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Temptation: Weil du mich verführst

Temptation: Weil du mich verführst

Titel: Temptation: Weil du mich verführst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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in schallendes Gelächter ausbrach. »Störe ich Sie bei etwas?«, fragte Ian mit seiner typisch britischen Sprödigkeit, die in krassem Gegensatz zum fröhlichen Geplänkel ihrer Mitbewohner stand.
    »Nein, ich bin nur mit meinen Freunden unterwegs. Wieso rufen Sie mich an?«, fragte sie barscher als beabsichtigt.
    In diesem Moment brach Caden erneut in brüllendes Gelächter aus, in das Davie lautstark einfiel. »He, Jungs … Klappe, okay?«, zischte Francesca, doch die beiden ignorierten sie.
    »Mir ging nur gerade etwas durch den Kopf …«, begann Ian.
    »Nein! Hier links«, schrie Justin. »Bart’s Dragons Signs ist auf der North Paulina.«
    Sie schnappte erschrocken nach Luft, als Davie unvermittelt auf die Bremse trat und sie auf dem Sitz nach vorn geschleudert wurde.
    »Was haben Sie gerade gesagt?«, fragte sie. Ian Noble am Apparat zu haben, brachte ihre Sinne mehr durcheinander als Davies abrupter Richtungswechsel. Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen.
    »Sind Sie betrunken, Francesca?«
    »Nein«, antwortete sie kühl. Was fiel dem Kerl ein, so herablassend mit ihr zu reden?
    »Sie sitzen doch nicht etwa hinterm Steuer, oder?«
    »Nein, nicht ich, sondern Davie. Und er ist genauso wenig betrunken wie ich.«
    »Mit wem redest du da überhaupt, Cesca?«, rief Justin. »Mit deinem Vater?«
    Diesmal konnte sie sich ein Kichern nicht verkneifen. Justin hatte den Nagel auf den Kopf getroffen: Ian führte sich auf wie der Papst persönlich.
    »Erzähl ihm bloß nicht, dass du dir gleich ein Tattoo auf deinen sensationellen Arsch stechen lassen wirst«, trompetete Caden vom Rücksitz.
    Sie zuckte zusammen. Diesmal war ihr Gelächter merklich gedämpfter. Dies war der unüberhörbare Beweis, dass sie der unreife Kindskopf war, für den er sie hielt.
    »Sie werden sich kein Tattoo machen lassen.«
    Ihr Grinsen verflog vollends. Das klang eher nach einer Anweisung als nach einer Rückversicherung, ob er sich möglicherweise verhört hatte.
    »Doch, rein zufällig werde ich mir ein Tattoo stechen lassen«, schoss sie hitzig zurück. »Außerdem ist mir neu, dass Sie mir sagen, was ich zu tun und zu lassen habe. Ich habe mich bereit erklärt, ein Bild für Sie zu malen, das macht mich aber noch lange nicht zu Ihrer Sklavin.«
    Caden, Davie und Justin verstummten.
    »Sie sind betrunken. Morgen werden Sie diesen Schritt bereuen«, erklärte er mit einem Anflug von Verärgerung in seiner ansonsten ruhigen Stimme.
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich weiß es einfach.«
    Seine knappe, barsche Antwort ließ sie zusammenzucken, dabei war sie einen Moment lang sicher gewesen, dass er vollkommen recht hatte. Wieder glomm Verärgerung in ihr auf. Den ganzen Abend hatte sie versucht, die Erinnerung an ihn und die Tatsache, dass er sie in seinem Fitnessraum hatte flachlegen wollen, aus dem Gedächtnis zu verbannen, und nun musste er alles kaputt machen, indem er sie anrief und sich wie ein dämlicher, kontrollsüchtiger Idiot aufführte.
    »Rufen Sie aus einem bestimmten Grund an? Denn wenn nicht, würde ich jetzt gern Schluss machen und mir einen beschissenen Piraten auf den Arsch tätowieren lassen«, blaffte sie.
    »Francesca, Sie …«
    Sie tippte aufs Display und beendete das Gespräch.
    »Cesca, du hast aber nicht …«
    »Doch, hat sie«, unterbrach Caden mit einer Mischung aus Verblüffung und Bewunderung. »Sie hat Ian Noble gerade gesagt, er soll sich verziehen, und einfach aufgelegt.«
    »Bist du sicher, dass du das wirklich willst, Cesca?«, fragte Davie. Sie hatte sich soeben für einen Pinsel als Motiv entschieden.
    »Ich … ich denke schon«, murmelte sie, spürte jedoch, wie ihre trotzige Entschlossenheit ein klein wenig ins Wanken geriet.
    »Natürlich will sie es. Hier, nimm noch einen kleinen Schluck als Mutmacher«, schlug Justin vor und hielt ihr seinen silbernen Flachmann vor die Nase.
    »Ces …«, warf Davie besorgt ein. Francesca nahm die Flasche entgegen, zuckte jedoch zusammen, als der Whiskey ihre Kehle hinabfloss. Sie konnte harte Getränke nicht ausstehen.
    »Ich steh nicht drauf, wenn meine Kunden saufen, bevor sie sich stechen lassen, weil es dann viel schlimmer blutet«, maulte der bärtige, zottelhaarige Tätowierer, als er den Raum betrat.
    »Oh, wenn das so ist …«, meinte Francesca. Das war die Gelegenheit, noch einmal ungeschoren davonzukommen.
    »Sei kein Feigling«, beharrte Justin. »Bart schickt dich schon nicht weg, nur weil du ein, zwei Gläschen intus hast,

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