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Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Titel: Tempel der Träume - Der Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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betrat. Der saß am Computer und tippte Zahlen aus einer Liste ein, die vor ihm auf dem Tisch lag. Beim Klappen der Tür sah er kurz auf und runzelte beim Anblick der jungen Frau die Stirn.
    „Was willst du?“, fragte er unwirsch. „Ich habe zu tun.“
    „Sei netter zu mir, du brauchst mich doch“, erwiderte sie säuselnd und ging um den Schreibtisch herum, um auf der Kante des Möbelstücks direkt vor seiner Nase Platz zu nehmen.
    Er ließ von seiner Arbeit ab und strich mit der Hand über ihren perfekt gebräunten Oberschenkel. „Ich brauche dich? Wofür? Dafür? Denkst du, du bist unersetzlich?“
    „Eine wie mich findest du so schnell nicht mehr.“ Sie klatschte leicht auf seine Hand, um sie daran zu hindern, höher in ihre intimen Regionen unter dem extrem kurzen Röckchen zu wandern.
    „Das mag stimmen. Obwohl die Welt voll von schönen, willigen Frauen ist. Du bist keine Ausnahme.“
    Beleidigt verzog sie den Mund, gab sich aber Mühe, ihm nicht zu zeigen, dass er sie getroffen hatte. „Bei der Gelegenheit möchte ich dich darauf hinweisen, dass du eine neue Mitarbeiterin hast, die so dämlich ist und sich an die Männer in diesem Club ranmachen will.“
    „So wie du?“
    „Nein, nicht wie ich. Sie ist hässlich und strohdoof. Heute ist ihr erster Tag. Ich hatte das fragwürdige Vergnügen, sie kennenzulernen. Du musst aufpassen, dass sie dir nicht die Kunden vergrault.“
    „Ich werde ein Auge auf sie haben. Wie heißt sie?“
    „Kiara Jonas. Ich habe ihr das Gefühl gegeben, dass ich sie mag, dabei ist sie mir zutiefst zuwider. Naivität gepaart mit Dummheit, so was hasse ich. Aber man weiß nie, wofür man so eine vielleicht noch braucht, deshalb lasse ich sie in dem Glauben, sie könnte meine Freundin sein.“
    Er runzelte anerkennend die Stirn. „Cleveres Mädchen, meine Josephine. Was willst du noch?“
    „Du hattest mich gebeten, ein bisschen bei Jack zu spionieren.“ Sie machte eine bedeutungsschwangere Pause.
    Ungeduldig wartete der Alte darauf, dass sie weitersprach. „Was hast du über meinen Sohn herausgefunden? Ich hoffe, er bleibt dem Club weiterhin fern. Ich kann ihn hier nicht gebrauchen.“
    „Der Club ist ihm so egal wie ein Furunkel am Allerwertesten deiner Kunden. Aber noch etwas anderes. Ich war mit einer Freundin in seinem Apartment und habe mit ihr und ihm all die schönen Dinge getan, die du ebenfalls schon kennst, als er einen Anruf seines Arztes erhielt. Danach war er schlecht gelaunt. Ich glaube, um seine Gesundheit ist es nicht so gut bestellt, wie er gerne möchte. Er macht dir was vor.“
    Aaron Logan lächelte zufrieden. „Gut.“

XIII
     
     
    Amerika begrüßte Samira genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte. Noch im Flugzeug sitzend sah sie Los Angeles in Dunst eingehüllt schier endlos unter sich ausgebreitet liegen. Der Pazifik rauschte im Westen an herrlich breite Sandstrände, umrahmt wurde die Stadt von majestätischen Bergen und sanften Hügeln. Über allem strahlte hell, heiß und nimmermüde die Sonne.
    Samira atmete erwartungsvoll tief ein und aus. In ihrem Bauch kribbelte es vor Spannung und Vorfreude auf das, was sie nun beginnen würde. Von den Tränen und dem Heimweh, die ihr beim Abschied das Herz schwer gemacht hatten, war keine Spur mehr übrig. Heute war der erste Tag vom Rest ihres Lebens, der Tag, an dem sie ein richtiges Model werden würde. Keine langweiligen Jobs bei Messen oder Ausstellungen mehr. Jetzt würde sie die Laufstege der Welt erobern. Ein weiterer hoffnungsvoller Seufzer entschlüpfte ihrem Mund, während das Flugzeug immer tiefer sank und auf den Flughafen zusteuerte. In wenigen Minuten war sie da.
     
    Samira gehörte zu den ersten, die die Maschine verließen und das Flughafengebäude betraten. Ihre hübschen Beine freuten sich über die Bewegung nach dem langen Flug. Und das Kribbeln im Bauch verstärkte sich, je näher sie ihrem Ziel kam. Ungeduldig wartete sie auf ihr Gepäck und ließ die komplizierte Einreiseprozedur durch die amerikanischen Behörden über sich ergehen, bis sie endlich dem Ausgang zusteuerte.
    Sie wusste nicht, ob vielleicht schon jemand am Flughafen auf sie wartete, um sie in Empfang zu nehmen, daher sah sie sich sorgfältig um, ob eine Person ein Schild mit ihrem Namen hochhielt. Aber sie konnte niemanden entdecken. Dann erwarteten sie sie sicherlich in der Agentur.
    Unbekümmert griff sie in ihre Handtasche, in der die Unterlagen zur ihrer Reise steckten, und nahm den Bogen mit der Adresse

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