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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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die gleiche Tätowierung – ein weit geöffnetes Auge – trugen die beiden Menschen mitten auf der Stirn.
    » Krabodianer , soll mich der Mutant holen!«, sagte Belorus überrascht.
    »So ist es«, entgegnete einer der Männer und senkte den Kopf zur Begrüßung. »Friede sei mit euch, Neuankömmlinge. Und Friede sei mit dir, Freund Nasari.«
    »Was ist das hier, ein Götzentempel der Krabodianer?«
    »Bleib höflich, Mensch«, bat ihn Nasari. »Dies ist ein Tempel. Die nach dem Willen des gotteslästerlichen Ordens der Reinheit unter die Erde vertriebenen Eiferer des wahren Glaubens führen hier in den Katakomben der Stadt Cherson ein gerechtes, gottesfürchtiges Leben. Mich, der ich auch ein Gejagter bin, haben sie aufgenommen, und sie werden auch für euch da sein.«
    »Krabodianer! Das ist ja kaum zu glauben!« Tim klang immer noch überrascht. Neugierig sah er sich um.
    Turan kannte die Sekte aus verschiedenen beiläufigen Bemerkungen. Aber er wusste nichts Genaues. Daher fand er es umso interessanter, in ihrer unterirdischen heiligen Stätte zu sein.
    »Womit bezahlst du die Krabodianer für ihre Hilfe?«, fragte Sewer.
    »Sie erhalten von mir den gleichen Lohn, den auch ihr zu zahlen bereit sein müsst.« Nasari passte sich offensichtlich seinen Gastgebern an und verwendete Wendungen, wie sie im Gespräch unter religiösen Menschen üblich waren.
    »Und was soll das sein? Müssen wir ab jetzt Mutanten lieben? Oder womöglich ihre Weibchen?« Belorus platzte wie so oft mit seinen Gedanken heraus, bereute es aber augenblicklich, denn die tätowierten Krabodianer starrten ihn missbilligend an.
    »Halt deine Zunge im Zaum, Mensch«, sagte Nasari eindringlich. »Ich leihe den Predigten der Krabodianer mein Ohr, das ist es, womit ich mich für ihre Hilfe erkenntlich zeige. Und das sollt ihr auch tun. Das ist kein hoher Preis, nicht wahr? Ihr werdet unterwegs einiges über den Glauben der Krabodianer erfahren, das ist alles. Mehr erwarten sie nicht. Hört zu, und versucht, sie zu verstehen. Selbst an ihren Glauben zu glauben oder auch ihn auch nur gutzuheißen ist nicht nötig. Hört sie an, und denkt darüber nach.«
    »So ist es«, bestätigte der Tätowierte.
    »Dann lasst uns keine Zeit verlieren.« Sewer nickte. »Führt uns weiter.«
    Die Krabodianer verständigten sich mit Blicken, nickten einander zu und bedeuteten der Gruppe um Nasari mit Gesten, ihnen zu folgen. Aus dem Saal führten mehrere Gänge. Jeder der Tätowierten griff sich eine Lampe, zwei von ihnen führten den Zug an, der dritte stellte sich hinter Turan. Sobald sie losgingen, bewegte sich der Schein der Lampen über die gewölbte Decke, und Schatten huschten wie im Tanz über die Wände. Turan drehte sich mehrmals nach dem Krabodian hinter sich um. Der Mann lächelte ihm freundlich zu.
    Das unterirdische Labyrinth wurde immer komplizierter, der Stollen stieß ab und zu auf andere Stollen. Die Stille, die sie vorher umgeben hatte, war gewichen. Jetzt hörten sie es rascheln, klopfen, knirschen und knacken. Ab und zu stieg der Gang an, dann führte er wieder abwärts. An einer Stelle wurde hinter der Wand gearbeitet: da ratterten Motoren, das Zittern übertrug sich auf die Wände, Erde rieselte auf sie runter, und auch Moos und rötlicher Lehmstaub. Mehrmals kamen sie an gewaltigen Höhlen mit verstärkten Decken vorbei – auch darin befanden sich offensichtlich unterirdische Werkstätten. Das Leben der Sektierer unter der Erde war höchst interessant, aber Turans Gedanken drehten sich jetzt um etwas anderes. Er dachte an den bevorstehenden Überfall auf das Lager der Hetmane. Er versuchte sich daran zu erinnern, was er von der Kraft aus gesehen hatte, versuchte sich auszumalen, was ihn erwartete.
    Vor ihnen tauchte ein flackerndes Licht auf. Der Krabodian, der als Erster ging, schien deswegen aber nicht im Geringsten überrascht oder besorgt, was nur bedeuten konnte, dass alles in Ordnung war. Als sie schon ganz nahe waren, erblickte Turan eine kräftige, gebeugte Gestalt in einem weiten, langen Kittel. Das Wesen drückte sich gegen die Wand des Gangs, um der entgegenkommenden Gruppe den Weg freizumachen. Unter der Kapuze blickten sie große, runde Augen an. Lebewesen, die unter der Erde lebten, hatten solche Augen. Die Kapuze wurde von einem Drahtgeflecht auf dem Kopf festgehalten. In der Mitte des Geflechts, über dem Scheitel der Gestalt war eine Halterung mit einer brennenden Kerze darin – das war das Licht, das Turan von Weitem gesehen

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