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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Glückssträhne anhält.«
    Er hatte recht. Ich untersuchte den Schrank und schloß ihn. Man konnte nicht sofort sehen, daß er durchwühlt worden war. Sollten sie doch versuchen rauszufinden, warum jemand der Wache eins verpaßt hatte. »Fertig. Laß uns …«
    »Verdammt.« Morpheus deutete mit dem Daumen zur Tür.
    Er hatte sie offengelassen, damit er Schritte sofort hören konnte. Ich hörte nichts, aber das hatte nichts zu sagen. Irgend jemand kam. Man sah das Licht im Flur durch den Spalt flackern.
    Ich löschte schnell die Lampen und blies die Kerze aus. Ich versteckte mich unter dem Tisch, als die Tür nach innen aufschwang.
    Es war dieser unheimliche Sampson. Er hielt die Laterne hoch und sah sich um. Morpheus stand hinter der Tür. Er würde ihm die Kehle durchschneiden, wenn er reinkam. Sampson schnüffelte, runzelte die Stirn, zuckte schließlich mit den Schultern und ging raus, wobei er die Tür hinter sich schloß.
    Ich glitt durch die Dunkelheit zur Tür und horchte. Aber es war nichts zu hören. Das Licht unter dem Türschlitz wurde immer schwächer und erlosch schließlich, vermutlich weil Sampson fortging. Er hatte die Tür zwar ganz zugemacht, aber nicht abgeschlossen. Ich war überrascht, daß er nicht mißtrauischer war, wo sie doch unverschlossen und sogar einen Spalt weit offen gewesen war.
    Ich öffnete sie so langsam, daß sie kein Geräusch machte. Dann preßte ich mein Gesicht gegen den Spalt, so daß ich hinaussehen konnte. Sampson war höchstens sieben Meter entfernt. Er hatte mir den Rücken zugewandt und bog gerade um eine Ecke. Er kratzte sich den Kopf. Anscheinend war ihm klar, daß irgendwas nicht stimmte, aber er kam nicht drauf, was es sein mochte. Vielleicht ging ihm gleich ein Licht auf. »Fertig?« flüsterte ich Morpheus zu.
    Er antwortete nicht.
    Sampson zuckte erneut mit den Schultern und verschwand dann außer Sicht.
    »Komm schon. Laß uns verschwinden, solange wir noch können.« Ich konnte nur hoffen, daß wir es ohne Licht schafften. Ich hatte keine Chance, die Kerze nochmal zu entzünden.
    Morpheus antwortete immer noch nicht. Ich hörte ein schwaches Geräusch, wie das Schlagen eines Feenflügels. Es kam nicht von da, wo Morpheus stand, obwohl einen Geräusche in der Dunkelheit verwirren können.
    Ich sprach etwas lauter. »Los jetzt! Er weiß, daß irgendwas faul ist. Er ist nur noch nicht dahintergekommen, was.«
    »Gut.« Er war also doch noch da.
    Ich öffnete die Tür, schlich hinaus und strich mit meiner Hand an der Wand entlang, während ich langsam weiterging. »Bist du hinter mir?«
    »Ja.«
    »Mach die Tür fest zu.«
    »Hab ich.«
    Dieser Sampson mußte an Schlaflosigkeit leiden. Wir schafften es mit Glück, aus dem Labyrinth zu kommen, ohne auf ihn zu stoßen. Aber fast wären wir zweimal in ihn reingelaufen, bevor wir die Treppe nach oben erreichten. Außerdem hätten wir uns fast verirrt, weil wir unsere Route ändern mußten, um ihm auszuweichen. Aber schließlich schafften wir es auch bis zum Wachhäuschen.
    Dort sprangen mich vier Kerle an. Sie hatten den Wächter gefunden und uns aufgelauert. Ein fünfter im Kabäuschen löste den Alarm aus.
    Ich sprang vor der Meute zurück. Morpheus war ihnen entgangen. Er hatte getrödelt, weil er mit den Schätzen des Altars liebäugelte. Vermutlich hatte er sich überlegt, wie schwierig es sein würde, sie rauszuschleppen. Ich hieb dem ersten eins auf den Schädel, während ich mit dem Rücken zur Wand stand. Sie waren ziemlich blutrünstig. Ich hielt mich schon für tot, denn sie beschäftigten mich zu sehr, als daß ich die Hand hätte in die Tasche stecken können.
    Morpheus kam heran, sprang in die Luft und trat im wahrsten Sinne des Wortes einem Mann den Schädel ein. Einem anderen zerfetzte er mit der bloßen Hand die Kehle. Gleichzeitig zog ich meinem Mann nochmal den Totschläger über den Kopf. Der letzte Angreifer und der Kerl, der den Alarm ausgelöst hatte, machten dicke Backen. Einer versuchte wegzulaufen. Morpheus faltete ihn mit einem Tritt in die Eier zusammen. Ich legte den anderen mit meinem Knüppel schlafen.
    »Los, raus!« Aus den Gewölben des Tempels ertönten lautes Geschrei und Lärm. Die Götter allein wußten, wer oder was in diesen verzweigten Gängen unter dem Kirchenschiff hauste. Es klang, als hätten wir in einer Minute hundert Mann am Hals.
    »Wir sind noch nicht fertig.« Morpheus deutete auf die drei Männer, die noch lebten. »Sie könnten uns identifizieren.«
    Er hatte recht.

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