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Temptation: Weil du mich verführst

Temptation: Weil du mich verführst

Titel: Temptation: Weil du mich verführst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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regelmäßig gegeneinander, sodass er ausreichend Zeit gehabt hatte, Luciens Stil zu durchschauen und zu wissen, inwiefern die Gefühlslage des Franzosen das Gefecht beeinflusste. Lucien war ein erfahrener, technisch sehr ausgereifter Fechter, dennoch hatte er noch nicht herausgefunden, inwieweit sich Ians Stimmungen auf seinen Umgang mit der Klinge auswirkten.
    Möglicherweise lag es daran, dass Ian seine Gefühle stets unter Kontrolle hatte und aus reiner Logik heraus agierte.
    Heute Abend ging Lucien mit ungewohnter Kraft und Aggressivität zu Werke, machte jedoch zugleich ungewöhnlich viele Fehler. Ian wartete, bis er sah, dass Lucien die Siegesgewissheit aus sämtlichen Poren drang. Er erkannte seine Taktik und parierte geschickt den Hieb, mit dem Lucien Ian endgültig besiegen wollte. Lucien stieß einen frustrierten Laut aus, als Ian eine Parade mit Riposte vollführte und prompt einen Treffer landete.
    »Du kannst offenbar Gedanken lesen, verdammt.« Lucien riss sich die Maske vom Kopf und schüttelte seine langen Dreadlocks. Auch Ian nahm die Maske ab.
    »Das ist deine Standardausrede, dabei beruht jedes Gefecht in Wahrheit auf reiner Logik, das weißt du ganz genau.«
    »Revanche.« Luciens graue Augen funkelten, als er den Degen hob.
    Ian lächelte. »Wie heißt sie?«
    »Wie heißt wer?«
    Ian sah ihn nur vielsagend an, während er sich den Handschuh abstreifte. »Die Frau, die dein Blut in Wallung geraten lässt, als wärst du ein wild gewordener Ziegenbock.« Es erstaunte ihn, dass Lucien, der normalerweise einen Schlag bei Frauen hatte, so frustriert zu sein schien.
    Luciens Miene verfinsterte sich, und er wandte den Kopf ab. Ian sah ihn verblüfft an. »Was ist los?«
    »Ich wollte dich etwas fragen«, sagte Lucien mit gepresster Stimme.
    »Schieß los.«
    Lucien musterte ihn düster. »Sind Beziehungen zwischen Noble-Mitarbeitern erlaubt?«
    »Das kommt auf die Position an. Die Bestimmungen im Vertrag sind glasklar. Manager und Inhaber sonstiger leitender Positionen dürfen sich nicht mit Mitarbeitern einlassen, die ihnen unterstellt sind, sonst droht ihnen die sofortige Kündigung. Beziehungen zwischen Mitarbeitern auf Managerebene werden zwar nicht gern gesehen, sind aber grundsätzlich nicht verboten. Sollte die Arbeit in irgendeiner Form allerdings unter einer privaten Beziehung leiden, droht ebenfalls die Kündigung, das steht klipp und klar im Arbeitsvertrag. Ich glaube, dir ist durchaus klar, dass es kein guter Stil ist, Lucien. Arbeitet sie im Fusion?«
    »Nein.«
    »Ist sie in einer anderen leitenden Funktion für Noble tätig?«, fragte Ian und zog Plastron und Fechtjacke aus, sodass er lediglich in Fechthose und Unterhemd dastand.
    »Das weiß ich nicht genau. Was, wenn das Arbeitsverhältnis mit Noble eher … unkonventionell ist?«
    Ian warf ihm einen scharfen Blick zu, legte den Degen beiseite und griff nach seinem Handtuch. »Unkonventionell … Du meinst, der Geschäftsführer eines Restaurants mit einer leitenden Mitarbeiterin einer anderen Abteilung?«
    Luciens Mund verzog sich zu einem bitteren Lächeln. »Vielleicht sollte ich dir das Fusion einfach so schnell wie möglich abkaufen, dann brauchen wir uns beide deswegen keine Gedanken mehr zu machen.«
    In diesem Moment klopfte es an der Tür.
    »Ja?«, rief Ian und runzelte die Stirn. Mrs Hanson störte ihn normalerweise nie, wenn er trainierte. Die Gewissheit, dass ihn niemand unterbrach, half ihm, sich voll und ganz auf das Gefecht und sonstige sportliche Aktivitäten zu konzentrieren.
    Er erstarrte, als Francesca den Raum betrat. Ihr Haar war zu einem losen Zopf im Nacken frisiert, aus dem sich ein paar Strähnen gelöst hatten, die ihr Gesicht umrahmten. Sie war ungeschminkt, trug hautenge Jenas, eine weite Sweatjacke mit Kapuze und ein Paar grau-weißer Turnschuhe – keine Spitzenmarke, doch eindeutig das Teuerste an ihrem Outfit, wie Ian ein rascher Blick verriet. Ihre Jacke war geöffnet, sodass er einen Träger ihres Tops erkennen konnte. Unvermittelt schob sich das Bild ihres schlanken Oberkörpers in dem eng anliegenden Shirt vor sein geistiges Auge.
    »Francesca. Was wollen Sie hier?« Ungewollt hatte sich ein scharfer Unterton in seine Stimme geschlichen. Sie blieb kurz vor der Planche stehen. Ihre vollen Lippen wirkten selbst dann noch sexy, als sie die Stirn in Falten legte.
    »Lin muss Sie dringend sprechen. Sie sagt, sie hätte es die ganze Zeit auf Ihrem Handy versucht, aber Sie sind nicht rangegangen, deshalb

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