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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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angefühlt. Antworte.«
    »Wir sind keine Feinde. Ich brauche dich, und du brauchst mich, um zu überleben. Ich erzähle dir alles, was ich weiß, wenn du mich freilässt.«
    »Machst du Witze? Ich soll dich freilassen?«
    »Warum hilfst du Juna Galo? Wer ist sie? Soweit ich das verstanden habe, kennt ihr euch nur durch Zufall. Ihr schafft es sowieso nicht, aus dem Tempel zu fliehen. Draußen stehen die Clans …«
    »Aber unten ist der Weg frei«, unterbrach ich ihn.
    Wir stoppten vor einem Gitter, das die Treppe nach unten versperrte. Ich sagte zu Juna:
    »Lass ihn nicht aus den Augen und ziel auf ihn. Was ist, Gest, wirst du reden?«
    »Ich erzähle dir alles, was ich weiß, wenn du dieses lächerliche Schurkenstück aufgibst.«
    »Du wirst reden«, sagte ich fest, während ich die Granate zwischen dem Gitter und dem Bügel des Vorhangschlosses anbrachte. »Du wirst mir alles über Luka erzählen, und auch alles, was ich sonst wissen will … Nicht jetzt, sondern in deiner Diesellok, wenn wir von hier abhauen.«
    »Und wie willst du mich dazu zwingen? Willst du mich foltern?«
    »Ja.« Ich zog den Abrissring ab und drehte mich grinsend zum Herrscher. »Wenn es sein muss. Juna, hinter die Marmortreppe, schnell!«
    Sie ließ das Gewehr sinken und rannte los. Ich hob meines und stieß es Gest in die Brust.
    »Hinter die Treppe, hab ich gesagt!«
    In der dunklen Nische angekommen, drehte ich den Herrscher mit dem Gesicht zur Wand und presste den Gewehrlauf in seinen Rücken.
    »Vielleicht bist du für die Leute hier ein großer Mann, aber für mich bist du ein stinknormaler Kerl. Mir ist es scheißegal, ob du der Herrscher bist oder sonst wer. Ich prügle es zur Not aus dir raus, was ich wi…«
    Die Granate explodierte krachend, der Boden erzitterte, Splitter flogen durch die Luft, Stuck rieselte auf uns runter. Das Echo der Detonation war noch nicht ganz verklungen, als wir von oben bereits Schritte hörten.
    Wir tauchten hinter der Treppe hervor. Die aufgesprengte Tür hing nur noch in einer Angel. Ich schob Gest und Juna durch die Öffnung, dann hängte ich die Tür so gut es ging wieder ein und holte eine zweite Granate raus.
    »Bring ihn runter, Juna, ich komm hinterher.«
    Meine Seite brannte wie Feuer, und die gelbe Jacke war blutgetränkt. Das Fußgetrappel wurde lauter. Ich riss die Abreißzündung ab, steckte die Hand durch die Gitterstäbe und schleuderte die Granate in Richtung Marmortreppe.
    Als ich bereits vom Gitter zurückwich, sah ich oben auf dem Treppenabsatz die ersten Männer in Schwarz und Gelb. Nikodim schrie: »Da ist der Südländer!« Im gleichen Atemzug schoss er auf mich.
    Während ich schon hinter einer Biegung aus ihrem Gesichtsfeld verschwand, explodierte die Granate krachend.
    Ich holte Juna nach kurzer Zeit ein. Sie ging schnell und trieb Gest vor sich her, indem sie ihm den Lauf des MGs gegen den Hals hielt.
    »Willst du über die Gleise flüchten, Söldner?«, erkundigte sich der Herrscher, als er meine Schritte hinter sich hörte. »Mach dir klar, dass auch die Aufklärer der Clans diesen Weg inzwischen gefunden haben könnten. Ich wollte gerade die Tunnelwachen verstärken.«
    Wir kamen an dem Stockwerk mit den Gefängniszellen vorbei und hetzten weiter. Über uns erklangen wieder Schritte, aber sie waren noch entfernt. Die Granate hat unsere Verfolger zurückgeworfen.
    »Du wolltest den Tempel mit der Lok verlassen und zwar zusammen mit mir«, sagte ich. »Dein Ziel war der Hügel, wo das Bestrahlungsgerät liegt, und dort wolltest du mich zwingen, das Ding für dich rauszuholen. Kommt man im Zug dorthin?«
    Der Herrscher schwieg.
    Ich erinnerte mich an die Eisenbahnbrücke und nickte:
    »Ja, das geht … Na gut, Gest, um dich kümmere ich mich, wenn wir erst mal unterwegs sind. Juna, du bringst ihn runter, ich gehe schon vor.«
    Die Treppe endete in einem langen Gang. Ich rannte jetzt voraus. Am Ende des Gangs befand sich eine angelehnte Tür. Vorsichtig spähte ich durch den Spalt – in der Schlosserei war kein Mensch. Was war hier los? Wo waren die Handwerker? An einer Werkbank drehte sich noch das Schleifrad, die Luft roch nach frischen Sägespänen. Die Tür auf der anderen Seite des Raums war nur angelehnt.
    Juna kam, den Herrscher vor sich her schubsend, hinter mir her und ich öffnete die Tür für sie.
    »Ihr geht weiter«, befahl ich.
    Am Treppenende am anderen Ende des Gangs tauchten Leute auf. Ich duckte mich und feuerte eine Salve auf ihre Beine. Einer der Männer

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