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Teeblätter und Taschendiebe

Titel: Teeblätter und Taschendiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Ahnung habe, wie sie richtig heißt. Als ich diesen Umstand zur Sprache brachte, befand sie es leider nicht für nötig, mir ihren Namen mitzuteilen. Ich habe keine Lust, mich noch einmal derart lächerlich zu machen.«
    »Tigger ist ein wenig schüchtern, weißt du«, meinte Tante Appie entschuldigend.
    »Sie war alles andere als schüchtern, als sie sich mir gestern aufgedrängt hat, und du kannst mir glauben, daß ich mir alle Mühe gegeben habe, sie loszuwerden. Tante Appie, bitte hör endlich auf, um den heißen Brei herumzureden. Wie heißt Tigger nun wirklich?«
    »Ach du liebe Zeit, ich kann mich nicht erinnern - aber ihr Name hat irgend etwas mit A. A. Milne zu tun, da bin ich ganz sicher. Daher heißt sie ja auch Tigger, wie der Tiger in Pu der Bär, weißt du.«
    »Nein, weiß ich nicht. Dann heißt sie vielleicht Milne?«
    »Nicht direkt, aber so in der Art.«
    »Dann vielleicht Winnie? Oder Ferkel?«
    »Liebes, das ist wirklich nicht nett von dir. Ich muß kurz darüber nachdenken und meine rostige alte Denkmaschine wieder ankurbeln.«
    Leider brachte auch das Ankurbeln von Appies Denkmaschine keinen Geistesblitz. »Macht nichts«, resignierte Sarah schließlich. »Ich werde bei Lionel anrufen. Vare weiß es bestimmt.«
    »Ach Gottchen, du darfst auf keinen Fall Vare fragen. Lionel hat ihr ausdrücklich verboten, den Namen in seinem Haus zu erwähnen. Er wird seinem lieben Vater von Tag zu Tag ähnlicher. Es bricht mir noch das Herz.«
    Das wiederum konnte Sarah durchaus nachvollziehen. Es gab genügend Brummbären in der Familie, doch man war sich einig, daß Onkel Samuel der aufbrausendste und griesgrämigste von allen gewesen war. Doch Lionel würde bestimmt nie so ein Miesepeter wie sein Vater werden, dafür war er ein vielzu großer Schwächling. Doch warum sollte sie Appie brutal aus ihren schönen Träumen reißen?
    Schließlich vertröstete ihre Tante sie mit den Worten: »Hab Geduld mit mir, es wird mir bestimmt noch einfallen«, und Sarah mußte ihr versprechen, sie sofort zu informieren, wenn sie sich die Sache mit dem SCRC richtig überlegt hätte. Sarah bedauerte, daß sie nicht sofort zugesagt und danach die Angelegenheit einfach vergessen hatte, denn Appie hätte sich ein oder zwei Tage später todsicher nicht mehr daran erinnert.
    »Die Frau kann einen wirklich zur Verzweiflung bringen«, schimpfte sie, nachdem es ihr endlich gelungen war, sich von ihrer Tante loszueisen. »Das Schlimmste daran ist, daß sie es so gut meint. Wo hatte ich noch gleich die Bluse hingelegt, die ich ausbes-sern wollte?«
    Sie machte es sich unter der Lampe bequem und suchte in ihrem Nähkästchen nach dem passenden Garn. »Weißt du, Max«, begann sie, während sie die Röllchen inspizierte, »eigentlich ist es merkwürdig, daß die Drogenschmuggler ausgerechnet Lila gewählt haben. Es gibt nämlich keine Farbe, die man leichter verwechseln kann. Bei künstlichem Licht kann man Lila kaum von Braun unterscheiden.«
    »Da hast du recht. Aber vielleicht hatten sie zufällig nur lila Dosen und wollten sie auch benutzen.«
    »Vorhin hast du Theonia noch erklärt, sie hätten sie speziell herstellen lassen, weil man mit Rauschgift so steinreich werden kann, daß Geld keine Rolle spielt.«
    »Ich bin halt gewillt, die Sache von verschiedenen Seiten zu betrachten. Sarah, ich habe keine Ahnung, warum sie ausgerechnet Lila gewählt haben. Vielleicht benutzt man die Farbe normalerweise selten für Getränkedosen. Vielleicht ist Lila auch nur weniger auffällig als Orange, möglicherweise ist es auch bloß zufällig die Lieblings-farbe von jemandem. Wichtig ist vor allem, daß die Signalfarbe Lila nur sichtbar ist, wenn die Lichtverhältnisse stimmen, wie du richtig erkannt hast. Sie können also ihren kostbaren Stoff nur zu ganz bestimmten Zeiten sicher von einer Stelle zur nächsten schaffen.«
    »Vielleicht haben sie schon im Juni oder Juli damit angefangen und nicht daran gedacht, daß es schon bald früher dunkel würde«, sagte Sarah. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Drogendealer ein sonderlich enges Verhältnis zur Natur haben. Ach je, da klingelt jemand an der Tür. Bist du so lieb und siehst nach, wer es ist, Schatz?«
    Max ging zur Sprechanlage. »Ja bitte? Wer ist da?«
    »Ihr treu ergebener Lieutenant«, ertönte eine laute Stimme.
    »Vortreten und Paßwort geben.« Max drückte auf den Summer für die Haustür. »Es ist Brooks, mir scheint, ihn dürstet nach einem neuen Abenteuer.«
    »Meine Güte, hat

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