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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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mich an die metallische Halbkugel mit dem Gitter an der Wölbung und einem Pult an der flachen Seite. Und an die Substanz in dem Plastikkübel, die wie ein riesiges Stück selbst gemachter Seife ausgesehen hatte, die schmolz und in dicken Tropfen ins Wasser rollte …
    Ein Mikrowellen-Bestrahlungsgerät, das die Nekrose zerstören konnte und in Doktor Huberts Labor konstruiert worden war?
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen – für einen Moment war mein Gehirn wie leer gefegt. Wie hingen Hubert und das Bild in seinem Siegelring mit der Tätowierung des Mädchens zusammen, die Nekrose mit dem Mirkowellengerät aus dem verlassenen Labor? Und was hatte Luka Stiditsch damit zu tun, dessen Gesicht mir so bekannt vorkam? Was für ein Chaos!
    Ich schubste den Herrscher von mir weg, stieß ihm das MG in den Rücken und sagte:
    »Was hat dir Luka Stiditsch sonst noch über das Gerät erzählt?«
    »Ich glaube, da kommt wer, Jegor«, flüsterte Juna mir zu und drehte sich zur Tür. »Ich höre Schritte.«
    »Was?!«, wiederholte ich und zog Gest am Haarschopf, gleichzeitig stieß ich ihm den Gewehrlauf in den Rücken. »Wie konnten die Aufklärer deines Priesters von diesem Gerät erfahren, wenn der Hügel von Nekrose befallen ist?«
    »Luka hat mir nichts über die Nekrose erzählt«, entgegnete der Herrscher. »Er sagte nur, dass das Gerät in einer alten unterirdischen Anlage versteckt ist, in einem Hügel nicht weit von einer Eisenbahnbrücke, die über ein ausgetrocknetes Flussbett führt. Er sagte, dass es schwer wäre, dorthin zu kommen, und dass deshalb keine Gefahr besteht, dass es sich jemand anderes sichern könnte. Luka war überzeugt, dass es sinnlos war, das Gerät schon zu bergen, ehe man es einsetzen wollte. Er schlug vor, dass er persönlich das Gerät holen und nach Arsamas bringen könnte, falls die Verhandlungen erfolgreich wären.«
    »Und da bist du misstrauisch geworden. Hast dir gedacht, dass der Priester sein eigenes Spiel spielt, nicht wahr? Deshalb also hast du deine Leute losgeschickt, nachdem er zu dem Treffen mit Juna aufgebrochen war.«
    »Ja. Luka beharrte darauf, das Gerät wäre in Sicherheit, dass es seit Ewigkeiten dort gelegen hätte und so weiter … Aber mir kam das komisch vor. Warum hatten die Aufklärer es nicht gleich geborgen, als sie es fanden? Es war alles sehr verdächtig. Ich musste …«
    Ich unterbrach ihn:
    »Luka war sich deshalb so sicher, weil er wusste, dass der Hügel von der Nekrose befallen ist. Aber wenn der Priester das wusste, wie wollte er den Apparat dann bergen, und dazu noch selbst …« Ich stockte.
    Also hatte auch Luka Stiditsch durch die Nekrose gehen können! Und der Herrscher hatte nichts davon gewusst! Was, wenn Luka, genau wie ich, aus einer anderen Welt in diese Wirklichkeit geraten war, nur zu einem früheren Zeitpunkt?
    Wo, verdammt noch mal, hatte ich sein Gesicht gesehen? Es war noch nicht lange her … Warum konnte ich mich nicht erinnern?
    »Jegor«, rief Juna leise. Sie stand mit dem Revolver im Anschlag rechts vom Türrahmen. »Im Gang ist jemand.«
    Ich drehte den Herrscher mit dem Gesicht zur Tür und befahl ihm:
    »Sag ihnen, sie sollen keine Dummheiten machen!«
    Nach kurzem Zögern sprach Gest mit lauter Stimme:
    »Hier spricht der Herrscher. Wer ist dort? Antwortet!«
    Eine Weile lang blieb alles still, und wir hörten nur das Knacken des Parketts aus der Tiefe des Übergangs und das Knistern des Feuers. Dann erklang eine bekannte Stimme:
    »Herrscher, ich bin es, Nikodim. Sie …«
    »Komm nicht rein, Nikodim«, sagte Gest. »Man hält ein Maschinengewehr an meinen Kopf. Sie sind zu zweit. Man wird mich jetzt nach draußen führen. Versteck dich, sonst werden sie dich erschießen. Keiner von euch darf schießen.«
    »Juna, du gehst hinter uns«, befahl ich. »Nimm das andere Gewehr, aber bleib dicht hinter uns.«
    Im Saal roch es nach Rauch. Als ich den Herrscher nach draußen stieß, blitzte im Gang der Kopf eines Priesters hinter einem Vorhang auf. Er verschwand sofort wieder, aber Gest schrie ihm zu:
    »Hol Hilf…«
    Ich schlug ihm mit dem Lauf auf den Scheitel. Seine Beine knickten ein, er schwankte, richtete sich dann wieder auf.
    »Juna, zur Treppe.«
    Seitlich stiegen wir die Marmortreppe runter, die genauso aussah wie die im Nachbarturm. Unterwegs fragte ich wieder:
    »Was hat Luka noch über das Gerät gesagt?«
    »Wir sind keine Feinde, Söldner«, sagte der Herrscher.
    »Sicher, so hat es sich in der Zelle auch gar nicht

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