Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Temptation: Weil du mich verführst

Temptation: Weil du mich verführst

Titel: Temptation: Weil du mich verführst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
Vom Netzwerk:
dafür.
    Beging sie gerade einen der größten Fehler ihres Lebens?
    Sie riss die Tür auf. Auf einen Schlag waren sämtliche Gedanken an Davie und die Frage nach Vernunft oder Wahnsinn vergessen. Ian stand in blauer Hose, weißem Hemd mit Button-down-Kragen und einer lässigen Kapuzenjacke auf der obersten Stufe – okay, er sah wieder einmal zum Anbeißen aus, aber immerhin trug er keinen seiner gewohnten Maßanzüge, neben denen ihr Outfit noch unangemessener gewirkt hätte.
    »Fertig?«, fragte er und richtete seine blauen Augen auf sie.
    Sie nickte und nahm ihre Sachen. »Ich wusste nicht, was ich anziehen soll«, gestand sie und zog die Tür hinter sich zu.
    »Mach dir darüber keine Gedanken.« Er nahm ihr die Tasche ab und warf ihr einen Blick über die Schulter zu, als sie ihm die Treppe hinunterfolgte. »Du bist absolut perfekt.«
    Die Hitze schoss ihr in die Wangen, und sie war heilfroh, dass er sich umdrehte. Er stellte sie seinem Chauffeur vor, Jacob Suarez, einem Mann mittleren Alters hispanischer Abstammung, der sie freundlich anlächelte und ihre Tasche im Kofferraum verstaute, während Ian ihr die Tür aufhielt.
    Sie ließ sich auf den Sitz gleiten und sah sich in der luxuriösen, eleganten Limousine um. Am meisten beeindruckten sie die butterweiche Behaglichkeit der Sitze und der Geruch – eine Mischung aus Leder und nach Ians sauberer Würzigkeit. Der eingebaute Fernsehbildschirm war schwarz, doch auf dem Tisch zwischen den beiden Ledersitzen stand ein aufgeklappter Laptop. Aus den Surroundboxen drang leise klassische Musik: Bachs Brandenburgische Konzerte, wie sie nach einigen Takten erkannte. Die perfekte Wahl für Ian – sowohl der Mann als auch die Musik besaßen eine mathematische Präzision, vermischt mit gefühlvoller Intensität. Eine frisch geöffnete, gekühlte Flasche ihres Lieblingsmineralwassers stand auf dem Tischchen neben dem Computer.
    Ian zog seine Jacke aus und nahm auf dem Sitz gegenüber von ihr Platz.
    »Hast du geschlafen?«, fragte er, als sich die Limousine in Bewegung setzte.
    »Ein bisschen«, log sie.
    Er nickte und ließ den Blick über ihr Gesicht schweifen. »Du siehst sehr hübsch aus. Mir gefällt deine Frisur. Normalerweise trägst du dein Haar nicht so glatt, oder?«
    Wieder spürte sie, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. »Nein. Es ist ein ziemlicher Zeitaufwand.«
    »Du hast sehr viel Haare«, fuhr er mit dem Anflug eines Lächelns fort. Vielleicht hatte er ja gemerkt, dass sie rot geworden war. »Das soll kein Vorwurf sein, keine Sorge, ganz im Gegenteil. Ich mag dein Haar, jede einzelne Strähne. Stört es dich, wenn ich etwas arbeite?«, fragte er unvermittelt. »Je mehr ich hier und im Flugzeug erledigen kann, umso besser kann ich mich auf dich konzentrieren, wenn wir dort sind.«
    »Natürlich«, erwiderte sie. Wieder einmal hatte er sie mit seinem abrupten Themenwechsel aus dem Konzept gebracht. Es störte sie nicht, wenn er arbeitete, im Gegenteil. Auf diese Weise hatte sie Gelegenheit, ihn ungeniert zu betrachten. Er trug eine Brille? Seine Finger flogen mit einer Geschwindigkeit und Präzision über die Tasten, die jede Topsekretärin vor Neid erblassen lassen würde.
    Und schon bald würden sie sie berühren, sie liebkosen. Sie konnte es kaum glauben. Ian Noble würde der erste Mann sein, mit dem sie schlief.
    Eine tiefe, schwere Wärme breitete sich in ihrem Unterleib aus. Sie trank einen Schluck von ihrem eisgekühlten Mineralwasser und zwang sich, aus dem Fenster zu blicken. Zahllose Fragen schwirrten ihr im Kopf herum. Als sie über die Skyway-Brücke und mehrere Meilen in Richtung Indiana fuhren, konnte sie sich nicht länger beherrschen.
    »Ian, wohin fahren wir?«
    Er blinzelte und sah auf. Offenbar hatte sie ihn aus einem Zustand höchster Konzentration gerissen. Er blickte aus dem Fenster.
    »Zu dem kleinen Flugplatz, wo meine Maschine steht. Wir sind gleich da«, sagte er, drückte ein paar Tasten und klappte den Monitor herunter.
    »Du hast ein eigenes Flugzeug?«
    »Ja. Ich bin ziemlich viel unterwegs, manchmal auch sehr kurzfristig, deshalb ist ein eigenes Flugzeug ein absolutes Muss für mich.«
    Klar , dachte sie. Ein Ian Noble würde niemals auf irgendetwas warten.
    »Heute Abend, wenn wir in Paris sind, will ich dir etwas zeigen.«
    »Was denn?«
    »Das ist eine Überraschung.« Seine vollen, wohlgeformten Lippen verzogen sich zu einem leisen Lächeln.
    »Eigentlich bin ich kein großer Freund von Überraschungen«, sagte sie und

Weitere Kostenlose Bücher