Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
Hass der Veteran gegen die Aliens mit sich trug.
    Das hatte ein Gutes: Er würde sich von den Tentakeln nicht blenden lassen. Es hatte ein Schlechtes: Er würde blind sein allem anderen gegenüber. Haark beschloss, ihn der besonderen Obhut Liks zu empfehlen, die seine direkte Vorgesetzte sein würde.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob mit der Befugnis, die Evakuierung anzuordnen, nicht eine zu große Autorität in die Hände dieser …«
    »Tamara Lik«, half Haark.
    »… dieser Lik gelegt wird. Ich bin nicht der Auffassung, dass dieser Fall ernsthaft eintreten kann. Schließlich haben uns die Aliens eingeladen! Ich bin von ihrem guten Willen überzeugt, vor allem, nachdem ich nun die Aufzeichnung des Gesprächs zwischen Clematis-a und Capitaine Haark hier gesehen habe.«
    Wahrscheinlich, weil der Emissär deine kranke Sprache gesprochen hat , dachte Haark und sein Blick kreuzte den von Sikorsky. Für einen Moment kam Haark der Gedanke, dass der Oberbefehlshaber, die Lippen leicht spöttisch verzogen, exakt das Gleiche gedacht hatte.
    »Ich werde dies unter dem Vorbehalt akzeptieren, dass wir die Regeln für die Ausübung dieser Autorität vorher in allen Einzelheiten festlegen. Ich schätze keine militärischen Willkürakte!«
    Der letzte Satz war etwas lauter und eindeutig an Sikorsky gerichtet gewesen. Der alte Admiral nahm die Zurechtweisung scheinbar ungerührt entgegen, aber Haark wusste, dass es in ihm kochte. So, exakt so, hatte er ausgesehen, als er erfahren hatte, dass sein junger Adjutant den Befehl zur Bombardierung der Hauptstadt Danubias so weit verzögert hatte, dass die Kapitulation der Rebellen noch rechtzeitig angekommen war, um sie gänzlich zu verhindern. Damit hatte Haarks Abstieg begonnen.
    Spätestens jetzt, wenn nicht schon lange vorher, hatte sich Beverly Splett die tiefe Abneigung Oliver Sikorskys zugezogen. Haark beneidete sie nicht, war aber dankbar: Wenn sich die Aufmerksamkeit des Admirals auf die Vizedirektorin konzentrierte, war er keine so wichtige Zielscheibe mehr.
    Er entspannte sich noch etwas mehr.
    Die Auseinandersetzung zwischen Sikorsky und Splett glitt nun ab. Haark merkte, dass die beiden noch alte Kämpfe austrugen, und die Art und Weise, wie sie nun die Details aller Regelungen zu besprechen begannen, ließ nichts Gutes für die restliche Zeit dieser Besprechung ahnen. Haarks Gedanken schweiften zurück, zu den Ereignissen nach seiner Rückkehr aus Ambius. Hektische Aktivitäten waren ausgebrochen, nachdem das Kundschafterteam berichtet hatte und die Aufzeichnungen des Gesprächs präsentiert worden waren. Genauso wie erwartet entschied sich die politische Führung recht schnell, auf das Verhandlungsangebot einzugehen. Gleichzeitig jedoch, und das erleichterte Haark, wurden die militärischen Vorbereitungen weiter vorangetrieben, nur der Zeitplan für den Angriff auf Ambius etwas nach hinten geschoben. Parallel dazu wurde die Takamisakari erneut umgebaut, um als Delegationsschiff funktionieren zu können. Sikorsky hatte sich erst dagegen gesträubt, Haark erneut das Kommando zu übertragen, aber die Bitte des Aliens, ihn in die Delegation einzuschließen, hatte schwer gewogen und so waren seine schwachen und kaum begründbaren Proteste rasch vom Sicherheitsrat beiseite gewischt worden. Der Admiral verlor langsam an Einfluss, so erschien es Haark, und er wunderte sich, ob er dem Tentakel nicht sogar dankbar für die ausdrückliche Nennung seines Namens sein musste – um nichts in der Welt hätte er diese Mission verpassen wollen!
    Er traute dem Angebot der Tentakel nicht über den Weg, da war er offenbar ganz Sikorskys Meinung.
    »Capitaine, was sagen Sie dazu?«
    Haark konnte gerade noch verhindern, aufzuschrecken.
    »Ich bin nur Befehlsempfänger und muss die Anordnungen des Admirals befolgen«, beeilte er sich zu sagen, eine Antwort, die immer passte, in diesem Moment aber zumindest das Missfallen von Splett erregte. Ihr ohnehin schon krampfhaft zusammengezogener Mund formte sich zu einem knopfgroßen, kirschroten Fleischball, der wie eine übergroße Warze aussah. Ihr roter Lippenstift hob sich dadurch noch stärker von ihrer wächsernen Gesichtshaut ab. Haark sah Sikorsky an, der in diesem Moment sogar der ästhetisch angenehmere Anblick war.
    »Nun gut, Admiral«, sagte Splett schließlich, als sie erkannte, in Haark keinen Fürsprecher zu finden. »Lassen Sie uns dieses Thema nicht weiter vertiefen.«
    »Wie Sie wünschen, Vizedirektorin.«
    »Wann ist das Schiff

Weitere Kostenlose Bücher