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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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zunehmend Vertrauen zu der schmächtigen Pilotin gefasst.
    »Alle Stationen sichern. Bitte vergessen Sie nicht, die Sicherheitsgurte anzulegen!«
    Die letztere Warnung hatte vor allem DeBurenberg gegolten, der eine Abneigung gegen diesen Sicherheitsmechanismus zu haben schien. Haark sah ihn auf dem Monitor der Innenbeobachtung, wie er sich von Frazier angurten ließ.
    »Austritt in einer Minute!«
    Haarks Augen fixierten sich auf der frontalen Holografie, die immer noch Schwarz zeigte. Sein Kommandoimplantat juckte. Er hatte es zusammen mit seiner Beförderung einoperiert bekommen und hatte nun überall auf der Takamisakari Zugang zu allen wesentlichen Schiffsdaten und konnte das Ungetüm notfalls allein lenken. Doch die Operationswunden waren noch frisch und das Gefühl des sanften Datenstroms, der direkt in sein Gehirn gespeist wurde, noch zu ungewohnt. Er zog es vor, traditionelle Beobachtungsmethoden zu verwenden. Offiziere seines Alters hatten die Operation normalerweise bereits vor fünfzehn Jahren hinter sich gebracht. Haark war damals etwas dazwischen gekommen …
    »Austritt!«
    Die Darstellung in der Holografie änderte sich abrupt. Wo gerade noch tiefe Schwärze gewesen war, leuchteten jetzt Sterne. Die Sensoren richteten sich automatisch auf die Systemsonne aus, in dieser Entfernung nicht mehr als ein etwas größerer Lichtfleck unter vielen.
    »Austritt einwandfrei.«
    »Beginne Scan«, meldete Lik.
    Die Sensoren begannen, in das System hineinzuhorchen. Eine erste Befürchtung schien sich jedenfalls nicht zu bestätigen – es waren keine gegnerischen Schiffe in unmittelbarer Nähe zu orten. Als die ersten Daten reinkamen, zeigten sich zwar umfassende Schiffsbewegungen, aber alle im inneren Bereich. Obgleich die Daten viele Stunden alt waren, würde keines dieser Schiffe in der Zwischenzeit den Standort der Takamisakari erreicht haben, und die Nahbereichsortung stellte nichts dar.
    Haark entspannte sich. »Was haben wir, Lieutenant-Colonel?«
    Tamara Lik ruckte hoch. »Umfassende Schiffsbewegungen im System. 416 identifizierte Einzelechos. Der Rest ist wahrscheinlich irgendwo im Orbit. Der Feind hat volle Kontrolle.«
    »Kommunikation?«
    »Wir empfangen eine Vielzahl von Daten, aber alle für uns nicht spontan entzifferbar. Das ist Arbeit für die Experten.«
    »Sie zeichnen alles auf.«
    »Die Speicher laufen schon heiß.«
    Haark nickte. »Lieutenant Bilgür, legen Sie einen Kurs auf Ziel 1.«
    »Kurs auf Ziel 1 liegt an.«
    »Beschleunigen Sie das Schiff.«
    »Beschleunige das Schiff.«
    Ein unmerklicher Ruck ging durch die Takamisakari , die mit Nullfahrt aus dem Hyperraum gekommen war. Sie nahm langsam Fahrt auf. Ziel 1 war ein Forschungssatellit, der einen Planetoiden am äußersten Rand des Systems umkreiste und vielleicht von den Invasoren nicht entdeckt worden war. Möglicherweise konnte man einen Datendownload erhalten, dafür war allerdings eine Annäherung nötig: Der Satellit hatte sich nach Zerstörung seiner Leitstation selbsttätig abgeschaltet. Einer der zuständigen Wissenschaftler hatte zu den letzten Flüchtlingen aus Ambius gehört.
    »Madame Lik, wann erscheinen wir bei dem nächsten der gegnerischen Schiffe auf dem Bildschirm?«
    »Gar nicht, wenn Sie nicht bewusst nach uns suchen.«
    Haark räusperte sich. Lik fuhr rasch fort. »In achtzehn Stunden, Capitaine. Wenn einer zufällig ganz genau in unsere Richtung guckt.«
    »Wir haben bei der Rückkehr aus dem Hyperraum eine Menge Energie abgegeben, Lieutenant-Colonel. Ich bin mir sicher, unsere Freunde da sind nicht auf den Kopf gefallen.«
    »Jawohl, mon Capitaine.«
    »Behalten Sie alle Schiffsbewegungen genau im Auge. Ich will sofort wissen, wenn sich irgendwas in unsere Richtung bewegt.«
    »Natürlich.«
    Haark war zufrieden. Er widmete sich dem Datenfeed auf seinem eigenen Sitzmonitor und versuchte, aus dem Durcheinander Sinn zu entnehmen. Nach einer halben Stunde hoffte er nur noch, dass DeBurenberg damit mehr Glück hatte.
    Die Stunden verstrichen. Die Takamisakari schob sich immer näher an den namenlosen Planetoiden heran, der glücklicherweise auf einer günstigen Position zum Eintrittspunkt gelegen hatte. Während weiter große Datenströme aufgenommen wurden, mit denen auch DeBurenberg zumindest bis jetzt wenig anfangen konnte, erreichte das Brückenschiff schließlich gut siebzehn Stunden nach seiner Ankunft den Forschungssatelliten. Ein Techniker machte sich sofort bereit, im Raumanzug und mit einem kleinen

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