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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Wellen unseres Senders! Ich heiße sogar die Fänger und die wilden Menschenfresser der Don-Wüste willkommen, auch wenn ich bezweifle, dass sie mich hören! Umso mehr, als ich selbst hoch erfreut wäre, sie überhaupt nicht zu hören! Aber die Zeiten ändern sich, und wie es heißt, ist der tapfere Ataman Makota, der neue Chef der Brücke, gerade dabei, den Barbaren den Genuss von Menschenfleisch abzugewöhnen. Die Vorzüge dieses Mannes sind wahrhaftig groß! Denn jetzt …«
    Lautes Rauschen legte sich wieder über die fröhliche Stimme des Radiomoderators. Turan öffnete vorsichtig seine geschwollenen Lider und versuchte sich blinzelnd an die Helligkeit zu gewöhnen. Zuerst konnte er nichts erkennen, nahm nur ein Mischmasch von hellen und dunklen Flecken wahr, aber nach und nach wurden Umrisse sichtbar. Sein Bett stand in einem kleinen Raum mit niedriger Decke, mit drei geraden Wänden und einer vierten, die sich wölbte und ein hohes schmales Fenster aufwies. Das Licht drang durch eine Kriecherhaut herein, die über die Fensteröffnung gespannt war, und es fiel nicht gleichmäßig ins Zimmer – mal war es schattig, dann wieder blendend hell. An zwei Wänden befanden sich Regale, die vollgestellt waren mit allem möglichen Krimskrams. Etliche Teile waren überzogen von einer Patina oder dickem Rost. Da lagen Eisenteile, irgendwelche Maschinenteile und altes Geschirr.
    »… er nennt sich Großer Herr des ganzen südlichen Ödlands, unser verehrter Makota«, wieder schnitt Skitalez’ Stimme durch das Rauschen. »Was soll’s! Er ist nicht der Erste und wird nicht der Letzte sein. Es gibt viele, die sich zum Herrn übers Ödland erklären, und das Ödland liebt seine Herren. Das Ödland liebt seine Herren und setzt alles daran, dass es möglichst viele von ihnen gibt; deshalb herrschen immer mehrere gleichzeitig, und sie lösen sich regelmäßig gegenseitig ab. Ich kann das übrigens gut verstehen! Mit den Frauen ist es bei mir das Gleiche! Ich versuche es so einzurichten, dass ich möglichste viele und möglichst unterschiedliche habe; allerdings finden sie oft heraus, dass … sss … krch …«
    Makota! Das bedeutete, dass er jetzt auf der Brücke war … Und er hatte Menschenfresser bei sich? Wahrscheinlich hatte er die auf der Fahrt durch die Don-Wüste in seinen Clan aufgenommen … Wenn der Ataman tatsächlich die Brücke in seiner Gewalt hatte und von den Wilden unterstützt wurde, dann würde es schwer werden, ihn zu fassen. Er würde einen sehr guten Plan brauchen.
    Turan bewegte sich vorsichtig. Die Matratze unter ihm war weich – nicht mal zu Hause auf der Farm seines Vaters war sein Bett so bequem gewesen. Mit Anstrengung setzte er sich auf und blickte sich um. Hinter dem Fenster flogen Wolken vorbei, die immer wieder die Sonne verdeckten. Es windete draußen stark – mit der einsetzenden Zeit der Winde kamen die Stürme. In seiner Erinnerung tauchten Bilder von dem nächtlichen Kampf auf, er sah die einstürzenden Katapulte vor sich, dann die Kraft , die im Morgenlicht auf sie zu schwebte … Was war danach passiert? Das Zimmer kam ihm vage bekannt vor. Vermutlich befand er sich schon ziemlich lange hier. Das knackende Radio, das weiche Lager, der ganze Krimskrams auf den Regalen – das hatte er alles schon mal gesehen. Und er erinnerte sich an Hände, die den Verband an seinem Oberarm gewechselt hatten, die eine Tasse mit Wasser an seinen Mund führten … Und an diese Tasse – die dort am Kopfende des kleinen Tisches stand. Daneben der Stuhl.
    Seltsam, dass er so lange bewusstlos gewesen war, obwohl die Verletzung nicht so schwer schien. Turan bewegte den Arm: Er spürte fast keinen Schmerz, aber sein ganzer Körper fühlte sich schwach an.
    Die Tür ging quietschend auf, und Krjutschok kam ins Zimmer. Seine abstehenden Ohren waren ungewöhnlich rosafarben, als ob sich die Haut dort kürzlich geschält hätte. Der ehemalige Bandit trat zum Bett und beugte sich über Turan.
    »Willst du was trinken?« Krjutschok griff nach der Tasse.
    »Ich kann es allein.«
    Turan trank ausgiebig. Das Wasser schmeckte rein und gut – es stammte vermutlich aus einer unterirdischen Quelle.
    »Hast du dich um mich gekümmert, Krjutschok?«
    »Mhm.«
    Turan schwieg eine Weile. Der Segelohrige war noch immer alles andere als gesprächig. Turan wollte ihn so vieles fragen, wusste aber nicht, wo anfangen.
    »Wo ist meine Gravikanone? Die schwarze, die an einer Seite von dem silbrigen Netz überzogen ist

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