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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Sprengstoff.«
    Mascheks Augen wurden größer. »Sie haben Raketen?«
    »Nicht mehr viel, aber genug für einen großen Wumms. Und da wäre mir ein lohnendes Ziel am allerliebsten.«
    Nun war es an Maschek, in Gedanken zu versinken. Rahel sah, dass er begonnen hatte, den Plan nicht mehr für völlig absurd zu halten und ihn ernsthaft erwog.
    Sie marschierten schweigend weiter.
    Der Marsch dauerte fast zwei Tage, und Rahel musste zugeben, dass die Neuankömmlinge sich gut in die Gruppe einfügten. Sie halfen den Kleinen, manchmal trugen sie sie sogar, und bemühten sich ganz offensichtlich, Wielands Tat nicht auf sich abfärben zu lassen. Gerade die beiden jungen Milizionäre zeigten sich sehr eifrig. Sie waren erkennbar froh, wieder zu einer größeren Gruppe zu gehören und hatten sich nach einem Gefühl der Zugehörigkeit gesehnt. Rahel sah, dass ihre anfänglichen Befürchtungen offenbar unbegründet waren. Sie nahm ebenfalls zur Kenntnis, dass Wieland selbst sich während des gesamten Marsches nicht blicken ließ. Rahel konnte keinesfalls ausschließen, dass er der Gruppe in gebotener Entfernung folgte, aber verhindern konnte sie dies ohnehin nicht. So lange er sich an die von ihr ausgesprochene Bannmeile hielt, war es ihr schlicht egal.
    Sie erreichten ihren neuen Lagerplatz vor Sonnenuntergang des zweiten Tages, eine Bodensenke inmitten des Dschungels, aus der nur einige Baumstümpfe ragten. Alles sah danach aus, als wäre hier einmal ein Blitz niedergegangen und hätte die Bäume verzehrt, jedenfalls waren die Stümpfe verkohlt und schwarz. Die kräftigeren Männer machten sich sofort mit Äxten an die Arbeit, die Reste zu entfernen, während der Rest die Ausrüstung ablegte und begann, an den freigelegten Stellen Zelte zu errichten. Rahel machte es sich selbst, wie immer, zur Aufgabe, den Sicherheitsperimeter zu errichten, soweit es die elektronischen Fallen und Spürgeräte betraf. Später würde sie mit einigen der Älteren losziehen und weitere, eher konventionelle Einrichtungen errichten, damit würden sie den größten Teil des morgigen Tages verbringen.
    Als es dunkel wurde, war das Lager zumindest provisorisch aufgebaut. Obgleich alle müde waren, teilte Rahel Wachen ein und ließ nicht darin nach, von ihnen Wachsamkeit und Konzentration zu verlangen. Das übliche Murren überging sie ohne Kommentar, es war ihr egal, wer meckerte, so lange getan wurde, was zu tun war. Als sie schließlich selbst in ihren Schlafsack kroch, war es fast Mitternacht, da sie die erste Wache gleich mit übernommen hatte.
    Am nächsten Morgen hatten sich die Gedanken, die sie bezüglich eines neuen Angriffsziels noch am Abend zuvor gewälzt hatte, geklärt. Beim Frühstück traf sie Maschek, der die letzte Wache gehabt hatte und sie mit leicht blutunterlaufenen Augen ansah.
    »Wir greifen den Tempel an!«, sagte sie bestimmt.
    »Das sollten wir tun«, erwiderte er sofort. Er hatte sich offenbar seine eigenen Gedanken dazu gemacht und war zu einem ähnlichen Entschluss gekommen. Noch während sie aßen, begannen sie, leise murmelnd ihre Pläne zu konkretisieren. Nach der Mahlzeit wies Rahel Kavaczek an, mit den Jugendlichen die restlichen Fallen zu errichten, dafür hatten sie mittlerweile genug Routine und sie würde sie am Abend überprüfen. Dann holte sie ein A3-großes Computerpad hervor, rief die darin gespeicherte Reliefkarte der Dschungelebene auf und lokalisierte die Stadt Pergon. Maschek setzte sich zu ihr und zeigte mit dem Finger auf eine Stelle.
    »Da – das ist der Ort, an dem der Tempel errichtet worden ist.«
    Rahel nickte.»Dann lassen Sie uns überlegen, wie wir dahin kommen und es schaffen, ihn in die Luft zu jagen.«

 
9 Terra
     
    »Meine Damen und Herren, der Vorsitzende!«
    Alle erhoben sich, als Sikorsky den Raum betrat und sein Falkenblick noch während seines Ganges zum Sitz des Vorsitzenden die Menge absuchte. Suchowka blieb gelassen, als ihn die Augen Sikorskys streiften, es blieb ihm auch nicht viel anderes übrig. Seit sich herausgestellt hatte, dass Sikorskys Häme ob der Warnungen des Geheimdienstchefs in diesem Gremium verfrüht und leichtsinnig gewesen war, hatte sich eine subtile Verlagerung des politischen Gleichgewichts vollzogen.
    Der Sicherheitsrat, das paritätische Gremium aus Militär und Direktorat, war immer eine fügsame Institution in den Händen des Oberbefehlshabers gewesen. Über Jahre hatte kein zweiter Militär ähnlich viel Macht – formelle wie informelle – besessen

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