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Teeblätter und Taschendiebe

Titel: Teeblätter und Taschendiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Mahlzeit und die Chance, endlich mit den richtigen Leuten zusammenzukommen, alles stehen- und liegenlassen würden. Wäre es nicht himmlisch, wenn sie alle kostümiert erscheinen könnten?«
    »Auf dem Speicher lagern Unmengen von alten Kleidungsstücken«, sagte Mary. »Jugendstil, Wilde Zwanziger, alles Sachen, wie man sie heute in Secondhand-
    Boutiquen kaufen kann. Wir könnten vielleicht sogar eine Modenschau veranstalten und die Kostüme anschließend versteigern.«
    »Das ist wirklich eine tolle Idee.« Sarah stand auf, um Stift und Papier zu holen. »Ich schreibe vorsichtshalber eine Liste, genau wie Tante Emma es immer macht. Außerdem werde ich sie heute abend noch anrufen und bitten herzukommen. Ihre Musiker bringt sie am besten gleich mit.«
    Emma Kelling verfügte tatsächlich über ein eigenes kleines Orchester. Innerhalb des Kelling-Klans fand man daran nichts Ungewöhnliches.
    »Wie ich Tante Emma kenne, chartert sie sofort einen Bus und bringt all ihre Freunde mit. Das wäre wunderbar!«
    »Vorausgesetzt, sie läßt Mabel zuhause und erwartet nicht, daß wir für den Bus blechen«, brummte Dolph.
    »So etwas würde Tante Emma niemals tun«, gab Sarah zurück. »Du solltest sie eigentlich besser kennen. Und ich bin sicher, sie ist geistesgegenwärtig genug und richtet Cousine Mabel aus, daß wir von allen Besuchern erwarten, daß sie bündelweise Geld ausgeben und eine Riesensumme spenden. Wie ich Mabel kenne, wird sie daraufhin todsicher wegbleiben. Ist es nicht gut, daß Großonkel Frederick nie seinen Plan in die Tat umgesetzt hat, den Ballsaal in eine Eislaufbahn zu verwandeln? Der Raum ist für die Versteigerung geradezu ideal. Ich hoffe doch, wir können ihn benutzen?«
    »Er ist sauber und leer, falls du das meinst«, sagte Mary. »Normalerweise betreten wir ihn nur, um die Spinnweben zu entfernen. Ich glaube nicht, daß er oft benutzt wurde, seit Dolphs Tante Matilda damals mit Fechten aufgehört hat.«
    »Mit dem Fechten war schlagartig Schluß, als sie Onkel Samuel mit dem Degen mitten in die Brust gestochen hat«, erinnerte sich Dolph liebevoll. »Weißt du noch, Jem? Wir hatten uns hinter den Vorhängen versteckt und haben den folgenschweren Fehler gemacht, laut >Touche< zu brüllen! Onkel Fred hat uns anschließend mit seiner Rattan-Fliegenklatsche aus Tierra del Fuego windelweich geprügelt.«
    »Was uns aber völlig egal war«, sagte Jem. »Die Szene war jeden einzelnen Hieb wert. Ah, die strahlenden Höhepunkte einer vergeudeten Kindheit.«
    »Du hast in deinem verdammten Leben mehr vergeudet als es mir je gelang. In Ordnung, Sarah, dein Vorschlag wird einstimmig angenommen. Es ist zwar alles schrecklich kurzfristig, aber ich glaube, wenn wir die Versteigerung groß ankündigen und eigens Einladungen verschicken, kommen bestimmt so viele Leute, daß sich der Abend lohnt. Müssen wir Appie etwa auch einladen?«
    »Warum nicht? Schließlich schwimmt sie im Geld, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wer euch sonst die Seetangdinger abkaufen sollte.«
    »Die liebe Sarah«, flötete Theonia, »immer sieht sie nur das Beste in anderen. Ich helfe euch gern beim Adressieren der Umschläge. Wenn ihr möchtet, kann ich mich auch um die Dekoration und das Büffet kümmern. Außerdem könnte ich noch die Kostüme für unsere Models aussuchen und die Modenschau vorbereiten. Und Brooks wird euch bestimmt auch gern helfen. Er könnte beispielsweise die Objekte für die Versteigerung vorbereiten und die Stühle aufstellen.«
    »Ich werde Egbert zur Unterstützung schicken«, verkündete Jem und brachte damit das größte Opfer für den guten Zweck, das er sich überhaupt vorstellen konnte.
    »Das ist gar nicht nötig«, sagte Mary. »Wir haben doch Genevieve und Henrietta. Die beiden werden das Haus auf Vordermann bringen und das Essen vorbereiten. Wenn wir erst einmal abschätzen können, wie viele Stühle wir brauchen, rufen wir eine Möbelvermietung an und lassen sie von deren Leuten aufstellen. Theonia, vielleicht könntest du ein paar schöne Blumenarrangements zusammenstellen und an dem Abend mit mir gemeinsam als Gastgeberin auftreten. Wenn es dir nicht zuviel wird, kannst du natürlich gern auch noch die Kleider für die Modenschau aussuchen. Wir könnten Leute aus dem Center kommen lassen, damit sie dir helfen. Ich könnte mir vorstellen, daß Harry Buir bestimmt Feuer und Flamme wäre.«
    »Ist das der nette Mann, der in der Kirchenzeitung gelesen hat?« erkundigte sich

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