. „Du kommst einfach mit zu den Dreharbeiten. Aber ich muss dich jetzt schon warnen: Das kann verdammt langweilig werden.“
„Und? Wie geht es ihr?“, erkundigte sich Anni sofort, als er sie angerufen hatte.
„Sie hatte heute einen schlimmen Tag“, berichtete er seiner Oma.
„Wieso? Sie hat doch ihre Sachen aus der Wohnung geholt, oder? Oder gab es einen Zwischenfall?“
„Wenn man so will“, seufzte Marc, er setzte sich aufs Sofa und schloss vorsorglich die Wohnzimmertüre. Er hatte zwar eben noch einmal nach Abby gesehen, sie schlief ganz tief und fest, aber er wollte auf keinen Fall, dass sie mitbekam, was er mit Anni über sie redete.
Dann berichtete er über das Gespräch mit Abbys Mutter und wie verzweifelt Abby darüber gewesen war, auch ihre Reaktion beim Betrachten des
Weitere Kostenlose Bücher