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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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wischte mir das Blut von den Lippen. Das MG-Donnern war verklungen, und man hörte jetzt einzelne Schüsse, und, wie mir schien, ein entferntes Motorengeräusch.
    Mit schweren Schritten kam Rost zurückgerannt, stürzte zu Ines und begann leise auf ihn einzureden. Der Anführer hörte aufmerksam zu.
    »He, da drin ist dieses Ding.« Zur Bekräftigung meiner Worte klopfte ich vorsichtig mit dem Finger auf das Halsband. »Die Zeit läuft. Hört ihr? Entweder soll ich diesen Schrank aufbrechen oder es ist vorbei, dann schenkt mir noch einen letzten Wodka ein, einen möglichst großen …«
    »Gib ihm das Werkzeug, Amasin«, sagte Ines. »Alles außer dem Schraubenzieher. Du brauchst doch keinen Schraubenzieher, oder?«
    »Doch«, entgegnete ich und stand auf. Meinst du, das Schloss ist mit Nägeln befestigt? Vielleicht brauche ich ihn, vielleicht nicht.«
    »Keinen Schraubenzieher«, wiederholte der Anführer.
    Der Alte wickelte die Werkzeuge in das Stück Segeltuch, reichte mir das Paket, und ich befestigte es an meinem Gürtel. Dann hob ich die Lampe und die Wasserflasche vom Boden auf. Noch immer konnte man Schüsse von der anderen Seite des Hügels hören, auch das Motorengeräusch war lauter geworden. Selga sagte zu Rost:
    »Gib den Befehl, sich in einer Linie aufzustellen. Und die Wachen auf der anderen Seite des Hügels auf keinen Fall abziehen. Sie dürfen den Abhang nicht aus den Augen lassen. Ich komme gleich.«
    Mit einem Nicken wandte Rost sich um und rannte wieder los. Selga Ines drehte sich zu mir:
    »Wir haben nicht viel Zeit, Söldner. Wenn du wieder ohne den Apparat ankommst, hast du deine Chance vertan. Einen dritten Versuch wird es nicht geben. Geh jetzt.«
    Ich überquerte die Kuppe des Hügels und pirschte mich auf der anderen Seite an die Mauer heran.
    Das Gelände ging am Fuß des Hügels in eine weite Ebene über, auf der sich in einer langen Linie Dutzende von Teutonen und drei Panzerfahrzeuge der Mönche vorwärtsbewegten. Aus den Fahrzeugen wurde auf das Lager der Clans geschossen. Der Großteil der Krieger am unteren Ende des Hügels erwiderte das Feuer, während einige wenige eilig die Fahrzeuge wendeten. Plötzlich schoss das große Motorrad mit den Fässern an den Seiten mit heulendem Motor aus der Menge heraus auf die Flotte der Mönche zu. Und jetzt sah ich, wie sich Gewehrläufe aus den schmalen Schlitzen in den Fassböden schoben.
    Drei Teutonen der Mönche hatten sich von der heranpreschenden Flotte abgesetzt, fuhren voraus. Auf einem war eine Gatling montiert. Der Mönch dahinter eröffnete das Feuer auf das Motorrad. Aber dessen Fahrer wurde durch ein gewölbtes Panzerschild auf dem Lenker geschützt, in dem nur ein schmaler Sehschlitz ausgespart war. Aus den Fässern wurde ununterbrochen geschossen, und innerhalb von Sekunden hing der Schütze hinter der Gatling leblos in den Gurten und der Teutone raste unkontrolliert in einen Baum.
    Die Mönche in den beiden anderen Fahrzeugen wendeten und fuhren unter ständigem Beschuss zurück auf die Linie der eigenen Leute zu.
    Der Kampf, der dort unten stattfand, interessierte mich nicht. Ich wollte wissen, wie die Wachen am Hügel verteilt waren. Auf dieser Seite waren es vier. Da sie den Befehl erhalten hatten, sich um keinen Preis ablenken zu lassen, blickten sie stur in meine Richtung und drehten sich nicht einmal nach der heranrasenden Fahrzeugflotte der Mönche in ihrem Rücken um.
    Am Fuß des Hügels wuchs Gras, aber es war weder hoch noch dicht, und der Abstand zwischen den Wachmännern war nicht besonders groß. Es bestand keine Chance, sich unbemerkt bis dorthin durchzuschlagen und zwischen ihnen durchzuschleichen, nicht mal nachts wäre das ohne Weiteres möglich gewesen – ganz abgesehen davon, dass jetzt erst Mittag war.
    Ich drehte mich um und lief los. Als ich an der Baracke vorbeikam, hörte ich von oben ein dumpfes Kläffen, und über dem Dachrand tauchte das mit grünem Schimmel überzogene Maul eines Panzertiers auf. Es sprang, ich schoss ihm in den Kopf und tauchte weg.
    Der Weg zu dem Laborraum mit dem Bestrahlungsgerät nahm nicht viel Zeit in Anspruch. Das Schwierigste war, an der Ranke schaukelnd das obere Fenster im Beobachtungsraum zu erreichen. Meine Seite schmerzte jetzt heftig.
    Als ich mein Ziel erreicht hatte, legte ich als Erstes das Paket mit den Werkzeugen auf dem Metallschrank ab, trat dann zu dem Spiegel und stellte die Lampe so auf, dass sie gutes Licht gab, mich aber nicht blendete.
    Die

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