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Temptation: Weil du mich verführst

Temptation: Weil du mich verführst

Titel: Temptation: Weil du mich verführst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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zerzauste Haar. Bei dem Anblick wünschte sich Francesca, sie könnte diejenige sein, der dieses Vergnügen zuteilwurde.
    »Wie bist du mit dem Lernen vorangekommen?«, fragte er. Seine Stimme war ein wenig heiser, weil er so lange geschwiegen hatte.
    »Hervorragend«, antwortete sie. Es überraschte sie nicht im Mindesten, dass er ihre kleine Lüge durchschaut hatte. Diesem Mann konnte man nichts vormachen.
    »Du klingst, als wärst du dir deiner Sache ziemlich sicher«, meinte er und blickte sie über den Rand seines Mineralwasserglases an.
    »Warum auch nicht?«
    Er streckte die Hand aus. Sie reichte ihm das Tablet, ohne seinem Blick auszuweichen.
    Als er sie über den Stoff zu prüfen begann, antwortete Francesca fehlerfrei und ohne zu zögern. Schließlich kündigte der Pilot die bevorstehende Landung an. Ian fuhr das Tablet herunter und verstaute es in seiner Aktentasche. Seine Miene war ausdruckslos, doch etwas sagte ihr, dass er zufrieden mit ihr war.
    »Ich habe den ganzen Nachmittag und morgigen Tag über Termine, aber ich werde Jacob bitten, mit dir üben zu gehen. Noch ein oder zwei praktische Fahrstunden, dann kannst du zur Prüfung antreten«, erklärte er.
    Francesca unterdrückte den Anflug von Verärgerung – es war, als hätte er das Projekt »Führerschein« auf eine fiktive Liste gesetzt, das er nun auf seine gewohnt methodische Art abhaken würde.
    In diesem Moment sackte die Maschine zur Seite und setzte zur Landung an, was das flaue Gefühl in ihrem Magen noch verstärkte. Plötzlich verspürte sie den unüberwindlichen Drang, ihn nach der Frau zu fragen, mit der sie ihn an diesem Morgen in Paris beobachtet hatte, und weshalb ihm die Begegnung mit ihr scheinbar so zu Herzen gegangen war …
    Sie wünschte, sie könnte eine Erklärung von ihm verlangen, irgendetwas, was ihr half, ihn besser zu verstehen.
    Doch Ian hatte völlig andere Dinge im Kopf.
    »Du hast erwähnt, du könntest schlecht mit Geld umgehen«, meinte er. »Was willst du mit dem Geld anfangen, das du für das Gemälde bekommst?«
    Sie umklammerte die Armlehnen und zuckte zusammen, als die Maschine auf dem Rollfeld aufsetzte, wohingegen Ian mit keiner Wimper zuckte.
    »Was meinst du damit? Ich habe vor, es für meine Ausbildung zu verwenden, für meine Zukunft.«
    »Natürlich, aber du wirst doch in absehbarer Zeit wohl keinen Scheck über hunderttausend Dollar ausstellen müssen, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wieso lässt du mich den Großteil nicht für dich anlegen?«
    »Nein«, platzte sie heraus. Sie bemerkte seinen ungläubigen Blick. Wie viele Menschen würden sonst etwas für das Angebot eines Finanzgenies wie Ian Noble geben, sich ihres Vermögens anzunehmen?
    »Du kannst so viel Geld nicht einfach auf einem Konto herumliegen lassen«, erklärte er, als wäre es das Offensichtlichste auf der Welt. »Das ist doch völlig idiotisch.«
    »Für mich ist es nicht idiotisch. Menschen wie ich investieren ihr Geld nicht, Ian.«
    »Menschen wie du? Meinst du, all die anderen Dummköpfe? Denn genau das müsste man sein, wenn man so viel Geld ungenutzt auf einem Girokonto liegen lassen würde.« Seine blauen Augen funkelten.
    Sie schnellte auf ihrem Sitz vor und öffnete den Mund, um ihm eine scharfe Erwiderung an den Kopf zu werfen, besann sich jedoch eines Besseren. Er erstarrte unter ihrem eindringlichen Blick.
    »Was ist?«, fragte er mit einem Anflug von Argwohn in der Stimme.
    »Ich werde es selbst investieren, wenn du mir beibringst, wie das geht.«
    Der argwöhnische Ausdruck schlug in Belustigung um.
    »Ich habe leider keine Zeit, dich zu unterrichten.« Sie hob vielsagend die Brauen. »Zumindest nicht darin, wie man sein Vermögen investiert«, fügte er mit einem aufreizenden Lächeln hinzu. Ihr Puls beschleunigte sich. Gütiger Gott, wie schön dieser Mann war. Als die Maschine zum Stillstand kam, löste er seinen Sicherheitsgurt.
    »Willst du wirklich etwas über das Finanzgeschäft lernen?«
    »Klar. Ich kann jede Hilfe brauchen.«
    Schweigend griff er nach seiner Aktentasche und erhob sich, dann schnappte er seinen Mantel und nahm ihre Hand. Sie löste ihren Gurt und ließ sich von ihm aus ihrem Sitz ziehen.
    »Wir werden sehen, was wir zwischen zwei unserer anderen Lektionen einschieben können«, raunte er und küsste sie.
    Wieder einmal konnte sie nur über den scharfen Kontrast staunen – in der einen Sekunde war Ian kühl und distanziert, und in der nächsten widmete er sich ihr mit einer Leidenschaft,

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