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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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Ähnlichkeit mit ihrem Vater, das war verblüffend. Er war vom Hauttyp etwas dunkler als sie, aber das fein geschnittene Gesicht und das Lächeln waren fast identisch.
    „Du siehst wirklich genauso aus wie er“, Marc schaute Abby liebevoll an.
    Sie biss sich auf die Unterlippe, die Worte ihrer Mutter kamen ihr wieder in den Sinn.
     
    ‚Du siehst deinem Vater so ähnlich, natürlich kannst du nichts dafür, aber ich konnte mich nie überwinden, dich so zu lieben, wie ich es hätte tun sollen.’
     
    „Ja“, flüsterte sie traurig.
    Es tat weh, diese Bilder anzuschauen. Es kam Abby fast vor, als wollten die Fotos sie verhöhnen, sie auslachen.
    Eine glückliche kleine Familie war darauf zu sehen. Wie sehr hatte sich Abby das immer gewünscht? Aber die Realität hatte später ganz anders ausgesehen - weder ihr Vater noch ihre Mutter wollten sie.
    Abby hätte am liebsten alle Fotos aus dem Album gerissen und verbrannt.
     
    Marc spürte, dass es ihr schwerfiel, die Bilder zu betrachten. Er legte eine Hand auf ihre und streichelte sanft darüber.
    „Sollen wir besser damit aufhören?“
    „Nein, geht schon“, so sehr ihr das auch wehtat, dies alles gehörte zu ihrem Leben und Marc kannte sowieso schon ihre dunkelsten Geheimnisse. Er hatte ein Recht darauf, alles über sie zu erfahren, also musste sie da wohl durch.
     
    Marc betrachtete ganz verzückt die Bilder von Abby als Kleinkind. Es waren wirklich nicht viele Fotos, wenn er daran dachte, wie viele Alben seine Mutter von ihm angelegt hatte, ganze Regale waren da im Laufe der Zeit zusammengekommen.
    Er kam nicht dagegen an, sich vorzustellen, wie wohl ein Kind von Abby und ihm aussehen würde.
    Beide waren sie ziemlich dunkle Typen, die Wahrscheinlichkeit, dass ein strohblondes Geschöpf dabei herauskommen würde, war also sehr gering.
     
    „Marc?“, Abby hatte ihn eine zeitlang beobachtet, er starrte nun schon eine Weile auf eines der Bilder und schien ganz in Gedanken zu sein.
    „Hm?“, ertappt sah er zu ihr auf.
    „Hast du geträumt?“
    „Ja. Und natürlich nur von dir“, er hielt es für besser, seine Gedanken von gemeinsamen Kindern zunächst für sich zu behalten. Sie musste erst mal wieder auf die Beine kommen und stabiler werden. Da lag noch so viel im Argen, eine Familiengründung sollte wohl ganz hinten anstehen.
    ‚Familiengründung? Aber hallo…’ , stichelte es in seinem Kopf. ‚Du und Kinder?’
    Marc musste über sich selbst lächeln. Nie hatte er sich ernsthaft mit diesem Thema befasst – bis jetzt. Da musste wohl erst eine kleine dunkeläugige Schönheit seinen Weg kreuzen…
    „Na, das will ich hoffen“, kicherte Abby und blätterte um.
     
    Sofort wurde sie ernst. Es kamen Bilder mit ihm. Ihre Mutter hatte tatsächlich Fotos eingeklebt, wo er mit Abby zu sehen war.
    Abby wurde eiskalt. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wann die Bilder aufgenommen wurden.
    Es war an einem Sonntag, er und ihre Mutter waren noch nicht lange zusammen und er hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und sie und Abby eingeladen. Sie waren auf einer Kirmes, auf einem Foto hatte Abby Zuckerwatte in der Hand und lächelte in die Kamera.
    Er hatte einen Arm um Abbys Schulter gelegt, er lächelte ebenfalls.
    Das war kurz bevor alles begonnen hatte.
     
    Abby riss die Fotos heraus und blätterte schnell alle kommenden Seiten durch. Es war nur noch ein Bild dabei, wo er mit abgebildet war, sie entfernte es ebenfalls und zerriss es in viele kleine Schnipsel.
    Schwer atmend griff sie nach ihren Zigaretten, doch sie zitterte so sehr, dass sie das Feuerzeug nicht stillhalten konnte.
     
    Marc umfasste ihre Hand mit seiner, dann gab er ihr Feuer. Natürlich war ihm ihre Reaktion auf die Fotos nicht entgangen, er hatte selbst die Luft anhalten müssen, als er diesen Dreckskerl gesehen hatte.
    Wie er schon vermutet hatte, sah er wirklich gut aus, auch Abbys Mutter war eine schöne Frau, wenn sie sich pflegte und zurechtmachte. Man konnte kaum glauben, dass es wirklich die gleiche Person war, wenn man sie jetzt sah.
    „Geht es wieder?“, fragte er Abby leise, sie nickte nur.
    „Ich… ich will… ich will nicht, dass die Fotos da drin sind“, sie schämte sich jetzt für ihre Reaktion, aber es war für sie unerträglich gewesen, ihn dort mit sich zusammen auf den Bildern zu sehen.
    „Ist schon okay, das ist doch ganz klar“, lächelte er ihr zu. Sie tat ihm so unglaublich leid , und die Wut auf diesen Widerling und ihre Mutter kam mit aller Wucht wieder

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