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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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während Krjutschok einen Moment lang stehen blieb, um sein Messer aus dem Rücken des toten Mechanikers zu ziehen.
    Turan und Belorus bemerkten gleichzeitig die Bewegung im Fenster des ersten Stocks, sahen einen Lauf aufblitzen, aber der Rothaarige reagierte schneller. Er hob den Iltis und schoss.
    Makota öffnete die eiserne Abdeckung in der Seitenwand des Punch und blickte nach draußen.
    Auf seiner Reise zum Palast hatte er fünf Sender, drei Motocycletten und über dreißig Männer mitgenommen. Zwar hielt Makota den Tschetschenen nicht für einen ernsthaften Gegner, aber er wollte außerdem die Umgebung abfahren, die Farmer wieder einschüchtern, damit sie bloß nicht auf die Idee kämen, sich gegen ihn zu erheben, und vielleicht – wie in guten alten Zeiten – eine Karawane überfallen. Und schließlich hatte er den Plan gefasst, sich zwei oder drei Ölbohrlöcher anzueignen; um die dazugehörigen Spähtrupps und Wachmannschaften auszuschalten, benötigte er einige Männer. Aber all das stand erst an, wenn er mit dem Tschetschenen abgerechnet hatte.
    Links vom Automobil fuhr die größte der Cycletten, die schwarz angemalt war. Im Beiwagen, der mit Decken ausgekleidet war, saß Derjuga, halb liegend, mit einer Wollmütze auf dem Kopf und einer großen, dunklen Brille. Der Ataman konnte den unzufriedenen Gesichtsausdruck seines Assistenten gut erkennen. Derjuga war alles andere als erfreut gewesen, dass Makota ihm befohlen hatte, ihn auf dieser Reise zu begleiten, und bemühte sich kein bisschen, seine Unzufriedenheit zu verhehlen. Er hatte sich vor der Abfahrt sogar erdreistet, Makota zu widersprechen. Früher hätte der Ataman ihn deswegen halb zu Tode geprügelt, aber jetzt …
    Genau darin bestand das schwerwiegendste Problem des Großen Herrn. Je mächtiger einer war, desto mehr Ländereien, Fahrzeuge, Waffen, Geld und desto mehr Männer unterstanden ihm, und desto mehr hatte er zu tun. Allein konnte man nicht mit all dem fertigwerden. Die Zeit reichte einfach nicht mehr, um sich anständig mit allem zu befassen. Deshalb musste sich so ein Großer Herr gute Helfer suchen. Aber davon gab es nicht viele, im Gegenteil. Die meisten Menschen waren dumm, unentschlossen und konnten einfach nicht denken. Solche wie Charunschi, die Ein- und Ausnahmen berechnen konnten, gab es überhaupt nur ganz wenige; ja, und auch solche wie Derjuga … Ganz gleich, wie oft er selbst den Kerl als dumm geschimpft hatte, aber wenn der nicht etwas auf der Pfanne hätte, wäre er nicht der, der er inzwischen war. Und jetzt hing der Große Herr von seinem Assistenten ab, stärker als jemals zuvor. Er konnte beispielsweise Derjuga nicht einfach erschießen, ohne vorher nach einem anständigen Ersatz Ausschau gehalten zu haben.
    Und wenn Makotas Ländereien noch weiter wachsen würden, würde er noch mehr Assistenten brauchen. Das hieß, wenn er selbst der Erste war, würde es mehrere Zweite geben müssen, die das Fußvolk unter Kontrolle hielten und befehligten. Und diese Zweiten würden an verschiedenen Orten eingesetzt werden, etwa hier am Palast, wohin er selbst, Makota, nur noch selten kommen würde. Und irgendwie würde er seine Stellvertreter kontrollieren müssen, damit mit ihnen nicht das Gleiche passierte wie mit dem Tschetschenen.
    Er brauchte jemanden, der ihm ergeben war. Mit Haut und Haar ergeben. Und dieser Mensch würde nach den Zweiten sehen wie ein … Oberaufseher. Ein Aufseher über die Aufseher. Aber wo würde er so einen finden?
    Wie auch immer, Makota hatte nicht die Absicht, Derjuga mit dem alten schlauen Charunschi allein zu lassen. Die beiden hätten sich gegen ihn verschwören können. Nein, die Brücke war zu wichtig, erst recht jetzt, nachdem er die Zufahrten verstärkt hatte. Sie nahm eine Schlüsselposition ein, strategisch gesehen. Genau. Der Palast war in dieser Hinsicht weit weniger wichtig, auch wenn er die Versorgung der Leute auf der Brücke garantierte. Makota hatte schon eine Entscheidung getroffen: Derjuga würde hier am Palast das Kommando übernehmen. Sobald er mit dem Tschetschenen abgerechnet hatte …
    Diesem undankbaren Mistkerl!
    Im Übrigen hatte der Ataman selbst wenig für Dankbarkeit übrig. Er verstand den Tschetschenen gut – der hatte eine Gelegenheit gewittert, sich selbst zum Großen Herrn zu machen, und sie ergriffen. Warum auch nicht? Er selbst hätte es nicht anders gemacht.
    Trotzdem war sich Makota sicher, dass er keine großen Probleme mit dem Tschetschenen haben würde.

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