Te quiero heißt, ich liebe Dich
leises, schadenfrohes Lachen trieb ihr die Zornesröte ins Gesicht.
“Warum gehst du nicht nach Hause und ziehst dich um? Du siehst erbärmlich aus, Geburtstagskind!”
“Gute Idee. Wie wär’s, wenn du mitkämst? Es sei denn …”, er wies mit dem Kopf auf die lärmende Menge auf der Mole, “… du ziehst die Gesellschaft dieser Typen vor.”
Jane war hin und her gerissen. Mit Miguel zu gehen oder den Tag mit diesen unerträglichen Leuten zu verbringen – eins war schlimmer als das andere. Jane kannte die meisten von ihnen und wusste, dass sie sich kaum für sie interessierten. Sie war ja nur Juanitas kleine Schulfreundin aus England, und so eine passte schließlich nicht zu ihnen!
Jane biss sich auf die Unterlippe. “Ich wollte den Tag eigentlich auf dem Meer verbringen …”
“Kein Problem. Wir könnten mit meiner Yacht fahren.”
“Mit deiner Yacht?”
“Ja. Die ‘Teresa’ steht dort drüben.” Miguel zeigte auf den Yachthafen, wo Jane eine herrliche weiße Yacht entdeckte, die mindestens doppelt so groß war wie all die anderen ringsherum.
“Natürlich die größte von allen!”, rief sie verächtlich, während Miguel sie am Arm fasste und von Carlos und den anderen wegführte. Doch dann fiel ihr etwas ein, und sie hielt abrupt inne. “Sollte ich ihnen nicht wenigstens Bescheid sagen, dass ich nicht mitkomme?”
“Da mach dir mal keine Gedanken. Carlos merkt schon früh genug, dass du ihn meinetwegen versetzt hast.”
“Was soll das heißen? Du konntest doch nicht wissen, dass ich … Oh, du …!” Jane fehlten die Worte. Dieser arrogante Kerl! Wie konnte er es wagen, sie einfach zu überrumpeln?
“Ich hätte einen guten General abgegeben, findest du nicht?”, meinte Miguel belustigt. “Es heißt ja, das Geheimnis militärischen Erfolgs liege in perfekter Planung, und darin bin ich ziemlich gut.”
Janes graue Augen sprühten vor Zorn. “Das hast du dir ja schön ausgedacht, du mieser Kerl! Aber du hast dich verrechnet. So leicht kriegst du mich nicht rum, merk dir das! Ich spiele nicht den Lückenbüßer, bloß weil du ab und zu ein bisschen Abwechslung von dieser Horde hirnloser Idioten brauchst, mit denen du sonst zusammen bist! Danke für dein großzügiges Angebot, aber ich habe kein Interesse! Du kannst den Rest des Tages allein verbringen oder mit einem deiner Zuckerpüppchen – aber nicht mit mir!”
Sie machte auf dem Absatz kehrt und schritt wutentbrannt davon. Miguel folgte ihr unbeirrt und lachte.
“Eigentlich solltest du dich geehrt fühlen, dass ich dich überhaupt eingeladen habe”, rief er ihr von hinten zu.
Jane wirbelte herum und sah ihm zornig ins Gesicht. “Und warum, wenn man fragen darf?”
“Weil es selbst dir nicht entgangen sein dürfte, dass ich einer der meistbegehrten Junggesellen Europas bin. Die Mädchen reißen sich schier die Beine aus, um in den Genuss meiner ehrenwerten Gesellschaft zu kommen!”
Jane schüttelte fassungslos den Kopf. “Das darf doch nicht wahr sein! Du bist so arrogant, dass einem schlecht davon werden könnte! Aber muss es nicht schlimm sein, wenn man weiß, dass man nur wegen seines Geldes begehrt wird?”
“Glaubst du tatsächlich, das sei das Einzige, was die Mädchen an mir reizt?”
Jane hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst, damit ihm dieses arrogante Lachen verging. “Einen Adonis gibst du ganz bestimmt nicht ab”, konterte sie erbost.
“Du stehst wohl immer noch auf hübsche kleine Jungs, nicht wahr? Vielleicht solltest du es mal mit einem richtigen Mann versuchen. Das könnte eine sehr aufschlussreiche Erfahrung für dich sein, meinst du nicht auch?”
Nun verlor Jane vollends die Geduld. “Was willst du eigentlich von mir, Miguel? Warum lässt du mich nicht in Ruhe?”
“Ach weißt du, es macht mir einfach unheimlichen Spaß, dich auf den Arm zu nehmen. Außerdem finde ich es höchst interessant, herauszufinden, wie weit man bei dir gehen kann … Aber bitte …”, er zuckte gleichgültig die Schultern, “wenn du den Tag unbedingt mit Carlos verbringen willst – ich halte dich nicht davon ab. Nur gib am Ende nicht mir die Schuld, wenn’s vielleicht nicht so läuft, wie du es dir erhofft hast!”
4. KAPITEL
“H e, Jane! Wo willst du denn hin?”
Jane hatte sich so in ihre Wut hineingesteigert, dass sie Carlos gar nicht hatte kommen sehen.
“Hör mal, Juanita und ihre Freunde wollten sich uns anschließen, aber ich konnte sie zum Glück abschütteln. Möchtest du mit der ganzen
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