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Techno der Jaguare

Techno der Jaguare

Titel: Techno der Jaguare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manana Tandaschwili , Jost Gippert
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Gesundheit werden dich vor dem Tod schützen? Davor, dass du innerlich verfaulst und … Tut mir leid. Komm, setz dich zu mir. Ja, Prost. Wunderbar. Ein Whisky aus Wales. Jahrgang 79. Kannst du dir das vorstellen? Wo war ich denn 79? Was habe ich gelebt, gedacht, geträumt? Wahrscheinlich den gleichen blöden Kleinmädchenmist – wie jahrelang! Lena, pass mal auf. Ich muss mit dir reden. Ich muss dir etwas erzählen, und du musst mir genau zuhören. Und du musst es annehmen. Ich will dir nämlich was anbieten. Etwas, was dich vielleicht zunächst überrascht, aber dann, ja, dann … Trink erst mal. Trinken wir erst mal auf uns, Lena, auf uns!
    lena    Und auf Yolanda Adams.
    laura  Was?
    lena    Nichts. Ich höre zu. Prost!
    laura  Prost. Also, hm, also … Nun ja. Ich werde gleich hochgehen und mir die Spritze geben, die mein Hirn und meinen Körper in einen komatösen Zustand versetzt. Das habe ich echt nötig, sonst … Die Spritze, die mir für wenige Stunden Erlösung vorgaukelt. Du wirst hier bleiben, aufräumen und wirst dann anfangen, Apfelstrudel zu machen. So. Dann wird Alexander kommen. Er wird müde sein. Heute musste er nach Zürich reisen und hatte dort ein wichtiges Kundengespräch. Ich denke, es ist alles gut gegangen. Bei ihm ist immer alles gut gegangen. So. Dann kommt er und wird sich einen Whisky genehmigen, vielleicht lassen wir die Flasche hier stehen, so dass er sie sieht und sich einfach einschenken muss. Und dann wird er Gesellschaft brauchen. Er braucht immer weibliche Gesellschaft, sonst kommt er nicht klar. Ich versteh das ja. Muss sich ja immer mit den harten Kerlen herumschlagen, da tut so eine seichte, weibliche Art sehr gut. Und du kannst seicht und flauschig sein, wie ein Kätzchen, meine Liebe, nicht wahr? Ich kenn dich doch … Diese vorgespielte Nonchalance ist doch auch eine Art Anmache. Nonchalance, das Wort, das kennst du, oder? Nun ja, ich schweife schon wieder ab. Er trinkt, legt sich vielleicht sogar eine Platte auf. Vielleicht Klassik, vielleicht Jazz, aber nichts Kompliziertes, nichts zu Anspruchsvolles. Und er verwickelt dich in eine Unterhaltung, und du bist freundlich, aber nicht zu gesprächig. Du gibst ihm das Gefühl, ihm genau zuzuhören, alles, was er sagt, spannend zu finden, ohne dabei selbst viel zu sagen. Ja? Und irgendwann trinkst du auch mit. Irgendwann setzt du dich zu ihm. Und irgendwann wird die Musik ihre Sache gemacht haben, und er wird sich zu dir beugen und wird dir sanft dein Haar aus dem Gesicht streichen. Ach ja, steck deine Haare besser hoch. Das mag er lieber … Nein, unterbrich mich nicht. Ich bin noch nicht fertig. So. Und dann wird er seine Lippen auf deine legen, und du darfst nicht die Initiatorin sein – du darfst nicht sofort auf seinen Kuss reagieren. Lass ihn erst mal mit seinen Lippen deine spreizen und warte, was geschieht. Er führt. Das darfst du nicht vergessen. Ich kenn es ja, als so eine rassige Vollblutrussin hat man ab und zu auch den Impuls – zu leiten, aber Alexander steht nicht auf so was. Du lässt dich führen. Du zeigst dich verschämt, irritiert, blickst ab und zu umher – ob wer da ist. Er tröstet dich, sagt, dass alles in Ordnung ist. Ihr trinkt weiter, und dann küsst er dich erneut. Ab da kannst du dich schon ein wenig enthemmter zeigen. Mit mehr Leidenschaft bei der Sache und ohne den Kuss zu lösen – könnt ihr zu dir, in dein Zimmer verschwinden. Wenn er richtig gute Laune hat, dann wird er vorschlagen, wegzufahren – in ein Hotel. Dekadent, teuer, am besten mit einem guten Ausblick über die Stadt. Aber ich vermute, er wird hierbleiben. Und dir auf dein Zimmer folgen. Wenn du mit ihm schläfst, darfst du dich nicht allzu sehr gehen lassen. Dunkle Unterwäsche ist tendenziell besser. Also, ich habe immer gedacht, da er so ein Ästhet ist, kommt dunkle Unterwäsche super an, richtig viel Geld habe ich da immer investiert. Jeden Monat neue, ausgefallene Modelle geholt. Bis ich eines Tages darauf kam, dass es nicht mehr an der Unterwäsche lag, sondern an meinen Brüsten, dass er mich nicht mehr anrührte. Aber, schon wieder schweife ich ab. Also, er wird dir schon zeigen, was er gernhat. Da war er nie scheu. In der Hinsicht, meine ich, wenn es um seine Bedürfnisse und Wünsche geht. So. Und irgendwann steht er auf und küsst dich einmal sanft auf die Lippen, bevor er aus dem Zimmer verschwindet und hoch zu mir kommt. Ich werde schlafen, nichts und niemand wird mich rühren. Nicht mal der

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